AMD Radeon RX 6600 im Test: Lautstärke, Temperatur, Leistungsaufnahme und OC
3/4Lautstärke & Kühlung
Die XFX Radeon RX 6600 Speedster Swft 210 ist beim Spielen nicht lautlos, mit 1.430 Umdrehungen pro Minute und damit einer Lautstärke von 34 Dezibel aber angenehm leise. Aus einem geschlossenen Gehäuse fällt die Grafikkarte eigentlich nur durch ein ruhiges Lüfterrauschen auf, mehr ist von dem 3D-Beschleuniger nicht zu hören.
Und das ist absolut positiv zu erwähnen, denn elektronische Störgeräusche sind im 3D-Modus nicht wahrnehmbar. Wer sein Ohr an die Grafikkarte hält, wird das gewohnte Spulenrasseln feststellen, was aus größerer Entfernung aber völlig im Lüftergeräusch untergeht. Spulenfiepen gibt es bei hohen dreistelligen Frameraten, aber eben auch nur dann. Im normalen Spielbetrieb sind nur die Lüfter wahrnehmbar. Die Grafikkarte ist damit zwar nicht das perfekte Modell für den Einsatz in einem absoluten Silent-PC, eignet sich mit leichten Abstrichen aber durchaus dafür.
Bei GPU-Hotspot-Temperaturen von weniger als 60 °C hält die Grafikkarte ihre Lüfter an. Auf dem Windows-Desktop ist die XFX Radeon RX 6600 Speedster Swft 210 entsprechend lautlos.
Temperaturen unter Last
Unter Volllast erwärmt sich die XFX Radeon RX 6600 Speedster Swft 210 auf eine GPU-Temperatur von 64 °C, während die Hotspot-Temperatur bei 81 °C liegt. Damit bleibt der Chip sehr kühl, die meisten anderen Grafikkarten werden wärmer. Auch in einem schlecht belüfteten Gehäuse sollte es selbst an warmen Sommertagen zu keinerlei Problemen kommen.
Leistungsaufnahme: Spiele, YouTube, Desktop
Mehr als 5 Watt benötigt die XFX Radeon RX 6600 Speedster Swft 210 auf dem Windows-Desktop nicht und kommt damit auf denselben Wert wie die Radeon RX 6600 XT – weniger Energie genehmigt sich keine andere Grafikkarte. Im Dual-Monitor-Betrieb ist die Leistungsaufnahme mit 23 Watt dann immer noch recht niedrig, für eine Spitzenposition reicht es aber nicht mehr. Bei nur einem Display kommt die Radeon RX 6600 noch mit 6 Watt weniger als die GeForce RTX 3060 aus, mit zwei Monitoren sind es dann aber 4 Watt mehr.
In der neuen Testreihe der Fensterbewegung schneidet die Radeon RX 6600 mit 18 Watt sehr gut ab. Ja, die Radeon RX 6600 XT benötigt mit 15 Watt etwas weniger und auch die Radeon RX 6700 XT ist mit 17 Watt besser, das erzielte Ergebnis liegt aber nur knapp dahinter. Zudem platziert sich die AMD-GPU vor der konkurrierenden GeForce RTX 3060, die 22 Watt dafür vereinnahmt.
Leistungsaufnahme auf YouTube
Bei der Videowiedergabe auf YouTube wird es etwas komisch. Denn für ein 4K60-Video in SDR benötigt die XFX Radeon RX 6600 Speedster Swft 210 mit 20 Watt relativ viel Energie, 5 Watt mehr als die Radeon RX 6600 XT, 2 Watt mehr als die Radeon RX 6700 XT und immer noch 1 Watt mehr als die GeForce RTX 3060. Das ist Meckern auf hohem Niveau, aber verwunderlich, da die Radeon RX 6600 bei einem HDR-Video mit 30 Watt gar 1 Watt vor der Radeon RX 6600 XT und 6 Watt vor der GeForce RTX 3060 liegt. Das liegt womöglich daran, dass die neue AMD-GPU für das SDR-Video in einen höheren Power-Modus schaltet als die größere Radeon, bei HDR dann aber derselbe Modus anliegt. Um einen Messfehler handelt es sich nicht.
Leistungsaufnahme in Spielen
132 Watt nennt AMD als „Typical Board Power“ für die Radeon RX 6600, die getestete XFX Radeon RX 6600 Speedster Swft 210 kommt unabhängig von der Auflösung mit 135 Watt ziemlich genau auf diesen Wert. In 1.920 × 1.080 benötigt die Grafikkarte damit 13 Watt weniger als die Radeon RX 6600 XT und 38 Watt weniger als die GeForce RTX 3060, in 2.560 × 1.440 sind es genau dieselben Abstände.
Ein FPS-Limit von 144 FPS hat bei der Radeon RX 6600 auch in Full HD keine Auswirkung, obwohl die Framerate in geringem Umfang eingebremst wird. Dennoch lassen sich dann noch 135 Watt bei der Grafikkarte in Full HD messen. Damit benötigt die Radeon RX 6600 XT mit 119 Watt gar 16 Watt weniger als die Radeon RX 6600, da erstere aufgrund der zusätzlichen Ausführungseinheiten auch mit einem reduzierten Takt die 144 FPS noch erzielen kann, die Radeon RX 6600 dagegen dafür den vollen Takt braucht. Der Abstand zur GeForce RTX 3060 schrumpft auf 11 Watt, bleibt aber zu Gunsten der Radeon.
- Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Doom Eternal, 1.920 × 1.080
- Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Doom Eternal, 2.560 × 1.440
- Gemessen mit PCAT – Stromverbrauch in Doom Eternal, Full HD
Energieeffizienz in FPS pro Watt
Auch die Radeon RX 6600 ist eine energieeffiziente Karte, an den ersten Platz kommt das neueste Modell aber nicht heran, denn die Radeon RX 6800 liefert noch einmal 13 Prozent mehr FPS pro Watt. Und auch die Radeon RX 6600 XT ist effizienter und liegt in der Metrik um 6 Prozent vorne. Anscheinend betreibt zumindest XFX die Radeon RX 6600 Speedster Swft 210 in einem weniger effizienten Fenster als die anderen RDNA-2-Modelle.
Gegenüber der GeForce RTX 3060 kann die Radeon RX 6600 dagegen einen klaren Sieg für sich erzielen, die AMD-Grafikkarte liefert 21 Prozent mehr Performance pro Watt. In 2.560 × 1.440 rückt das Nvidia-Gegenstück näher heran, die Radeon bleibt aber 7 Prozent effizienter. In WQHD liegt aber auch die Radeon RX 6600 nur noch im oberen Mittelfeld.
Die RX 6600 lässt sich mäßig übertakten
Die XFX Radeon RX 6600 Speedster Swft 210 lässt sich mäßig übertakten. So ist bei der Navi-23-GPU ein Plus von 221 MHz möglich, bevor der Rechner nach einiger Zeit abstürzt. Weitere 50 MHz lassen sich maximal herausholen, bis der Treiber abriegelt, doch stürzt zumindest das Testsample dann nach einigen Sekunden ab. In Spielen arbeitet die Grafikkarte stabil mit bis zu 2.810 MHz.
Der 8 GB große GDDR6-Speicher lässt sich erfolgreich um den maximal einstellbaren Wert von zusätzlichen 600 MHz übertakten und damit mit einem Speichertakt von 7.600 MHz betreiben. In Doom Eternal steigt in Kombination mit einem auf 120 Prozent erhöhtem Power-Limit die Geschwindigkeit um 4 Prozent an. Die Lüfter drehen mit 1.750 Umdrehungen etwa 300 Umdrehungen schneller als im Werkszustand, die Temperaturen sind quasi unverändert. Die Leistungsaufnahme beträgt nach dem Übertakten 166 Watt – zusätzliche 31 Watt gegenüber dem Werkszustand.