Chipmangel: Apple soll Produktionsziele fürs iPhone senken müssen
Einem Bericht von Bloomberg zufolge soll Apple die Produktionsziele des iPhone 13 aufgrund von Chipmangel nicht erreichen können und deshalb angepasst haben. 10 Millionen Geräte weniger als geplant sollen gefertigt werden, da Broadcom und Texas Instruments Probleme haben, notwendige Chips in ausreichender Stückzahl zu liefern.
Reduzierung um mehr als 10 % steht im Raum
Geplant war für das letzte Quartal dieses Jahres eine Produktionsmenge von 90 Millionen iPhone aus der aktuellen 13er-Baureihe. Von Texas Instruments bezieht Apple Bauteile für die Spannungsversorgung der OLED-Displays der neuen iPhone-Reihe, während Broadcom seit geraumer Zeit Apples Zulieferer im Bereich der drahtlosen Kommunikation ist. Neben Broadcom und Texas Instruments sollen aber auch weitere Zulieferer von Apple zunehmend vor Lieferproblemen stehen und nicht die angepeilten Stückzahlen erreichen können. Dies soll auch auf die Stromabschaltungen in China zurückzuführen sein.
Broadcom und TI lassen fertigen
Während Texas Instruments einen Teil der eigenen Chips auch selbst fertigt, lässt Broadcom die Chips extern herstellen, vor allem bei Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC). Sie stehen demnach beide vor dem Problem vieler Hersteller, sich möglichst viele Produktionskapazitäten bei TSMC und anderen Foundries sichern zu müssen – ein zunehmend kostspieliges Unterfangen. Laut einer Analyse der Susquehanna Financial Group liegt der Zeitraum zwischen der Bestellung und Auslieferung von Chips derzeit im Schnitt bei 21,7 Wochen und ist somit nicht nur um rund 9 Wochen innerhalb eines Jahres gestiegen, sondern auch den 9. Monat in Folge.
Trotz der Bedeutung von Apple für viele verbundenen Unternehmen in diesem Bereich – bei Broadcom ist Apple beispielsweise für 20 bis 25 Prozent des Umsatzes des gesamten Unternehmens verantwortlich –, bleibt somit auch das Unternehmen nicht von den anhaltenden Problemen in der Branche verschont. Die Chipknappheit in vielen Bereichen der IT-Industrie wird voraussichtlich noch weit in das nächste Jahr reichen, wenn nicht gar das gesamte Jahr 2022 anhalten.
Sowohl Apple, Texas Instruments als auch Broadcom haben sich bislang gegenüber Bloomberg nicht zu dem Gerücht der reduzierten Produktionsmenge geäußert.
Noch wird mit 120 Milliarden US-Dollar gerechnet
Die unterschiedlichen Modelle des iPhone 13 weisen im Online-Store von Apple derzeit eine Lieferzeit von mindestens einem Monat auf und sind auch in fast allen Apple Stores absehbar vergriffen. Eine Anpassung der Umsatzprognose hat Apple bislang nicht vorgenommen. Es wird erwartet, dass das Unternehmen im letzten Quartal des Jahres einen Umsatz von rund 120 Milliarden US-Dollar erzielen wird, der somit rund 7 Prozent über dem Vorjahr liegen soll.