Age of Empires 4 im Test: Grafikkarten-Benchmarks in Full HD, WQHD & Ultra HD und Frametimes
2/4Das Testsystem und die Benchmark-Szene
Alle nachfolgenden Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 5950X (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Strix B550-E Gaming (BIOS 1801) mit dem B550-Chipsatz verbaut, Grafikkarten konnten entsprechend mit PCIe 4.0 angesteuert werden. Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (4 × 8 GB, Single-Rank, DDR4-3600, 16-16-16-32, optimierte Sekundär-Timings für die GPU-Benchmarks, Hersteller-Empfehlung für die CPU-Benchmarks) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 10 21H1 mit sämtlichen Updates war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia genutzt.
Als Treiber kam der für AoE 4 optimierte und der Redaktion vorab zur Verfügung gestellte Adrenalin 21.10.3 bzw. der GeForce 496.13, noch kein Game-Ready-Treiber, zum Einsatz. Welchen Leistungsvorteil der neue Treiber von AMD gebracht hat, ist auf der 1. Seite des Artikels dokumentiert.
Benchmarks von Strategiespielen sind nie eine einfache oder besonders gut durchführbare Sache und das gilt auch für Age of Empires 4. Das Problem ist, dass die Testsequenz immer gut reproduzierbar sein muss und das ist quasi unmöglich, wenn es Bewegung im Spiel gibt – nicht zuletzt aufgrund der eigenständigen KI passieren mit jedem Lauf andere Dinge. Um dem Rechnung zu tragen, fehlt in der von ComputerBase genutzten Testsequenz die „Action“ im Spiel. Die genutzte Szene drückt die Framerate dennoch mehr als die meisten anderen, um die anspruchsvollste Szene handelt es sich aber eben nicht. Auch wer in der Gegend herumscrollt, der muss kurzfristig mit geringerer Framerate auskommen.
Und was wird nun getestet? Der Benchmark findet in der Kampagne vom Hundertjährigen Krieg in der Mission „Die Normannen: Rebellion“ statt. Zu sehen ist die Hauptstadt mit mehreren Arbeitern, Feldern sowie Gebäuden und die Hauptarmee. Das Einheitenlimit von 200 ist voll ausgenutzt.
Für die Auflösungen 1.920 × 1.080, 2.560 × 1.440 und 3.840 × 2.160 werden die maximalen Grafikdetails genutzt.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Hoch-Preset, Geometriedetails Maximum |
2.560 × 1.440 | Hoch-Preset, Geometriedetails Maximum |
3.840 × 2.160 | Hoch-Preset, Geometriedetails Maximum |
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
GeForce-Grafikkarten arbeiten in Age of Empires 4 zurzeit deutlich schneller als ihre Radeon-Pendants. Das erkennt man gut beim Duell Radeon RX 6800 XT gegen die GeForce RTX 3080, die sich für gewöhnlich ein Kopf-an-Kopf-Duell liefern. In Age of Empires 4 gilt das nämlich nicht, denn dort ist die Nvidia-Grafikkarte in 1.920 × 1.080 um 28 Prozent bei den Durchschnitts-FPS und um 17 Prozent bei den Perzentil-FPS schneller, in AAA-Spielen liegt in der niedrigen Auflösung sonst die Radeon um 5 Prozent vorne. In 2.560 × 1.440 beträgt die Differenz dann noch 28 und 17 Prozent, in 3.840 × 2.160 sind es 26 und 30 Prozent. Für gewöhnlich ist die GeForce in Ultra HD dagegen um gerade einmal 2 Prozent schneller. Dass Radeon hinter Nvidia liegt, hat Microsoft in den Release Notes selbst erwähnt, beim Namen allerdings nur Navi 21 genannt. Doch alle Radeon sind betroffen und ohne den neuen Treiber von AMD würde es noch düsterer aussehen.
Durch das gesamte Portfolio liegt aber auch mit Adrenalin 21.10.3 GeForce klar vor Radeon. Die Radeon RX 6800 XT legt sich nicht mit der GeForce RTX 3080, sondern viel mehr mit der GeForce RTX 3070 an und gewinnt dann auch nicht in jeder Auflösung. Die Radeon RX 6900 XT beißt sich auch an der GeForce RTX 3080 die Zähne aus, während die Radeon RX 6700 XT nicht den Zweikampf gegen die GeForce RTX 3060 Ti gewinnt, sondern gerade einmal den gegen die GeForce RTX 3060. Und die Radeon RX 5700 XT liegt um Meilen hinter der GeForce RTX 2070 Super zurück, gerade einmal die GeForce RTX 2060 wird geschlagen. Interessanterweise hat AMDs alte GCN-Garde weniger Probleme mit dem Spiel als die neuen RDNA-Beschleuniger, Radeon RX 580 und Radeon RX Vega 64 liegen nicht weit hinter den Konkurrenzmodellen.
60 FPS sind auf einer GeForce deutlich einfacher zu erreichen
Auf GeForce-Grafikkarten ist es nicht sonderlich schwierig die 60-FPS-Marke in AoE 4 zu erreichen, für das Radeon-Lager ist die Anstrengung dagegen größer. In Full HD wird die Marke ab einer GeForce GTX 1070, GeForce RTX 2060, Radeon RX 5600 XT oder Radeon RX 6600 durchbrochen, in WQHD gelingt dies ab einer GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2070 Super, GeForce RTX 3060 oder Radeon RX 6600 XT und in Ultra HD ab einer GeForce RTX 2080 Ti, GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6800 XT. Ohne den Adrenalin 21.10.3 bleibt dagegen selbst eine Radeon RX 6900 XT noch ein Stück von der Marke entfernt.
Ampere und GCN schneiden am besten ab
Im Generationenvergleich zeigt sich, dass dem Spiel die Ampere-Generation gut liegt. So ist die GeForce RTX 3080 in WQHD 85 Prozent schneller als die GeForce RTX 2070 Super, in AA-Spielen sind es sonst nur 74 Prozent. Turing kann gegenüber Pascal dagegen nicht profitieren, die GeForce RTX 2070 Super bietet 32 Prozent mehr FPS als die GeForce GTX 1080, in anderen Spielen liegt das Plus bei 34 Prozent.
Im Hause AMD zeigt sich, dass zwar alle Radeons langsam, aber nicht alle Architekturen gleich betroffen sind. Am meisten schmeckt das Echtzeitstrategiespiel ausgerechnet den alten GCN-Modellen. So ist die Radeon RX 5700 XT in AoE 4 nur 15 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64, in anderen Spielen sind es ansonsten 27 Prozent. RDNA 2 hat dagegen die größten Probleme, auch wenn der Unterschied nicht groß ist. Das Plus der Radeon RX 6800 XT zur Radeon RX 5700 XT liegt bei 82 Prozent, in anderen Spielen sind es 87 Prozent.
Unregelmäßige Frametimes sind kein Problem
Age of Empires 4 hat ein unterdurchschnittliches Frame Pacing, was aufgrund der Art und Weise aber kein Problem ist. Sowohl die Radeon RX 6800 XT als auch die GeForce RTX 3080 zeigen in dem Spiel immer mal wieder ein paar Aufs und Abs bei der Bildausgabe, zudem gibt es in der Testsequenz auch einen recht großen Hänger. Das fällt beim Spielen aber schlicht nicht auf, da die Kamera für gewöhnlich an Ort und Stelle verbleibt. Und auch wenn nicht, geschieht das Scrollen gewöhnlich so schnell und zugleich kurz, dass ein Haker wenig auffällt.
Auch wenn die gezeigten Frametimes keine negativen Auswirkungen beim Spielen haben, sind diese natürlich dennoch ein unschönes Ergebnis. Entsprechend werden Relic und Microsoft bei den noch nötigen technischen Verbesserungen hoffentlich auch das Problem angehen.