Im Test vor 15 Jahren: Mit dem CNPS 9700 LED gelang Zalman das Comeback
Nach dem mäßig erfolgreichen Zalman CNPS 9500 (Im Test vor 15 Jahren) versuchte der südkoreanische Hersteller mit dem Zalman CNPS 9700 LED (Test) erneut, die Konkurrenz in ihre Schranken zu weisen. Im Test vor 15 Jahren glänzte der CNPS 9700 LED mit typischen Zalman-Qualitäten und einer guten Kühlleistung zu einem hohen Preis.
Größer, besser, teurer
Der CNPS 9700 LED kam auf Abmessungen von 90 × 124 × 142 mm bei einem Gewicht von etwa 764 g. Die Abwärme des Prozessors wurde von einer Kupferbodenplatte aufgenommen und über drei 6-mm-Heatpipes an die 125 Kupferlamellen abgeführt. Im Vergleich zum CNPS 9500 wuchs die Lüftergröße von 92 auf 110 mm an, den Drehzahlbereich des neuen LED-Lüfters gab Zalman mit 1.250 bis 2.800 U/min an. Montiert werden konnte der CNPS 9700 LED auf den AMD-Sockeln 939, 940, 754 und AM2 sowie dem Intel-Sockel 775. Wie bei Zalman üblich, war der Preis des Kühlers mit 69 Euro am oberen Ende der Skala angesetzt. Dafür legte der Hersteller dem Modell alles bei, was gebraucht werden konnte: eine Anleitung, ZM-STG1 Wärmeleitpaste und die Minilüftersteuerung Fan Mate 2.
Die Verarbeitung des CNPS 9700 LED war durchgehend hervorragend. Ein weiterer Vorteil des Modells war die vergleichsweise einfache und überaus solide Montage des Kühlkörpers. Insbesondere Nutzern des Sockels 775 kam zugute, dass Zalman ein eigenes Montagesystem anstatt der instabilen Push-Pins verwendete.
Spitzenkühlleistung mit hoher Lautstärke
In den Benchmarks auf einem Pentium 840 Extreme Edition in einem Thermaltake Shark konnte der CNPS 9700 LED neue Spitzenwerte bei den Temperaturmessungen aufstellen. Unter Last erreichte der Zalman-Kühler bei 2.584 U/min eine CPU-Temperatur von 59 °C. Aufgrund der hohen Lüfterdrehzahl lag der Schalldruckpegel mit 54,1 dB(A) zugleich an der Spitze des Testfeldes. Besser sah es mit moderaten 1.264 U/min aus: Bei einer CPU-Temperatur von 66 °C lag der Schalldruckpegel bei lediglich 34,6 dB(A). Damit kühlte der CNPS 9700 LED genauso gut wie ein Scythe Ninja mit Papst-Lüfter bei 1.187 U/min, arbeitete allerdings rund 2 dB(A) leiser. Auf absolutes Silent-Niveau ließ sich der südkoreanische Kühler nicht bringen: Bei gedrosselten Drehzahlen war ein leichtes Lagerrasseln wahrzunehmen und die Drehzahl konnte nicht unter 1.000 U/min gedrosselt werden.
Gute Wärmeleitpaste war inklusive
Besonders im Vergleich zum misslungenen CNPS 9500 war die Kühlleistung des CNPS 9700 LED beachtlich. Der CNPS 9500 erreichte bei 2.451 U/min eine CPU-Temperatur von 70 °C bei 52,9 dB(A) – bei vergleichbarer Lautstärke lag die Kühlleistung 11 Kelvin unter der des CNPS 9700 LED. Auch die dem Kühler beigelegte Wärmeleitpaste konnte im Test überzeugen und lieferte bessere Ergebnisse als beispielsweise die Arctic Silver V.
Fazit
Mit einem Preis von 69 Euro war der CNPS 9700 LED alles andere als günstig. Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem CNPS 9500, lieferte er für den hohen Preis allerdings eine sehr gute Kühlleistung. Wie bei allen Zalman-Kühlern war die Verarbeitung hervorragend, die Montagevorrichtung durchdacht und solide und das Aussehen des Kühlers einzigartig. Einziges Manko des CNPS 9700 LED war, dass der Kühler aufgrund des vergleichsweise schnell drehenden Lüfters nicht für Silent-Systeme geeignet war, bei denen es auf das letzte Dezibel ankam. Für alle anderen Nutzer war der CNPS 9700 LED eine Erwägung wert, solange das Budget reichte.
Mit dem CNPS20X kehrte Zalman zurück
Nachdem Zalman vor 15 Jahren weithin bekannt war und großes Ansehen genoss, wurde es für lange Zeit still um den Hersteller. Auf der IFA 2019 meldete sich Zalman mit dem CNPS20X (Test) zurück und gab sich wie vor 15 Jahren selbstbewusst. Im Test konnte der Kühler zwar die gleiche Leistung wie die Leistungsreferenz Noctua NH-D15 erzielen, allerdings bei bedeutend höherer Lautstärke. Ein wahrer Konkurrent war der CNPS20X für Kühler vom Kaliber eines Noctua NH-D15 oder DeepCool Assassin III daher nie.
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