Asus RTX 3070 Noctua OC im Test: Benchmarks, Lautstärke und sonstige Messungen
2/3Als Basis für die folgenden Benchmarks und Messreihen wurden dieselben Methoden angewandt und dieselbe Hardware genutzt wie beim neuen Grafikkarten-Testparcours. Die Messungen bezüglich der Lautstärke und der Temperatur wurden aus einem Test zu anderen Custom-Designs der GeForce RTX 3070 entnommen. Dieser ist zwar schon älter, die Testverfahren sind aber absolut identisch und die Ergebnisse damit vergleichbar. Die Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition wurde mit dem GeForce 471.68 getestet.
Benchmarks in WQHD
Mit 240 Watt gegenüber 220 Watt bei Nvidias GeForce RTX 3070 Founders Edition kann die Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition wenig verwunderlich nicht viel mehr Performance herausholen. Durchschnittlich lassen sich 2 Prozent mehr FPS gegenüber dem Standard-Modell messen, sodass die Grafikkarte dann zwischen der GeForce RTX 3070 und der GeForce RTX 3070 Ti liegt. Von irgendeinem praktischen Nutzen sind diese 2 Prozent dabei nicht, denn auch in einzelnen Spielen gibt es keinen größeren Schub, sodass die Auswirkungen schlicht zu keiner Zeit zu spüren sind. Ob das Quiet- oder das Performance-BIOS aktiviert ist, hat auf die Spieleleistung keinen erwähnenswerten Einfluss.
Damit ist die Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition genauso schnell wie die Asus GeForce RTX 3070 TUF OC, was auch Sinn ergibt, da die Basis beider Grafikkarten gleich ist. Die TUF kam damals im Custom-Design-Test der GeForce RTX 3070 ebenso auf ein Plus von 2 Prozent gegenüber der Founders Edition.
Da der damalige Test und der heutige Test andere Spiele-Benchmarks benutzten, bleiben die Diagramme in dem neuen Artikel außen vor. Der identische Abstand zeigt aber, dass sich beide Grafikkarten in Games gleich verhalten. Damit gibt es auch noch schnellere Custom-Designs der GeForce RTX 3070, doch wirklich größer als 3 Prozent wird das Plus selbst dann nicht.
Lautstärke & Kühlung
Bereits die Asus GeForce RTX 3070 TUF ist mit dem alternativen Quiet-BIOS eine leise Grafikkarte, die Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition setzt mit dem werkseitig aktiven Quiet-BIOS aber problemlos nochmal eins obendrauf. Mit 29 dB handelt es sich womöglich um die leiseste Grafikkarte, die ComputerBase abseits von komplett passiv gekühlten Modellen jemals im Test hatte.
Der gegenüber der TUF um 3,5 dB reduzierte Geräuschpegel ist dabei durchaus zu hören beziehungsweise eben nicht mehr zu hören. Laufen gleichzeitig noch Gehäuselüfter beim Spielen mit, gehen die erzeugten Geräusche beider NF-A12x25-Lüfter bei 930 Umdrehungen in der Minute eigentlich völlig unter und es ist so, als würde gar kein Ventilator rotieren. Komplett ohne jegliche andere Belüftung lässt sich die Grafikkarte dann durchaus noch hören, jedoch nur, wenn das Ohr direkt an die Gehäusetür gedrückt wird – das ist absolut beeindruckend! Die Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition eignet sich damit perfekt für einen Silent-PC.
Mit dem Standard-BIOS arbeitet die Grafikkarte also quasi lautlos und ist damit selbst anderen leisen Custom-Designs klar voraus. Mit dem alternativen Performance-BIOS bleibt die Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition dabei immer noch leise, wird dann aber hörbar. Mit 1.300 Umdrehungen in der Minute kommt das Noctua-Modell auf eine Lautstärke von 33,5 dB, was immer noch richtig gut und leise ist, aber eben nicht mehr beeindruckend. Das TUF-Modell von Asus ist mit dem Quiet-BIOS zum Beispiel 1 dB leiser, auch wenn dessen Laufgeräusch weniger angenehm ist.
Apropos Laufgeräusch: Es ist bei den NF-A12x25-Lüftern kaum ausgeprägt und viel mehr als das Luftrauschen bekommt man bei den Ventilatoren nicht zu hören. Selbst bei gleichem Lüfterdurchmesser und gleicher Drehzahl haben die Noctua-Lüfter einen Vorteil gegenüber den übrigen Grafikkarten-Lüftern, deren Geräuschcharakteristik gerne etwas unangenehm ist.
Die elektronischen Störgeräusche halten sich bei der Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition in Grenzen. Sie übertönen die Lüftergeräusche spielend, sind aber dennoch längst nicht so ausgeprägt wie bei noch schnelleren Grafikkarten. Dennoch wird man sie eher beim Spielen vernehmen als die Lüfter.
Nicht nur leise, sondern auch kühl
Trotz des quasi unhörbaren Betriebs bleibt die Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition kühl. Die GPU wird beim Spielen nicht wärmer als 64 °C, auf der Kartenrückseite sind es 57 °C. Entsprechend ist noch viel Raum nach oben, der mit einer manuellen Lüftersteuerung genutzt werden kann. Denn die Ventilatoren können auch noch deutlich langsamer agieren als mit 900 Umdrehungen in der Minute. Mit dem Performance-BIOS sinkt die Temperatur um 4 °C auf rund 60 °C.
Damit ist die Noctua-Edition trotz eines um 3,5 dB leiseren Betriebs obendrein 2 °C kühler als die Asus GeForce RTX 3070 TUF, wenn beide Grafikkarten mit dem Quiet-BIOS agieren. Mit dem Performance-BIOS liegt das Noctua-Modell um 1,5 dB und 2 °C vorne.
Leistungsaufnahme
Bei der Leistungsaufnahme gibt es nichts Spannendes über die Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition zu berichten. Die von Asus anvisierten 240 Watt werden beim Spielen exakt erreicht, das sind zusätzliche 23 Watt gegenüber Nvidias Founders Edition. Die Asus GeForce RTX 3070 TUF benötigt für die gleiche Leistung dieselbe Energie, andere Custom-Designs genehmigen sich oft noch ein paar zusätzliche Watt.
Auf dem Windows-Desktop kommt die Grafikkarte auf 14 Watt, was für ein Modell mit Nvidias GA104-GPU verhältnismäßig viel ist. Die Founders Edition gibt sich mit 11 Watt zufrieden, die TUF kommt nur auf 10 Watt. Schlussendlich spielt sich dies aber auf so niedrigem Niveau ab, dass das keine wirklichen Auswirkungen hat.
- Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Doom Eternal, 2.560 × 1.440
- Gemessen mit PCAT – Stromverbrauch in Doom Eternal, Ultra HD
- Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Windows-Desktop, Kompletter Leerlauf
Die Effizienz ist weniger gut als bei der Founders Edition
Dass die zusätzlichen 20 Watt der GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition für mickrige 2 Prozent mehr Performance nicht gut für die Energieeffizienz sind, ist absolut logisch. So liefert die Grafikkarte 8 Prozent weniger FPS pro Watt als das Referenzmodell, sodass die Effizienz zwar immer noch ordentlich ist, aber eben nicht mehr gut.
Das OC-Potenzial ist gering
Der Kühler der Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition eignet sich zwar perfekt für das Übertakten, die Grafikkarte selbst aber nicht sonderlich. So lässt sich die GPU nur um 123 MHz übertakten, darüber hinaus stürzt die Hardware ab. In Spielen arbeitet der Rechenkern dann mit etwa 2.040 MHz. Viel Potenzial gibt es dagegen wie gewohnt beim GDDR6-Speicher, der auch mit zusätzlichen 1.000 MHz und damit einer Frequenz von 8.000 MHz noch problemlos läuft.
Dadurch lässt sich die Performance der Grafikkarte um etwa 7 Prozent erhöhen. Das Kühlsystem steckt die dann verbrauchten 270 Watt selbst mit dem Quiet-BIOS spielend weg. Mit etwa 975 Umdrehungen rotieren die zwei Lüfter um gerade einmal 50 Umdrehungen schneller als im Werkszustand und sind damit immer noch so gut wie unhörbar. Die GPU-Temperatur steigt dabei um 3 °C an und ist weiterhin ein Stück von der 70er-Marke entfernt.