500 Millimeter Durchmesser: Riesenlüfter statt Seitenteil senkt Temperaturen massiv
Corsair hat einen RGB-Lüfter mit einem Durchmesser von 500 Millimetern gebaut. Das Einzelstück gibt als Gehäuselüfter eine gute Figur ab. Als Ersatz für ein Seitenteil genutzt sinken die Temperaturen dramatisch ab. Was auf den ersten Blick kurios wirkt, kann Vorbote eines Trends sein.
Rahmendaten des Riesenlüfters
Den experimentellen, in Handarbeit zusammengebauten Lüfter hat Gamers Nexus vor die Kamera gestellt. Sein Design entspricht dem der LL-Serie, die ebenfalls einen umlaufenden Ring aus RGB-LEDs trägt. Offen ließ Corsair, ob es sich um eine Studie, ein Konzept oder nur einen Witz handelt. Prinzipiell ist der Lüfter aber voll funktionsfähig.
Lediglich die aufgedruckten Leistungsangaben haben sich als falsch herausgestellt: Aus einem maximalen Verbrauch von 36 Watt wurden gemessene 10 Watt. Das Absenken der gemessenen Maximaldrehzahl über einen integrierten Drehregler führte zu weiteren Einsparungen: Von 280 bis 290 U/Min bei voller Leistung auf 100 U/Min gedrosselt sank der Verbrauch auf 1 Watt – das Niveau normaler Gehäuselüfter im 120-mm-Format.
Als Seitenteil ein Gewinn
Getestet hat Gamers Nexus den Lüfter als Ersatz für ein Seitenteil aus Glas anhand eines MSI Sekira 500X. Die Seite hat das Gehäuse gewählt, weil es eine Kombination aus teuren Materialien und „einigen der schlechtesten Designentscheidungen ist, die wir jemals gesehen haben“. Im Ergebnis könne der Tower Komponenten an oder über die Temperaturgrenze in die Drosselung treiben.
In diesem Worst-Case-Szenario wurden die Temperaturen des Prozessors beobachtet. Im Lasttest erreichte dieser eine Temperatur, die 67,8 Grad über der Raumtemperatur lag. Ohne Seitenteil sank dieser Wert auf 61,2 Grad, mit voll aufgedrehtem 500-mm-Lüfter blieben davon bei rund 290 U/Min 48,2 Grad übrig.
Eine Idee für Hersteller
Ein reiner Gag muss ein solcher Lüfter nicht sein. Er mag grotesk wirken, passt aber in den Trend: Nachdem Gehäuse jahrelang immer stärker mit Glas versehen wurden, öffnen Hersteller ihre Tower wieder zunehmend auf der Suche nach Kühlleistung – in Anbetracht immer höherer Verbrauchswerte im High-End-Bereich auch aus der Notwendigkeit heraus. Produkte wie das Fractal Design Torrent zeugen von einer solchen Wende. Gläserne Seitenteile zurück in die Kiste zu packen und stattdessen einen großformatigen Lüfter zu installieren, wäre zwar keine Innovation sondern würde alte, unter anderem von Thermaltake in den 2000er Jahren genutzte Konzepte wieder hervorholen, zugleich aber auch fast schon wieder zeitgemäß.
Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „DerKabelbinder“ für den Hinweis zu dieser Meldung!