Seagate FireCuda 530 SSD im Test: Samsungs 980 Pro hat ihren Meister gefunden

Michael Günsch (+1)
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Seagate FireCuda 530 SSD im Test: Samsungs 980 Pro hat ihren Meister gefunden

Auf die FireCuda 520 folgt die FireCuda 530. Das neue SSD-Flaggschiff von Seagate nutzt zwar den bekannten Phison-E18-Controller, dank neuem NAND bricht die SSD trotzdem Rekorde im Testparcours. Nach dem SLC-Modus beschreibt sie den TLC-NAND z. B. mit über 3 GB/s. Bis zu 4 TB und optional einen Kühler von EKWB gibt es ebenfalls.

Kein kleines Update der 520

Mit der FireCuda 520 (Test) hatte Seagate seine erste PCIe-4.0-SSD herausgebracht und dabei auf die weit verbreitete Plattform mit Phison-E16-Controller für bis zu 5.000 MB/s vertraut. Bei der FireCuda 530 wird auf den deutlich schnelleren Phison E18 und Microns 176-Layer-TLC-NAND gewechselt. Die Leistung steigt auf maximal 7.300 MB/s beim sequenziellen Lesen und 6.900 MB/s beim sequenziellen Schreiben. Beim wahlfreien Lesen/Schreiben soll die Marke von 1 Million IOPS erreicht werden. Damit wird klar das Spitzenfeld der Consumer-SSDs anvisiert.

Bis 4 TB mit oder ohne Kühler von EKWB

Ferner gibt es mehr Modellauswahl und Speicherplatz: Die FireCuda 530 wird mit 500 GB, 1 TB, 2 TB oder 4 TB sowie jeweils mit oder ohne Kühlkörper angeboten. Bei der FireCuda 520 ist bei maximal 2 TB Schluss und ein Kühler steht nur in der limitierten Cyberpunk-Edition zur Verfügung.

Die Kühllösung stammt vom eigentlich für Wasserkühlungen bekannten Hersteller EK Water Blocks (EKWB). Seagate spricht von einem „massiven, hochwertigen Aluminiumblock mit einer fein strukturierten Oberfläche für maximale Kühlleistung“. Die Fotos zeigen, dass aber kein massiger Kühler und auch keine Kühlrippen zu einer maßgeblichen Vergrößerung der Oberfläche beitragen. Im Grunde handelt es sich um ein etwas dickeres Aluminium-Blech. Daher sind keine Wunder bei der Kühlleistung zu erwarten.

Die schlanke Ausführung begünstigt aber den Einsatz bei geringem Platzangebot etwa im Notebook oder zur Speichererweiterung der PlayStation 5. Zumindest das Format erinnert an den optionalen Kühler der WD Black SN850. Der Kühlblock der Corsair MP600 Pro ist hingegen deutlich dicker.

Phison E18 mit Microns 176-Layer-NAND beschleunigt

Der Phison E18 wird bereits bei diversen SSDs wie zum Beispiel der Corsair MP600 Pro (Test) oder der Mushkin Gamma (Test) eingesetzt. Die Kombination mit Microns 176-Layer-NAND alias Micron B47R liefert aber nochmals mehr Leistung. Auch bei der Crucial P5 Plus (Test) kommt der Speicher zum Einsatz, allerdings in Kombination mit einem Micron-Controller.

Der neue Micron-NAND unterstützt zwar ein 1.600 MT/s schnelles NAND-Interface, doch soll dieser im Fall der FireCuda 530 nur mit 1.200 MT/s angebunden sein. Demnach wurde hier noch Potenzial verschenkt.

Testmuster im Detail

Für den Test hat Seagate die FireCuda 530 mit 2 TB Speicherplatz und Kühler zur Verfügung gestellt. Das Muster ist beidseitig mit insgesamt acht NAND-Paketen (IA7BG94AYA) bestückt, die ihrerseits je 256 GB Speicherkapazität vereinen. Neben dem E18-Controller, der in diesem Fall das Seagate-Branding und die Kennung STXZY01049E0 trägt, sind zwei je 1 GB fassende DRAM-Chips von SK Hynix verbaut, die dem Typ DDR4-2666 (H5AN8G6NCJR-VKC) angehören.

Eckdaten des Testmusters
Seagate FireCuda 530 2 TB
Formfaktor M.2-2280
Schnittstelle (Protokoll) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4)
Controller Phison PS5018-E18 (8 Channel)
NAND-Flash-Speicher Micron 3D TLC 176 Layer
DRAM-Cache 2 × 1 GB DDR4-2666 SK Hynix
SLC-Cache
Seq. Lesen/Schreiben (max.) 7.300/6.900 MB/s
Wahlfreies Lesen/Schreiben (max.) 1.000K/1.000K IOPS
Garantiedauer 5 Jahre
TBW 2.550 TB
Hinweis: Detaillierte Eckdaten zu jedem Modell der Serie stehen in der Vergleichstabelle weiter unten

Ausstattung und Preise im Überblick

Seagate bietet zusätzlich zu den üblichen fünf Jahren Garantie für drei Jahre seine Rescue Data Recovery Services zur Datenwiederherstellung im Notfall an. Geworben wird mit einer „Erfolgsquote von 95 % bei der Rettung von Daten nach einem unerwarteten Datenverlust“.

Wie gewohnt verfällt die Garantie aber vorzeitig, wenn zuvor ein bestimmtes Schreibvolumen („Total Bytes Written“, TBW) überschritten wird. Im Fall der FireCuda 530 haben dies jedoch nur Vielschreiber zu befürchten, denn die TBW liegen mit 640 TB, 1.275 TB, 2.550 TB und 5.100 TB für die Modelle mit 500 GB, 1 TB, 2 TB und 4 TB deutlich über dem Durchschnitt. Zum Vergleich: Für die 2-TB-Varianten der Serien 980 Pro und WD Black SN850 haben Samsung und Western Digital lediglich 1.200 TB TBW veranschlagt. Mit 2.550 TB liegt der Wert bei der FireCuda 530 mehr als doppelt so hoch.

Der Phison E18 bietet eigentlich eine Datenverschlüsselung nach AES-256-Standard, doch macht Seagate von dem Feature keinen Gebrauch.

Mit üppigen Werten bei Leistung und Garantie sind die Preise der FireCuda 530 entsprechend hoch angesetzt. Aktuell liegen die Mindestpreise im Onlinehandel für die Version ohne Kühler bei rund 121 Euro, 210 Euro, 423 Euro und 890 Euro. Mit Kühler gehen die Preise der FireCuda 530 rauf auf 146 Euro, 220 Euro, 460 Euro und 920 Euro.

Der Preis pro GB liegt damit durchweg bei mehr als 20 Cent. Die Spitzenmodelle der Konkurrenz gibt es zum Teil auch für deutlich unter 20 Cent pro GB.

Seagate FireCuda 530 Corsair MP600 Pro Western Digital WD Black SN850 Samsung SSD 980 Pro
Controller: Phison PS5018-E18, 8 NAND-Channel WD Black G2, 8 NAND-Channel Samsung Elpis, 8 NAND-Channel
DRAM-Cache:
512 MB DDR4
Variante
1.024 MB DDR4
Variante
2.048 MB DDR4
Variante
4.096 MB DDR4
1.024 MB
Variante
2.048 MB
Variante
vorhanden
512 MB vorhanden
Variante
1.024 MB vorhanden
Variante
2.048 MB vorhanden
512 MB LPDDR4
Variante
1.024 MB LPDDR4
Variante
2.048 MB LPDDR4
Speicherkapazität: 500 / 1.000 / 2.000 / 4.000 GB 1.000 / 2.000 / 4.000 GB 500 / 1.000 / 2.000 GB 250 / 500 / 1.000 / 2.000 GB
Speicherchips: Micron ? ? TLC (3D, 176 Lagen) NAND, 512 Gbit ? ? ? TLC (3D) NAND, ? Western Digital ? ? TLC (3D, 96 Lagen) NAND, ? Samsung ? ? TLC (3D, 1xx Lagen) NAND, ?
Formfaktor: M.2 (80 mm)
Interface: PCIe 4.0 x4
seq. Lesen:
7.000 MB/s
Variante
7.300 MB/s
7.000 MB/s
6.400 MB/s
Variante
6.900 MB/s
Variante
7.000 MB/s
seq. Schreiben:
3.000 MB/s
Variante
6.000 MB/s
Variante
6.900 MB/s
5.500 MB/s
Variante
6.550 MB/s
Variante
6.850 MB/s
4.100 MB/s
Variante
5.300 MB/s
Variante
5.100 MB/s
2.700 MB/s
Variante
5.000 MB/s
Variante
5.100 MB/s
4K Random Read:
400.000 IOPS
Variante
800.000 IOPS
Variante
1.000.000 IOPS
360.000 IOPS
Variante
660.000 IOPS
Variante
650.000 IOPS
800.000 IOPS
Variante
1.000.000 IOPS
500.000 IOPS
Variante
800.000 IOPS
Variante
1.000.000 IOPS
4K Random Write:
700.000 IOPS
Variante
1.000.000 IOPS
780.000 IOPS
Variante
800.000 IOPS
Variante
700.000 IOPS
570.000 IOPS
Variante
720.000 IOPS
Variante
710.000 IOPS
600.000 IOPS
Variante
1.000.000 IOPS
Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): ?
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): ?
Leistungsaufnahme Leerlauf: ? 35 mW
Leistungsaufnahme DevSleep: ? kein DevSleep
Leistungsaufnahme L1.2: ? 5 mW
Funktionen: NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection
Verschlüsselung: keine AES 256 keine AES 256, IEEE-1667, TCG Opal 2.0
Total Bytes Written (TBW):
640 Terabyte
Variante
1.275 Terabyte
Variante
2.550 Terabyte
Variante
5.100 Terabyte
700 Terabyte
Variante
1.400 Terabyte
Variante
3.000 Terabyte
300 Terabyte
Variante
600 Terabyte
Variante
1.200 Terabyte
150 Terabyte
Variante
300 Terabyte
Variante
600 Terabyte
Variante
1.200 Terabyte
Garantie: 5 Jahre
Preis: ab 84 € / ab 85 € / ab 143 € / – ab 102 € / ab 188 € / ab 404 € ab 90 € / ab 200 € / ab 345 € – / ab 131 € / ab 98 € / ab 165 €
Preis je GB: € 0,17 / € 0,09 / € 0,07 / – € 0,10 / € 0,09 / € 0,10 € 0,18 / € 0,20 / € 0,17 – / € 0,26 / € 0,10 / € 0,08