Recon 200 Gen 2 im Test: Mikrofon und Fazit

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Michael Schäfer
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Mikrofon

Auch bei der Aufnahmeeinheit des neuen Recon 200 scheint das Recon Spark Pate gestanden zu haben, obschon das ältere Modell über keine Monitoring-Funktion direkt am Headset verfügt, die in manchen Situationen durch die geringe Verzögerung beim Zusammenspiel von Soundkarte und Headset von Vorteil sein kann. Ähnlichkeiten zeigen sich aber ebenso in klanglicher Hinsicht, denn an der gleichen Soundkarte betrieben hören sich beide Mikrofone fast gleich an, auch wenn das 200er auf dem Datenblatt mit 100 Hz zu 8 kHz einen leicht geringeren Frequenzumfang aufweist. Die Praxis sieht jedoch anders aus, dieses Mal aber zugunsten des Herstellers: So weist auch das neue Headset bei den Testaufnahmen in der Frequenzanalyse trotz der verschnupften Nase des Autors einen deutlich höheren Frequenzgang auf, der teilweise über die 15 kHz hinausgeht. Das sorgt für eine deutlich bessere Abbildung der höheren Frequenzen, an der es bei vielen anderen Headsets gerne hapert.

Nicht nur das Mikrofon des Recon 200 Gen 2 klingt wie das Recon Spark aus gleichem Hause
Nicht nur das Mikrofon des Recon 200 Gen 2 klingt wie das Recon Spark aus gleichem Hause

Wie gut analoge Headsets klingen, hängt natürlich auch von der Qualität der Soundkarte ab – doch wenn das Headset keine gute Grundlage liefert, kann selbst das beste Audio-Interface nichts mehr retten. Problematisch werden eher die Konstruktion und damit auch die Position der Aufnahmeeinheit, die nicht wie sonst üblich bis vor den Mund, sondern lediglich bis zum Wangenknochen reicht. Damit ist das Mikrofon zwar unempfindlich gegenüber Plosivlauten, gleichzeitig nimmt aber auch die Lautstärke ab. Das hat wiederum zur Folge, dass der Pegel erhöht werden muss, womit sich gleichzeitig das Eigenrauschen verstärkt. Darüber hinaus kommt bei der gewählten Lösung die Akustik des jeweiligen Raumes in Form von Hall deutlich mehr zum Tragen, da der Schall nicht mehr direkt, sondern über Umwege und reflektiert auf das Mikrofon trifft.

Turtle Beach Recon 200 Gen 2

Turtle Beach Recon 200 Gen 2 - Clean
Turtle Beach Recon 200 Gen 2 - Störgeräusche

Turtle Beach Recon Spark

Turtle Beach Recon Spark - Clean
Turtle Beach Recon Spark - Störgeräusche

Lioncast LX 30

Lioncast LX 30 - USB - Clean
Lioncast LX 30 - USB - Störgeräusche
Lioncast LX 30 - Clean
Lioncast LX 30 - Störgeräusche

Roccat ELO X Stereo

Roccat ELO X Stereo - Clean
Roccat ELO X Stereo - Störgeräusche

Roccat ELO 7.1 USB

Roccat ELO 7.1 USB - Clean
Roccat ELO 7.1 USB - Clean - Rauschunterdrückung
Roccat ELO 7.1 USB - Störgeräusche
Roccat ELO 7.1 USB - Störgeräusche - Rauschunterdrückung

SteelSeries Arctis 1

SteelSeries Arctis 1 - Clean
SteelSeries Arctis 1 - Störgeräusche

HyperX Cloud Flight

HyperX Cloud Flight – Clean
HyperX Cloud Flight – Störgeräusche

Mad Catz F.R.E.Q.4

Mad Catz F.R.E.Q. 4 - Clean
Mad Catz F.R.E.Q. 4 - Störgeräusche

Lioncast LX55

Lioncast LX55 Clean
Lioncast LX55 Störgeräusche

Lioncast LX55 USB

Lioncast LX55 USB Clean
Lioncast LX55 USB Störgeräusche
Lioncast LX55 USB Analog Störgeräusche
Lioncast LX55 USB Analog Clean
Speedlink Quyre - Clean
Speedlink Quyre - Störgeräusche
Speedlink Orios - Clean
Speedlink Orios - Störgeräusche
Speedlink Orios - Stimmenwandler - Monster
Speedlink Orios - Stimmenwandler - Cartoon
Speedlink Orios - Stimmenwandler - Männlich
Speedlink Orios - Stimmenwandler - Weiblich

Fnatic React

Fnatic React - 01 - Clean
Fnatic React - 02 - Störgeräusche

Trotz der genannten Umstände fällt die Mikrofonqualität beim Recon 200 Gen 2 akzeptabel aus. Die Stimme ist gut zu verstehen, klingt nicht nur nach Telefon, sondern hat auch hohe Anteile zu verzeichnen. Lediglich der Tieftonbereich fällt der Konstruktion geschuldet kaum ins Gewicht. Somit eignet sich das Mikrofon durchaus für Voicechats oder Video-Konferenzen – mehr sollte ihm aber nicht abverlangt werden.

Fazit

Das Recon 200 Gen 2 bietet für den geforderten Preis von 60 Euro UVP eine solide Verarbeitung, auch wenn die Stabilität unter der hauptsächlichen Verwendung von Kunststoff etwas leidet – das ganze Headset wirkt etwas klapprig. Das ist zwar beim offensichtlichen Paten Recon Spark (Test) (50 Euro UVP, 45 Euro Markpreis) nicht anders, dessen Preis ist aber auch noch einmal niedriger angesetzt.

Nicht nur bei der Gestaltung, auch beim Klang dürfte das vor zwei Jahren eingeführte Headset Recon Spark ein Vorbild gewesen sein. Das Recon 200 Gen 2 verspricht aber besser zu klingen. Tut es allerdings nicht. Mit aktivem Bass-Boost klingt das Recon 200 Gen 2, von der Lautstärke abgesehen, genauso wie das ältere Recon Spark – zum Aufpreis von 15 Euro.

Turtle Beach Recon 200 Gen 2 im Test

Dieser Umstand führt sich auch beim Mikrofon fort, das – wenn das Headset an der gleichen Soundkarte angeschlossen ist – ebenfalls gleich klingt. Dabei muss dem Hersteller aber zugutegehalten werden, dass der eigentliche Frequenzumfang bei den Testaufnahmen höher ausfällt, als in den Spezifikationen angegeben wird. Somit sind von dem Mikrofon bei den Schwächen, die die Konstruktion schon von sich aus mitbringt, keine klanglichen Offenbarungen zu erwarten, aber eine solide Sprachübertragung – die es allerdings eben schon deutlich günstiger gibt.

Wer also mit dem Recon 200 Gen 2 geliebäugelt hat und auf eine Monitoring-Funktion direkt am Headset verzichten kann, der sollte lieber zum Recon Spark greifen und damit bares Geld sparen – als Farbariante steht allerdings ausschließlich Weiß-Flieder zur Auswahl, während es das Recon 200 Gen 2 in Schwarz, Weiß und Mitternachtsblau gibt.

Turtle Beach Recon 200 Gen 2
20.09.2021
  • solider Klang
  • hohe Lautstärke
  • Bass mit Verstärker auf Normal-Level
  • kurzes Mikrofon
  • durchschnittliche Mikrofonqualität
  • fest verbundenes Kabel

ComputerBase wurde das Recon 200 Gen 2 leihweise von Turtle Beach zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab ein NDA.

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