Prozessor-Entwicklung: Google will eigene CPU für Tablets und Notebooks
Laut mehreren Quellen plant Google die Einführung einer eigenen Prozessorfamilie für das Jahr 2023 mit Fokus auf Tablets und Notebooks. Auch die Entwicklung für kommende Smartphones-Chips soll vorangetriebenen werden, im anstehenden Pixel 6 wird es bekanntlich einen Vorgeschmack geben.
Vier Jahre hat laut offiziellen Aussagen die Entwicklung am ersten Smartphone-SoC von Google gedauert, wenn es im Herbst dieses Jahres offiziell die Bühne betreten wird. Das Jahr 2023 für stärkere und umfassendere Modelle für weitere Marktsegmente, allen voran das Tablet sowie Chromebooks, klingt deshalb nicht abwegig, deren Entwicklung würde nach einem ersten Versuch vermutlich nicht mehr die gleiche Zeit in Anspruch nehmen.
Apple als Vorbild für eigene Chips
Am Ende würde Google schlicht den Weg gehen, den Apple bereits gegangen ist: Sie hatten im letzten Jahr angekündigt, sich auch für Notebooks von CPUs aus dem Hause Intel zu trennen und ab spätestens 2022 nur eigene Lösungen einzusetzen. Laut Quellen von Nikkei Asia sei Google letztlich final dadurch inspiriert worden, es auch zu versuchen. Basis ist, wie üblich in der Branche, die Architektur von ARM. Inwiefern dabei auf gewisse Blueprints zurückgegriffen wird oder komplett alles von klein auf selbst designed wird, ist unklar. Noch gibt es nicht einmal Details zum ersten Smartphone-Chip „Google Tensor“, die einen Fingerzeig in diese Richtung auftun könnten.
Erfahrung mit eigenen Chips hat Google aber schon länger. Ihre TPUs werden seit 2016 in eigenen Datenzentren genutzt, in diesem Jahr wurde bereits die vierte Generation vorgestellt. Know-How holt sich Google dabei über Neueinstellungen von Hochkarätern aus der Branche wie Intel, Qualcomm, MediaTek und weiteren.
Google braucht einen langen Atem
Am Ende wird Google einen langen Atem und viel Geld brauchen, um in dem umkämpften Markt erfolgreich zu sein. Da ist Google mitunter nicht für bekannt, unzählige Projekte haben bei dem Unternehmen schon das Zeitliche gesegnet. Die finanziellen Investitionen vorab werden pauschal betrachtet laut Nikkei nicht als Problem gesehen, wenngleich eine modernste 5-nm-Lösung für diesen umkämpften Markt rund 500 Millionen US-Dollar an Entwicklungskosten verschlingen kann. Der Markt für Chromebooks boomt, das Tablet-Geschäft hingegen nicht, und auch bei den Smartphones verkauft Google bei weitem nicht so viel, wie die großen Anbieter. Ob die Rechnung am Ende für Google aufgeht, könnte sich schon am Erfolg des ersten Modells abzeichnen – und das werden bereits die kommenden Monate zeigen.