Crucial MX500 4 TB im Test: Benchmarks, Cache-Analyse und Temperaturen
2/3Testsystem und Testmethodik
Die nachfolgenden Benchmarks wurden auf einem System mit AMD Ryzen 7 3800X (Test) durchgeführt. M.2-SSDs werden im obersten M.2-Slot des Gigabyte Aorus X570 Master zwischen AMDs Wraith-Max-Kühler und einer MSI Radeon R7 370 betrieben. Sofern die SSD selbst über keinen Kühler verfügt, wird der des Mainboards genutzt.
Für Belüftung sorgen der 120-mm-Lüfter im Heck und die zwei 140-mm-Ventilatoren in der Front des Gehäuses Fractal Design Meshify 2 Compact. Das stellt eine Veränderung gegenüber vergangenen Tests dar. Die Lüfter in der Front drehen konstant mit 500 U/min, der im Heck und der des CPU-Kühlers mit 900 U/min.
Windows 10 Version 1909 mit allen aktuellen Updates ist installiert. Der Schreibcache ist aktiviert.
Als Ausnahme von dieser Regel wurde die Samsung Portable X5 SSD an einem Razer Blade 15 2018 mit Intel Core i7-8750H betrieben (Windows 10 1909), das im Gegensatz zum AMD-System über einen Thunderbolt-3-Anschluss verfügt. Der Schreibcache war auch hier aktiviert.
Cache-Analyse (SLC-Modus)
Wie ausdauernd der SLC-Modus ausfällt, testet ComputerBase wie folgt: Eine komprimierte RAR-Datei mit 10 GB Größe wird aus einer RAM-Disk mit fortlaufender Nummer in der Dateibezeichnung so oft ohne Pause auf die leere Test-SSD geschrieben, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist (grün). Für jeden Kopiervorgang wird die erreichte Transferrate protokolliert. Direkt nach dem letzten Transfer werden 50 Prozent der erstellten Dateien gelöscht, im Anschluss wird der SSD eine halbe Stunde Ruhe gegönnt. Dann wird sie abermals mit den RAR-Dateien vollgeschrieben (orange), anschließend werden 20 Prozent der Dateien gelöscht. Nach erneuter 30-minütiger Pause erfolgt der dritte Durchgang: Ausgehend von 80 Prozent Füllstand wird die SSD wieder mit den 10 GB großen RAR-Dateien gefüllt (rot). Der Test soll die Abhängigkeit des SLC-Modus vom Füllgrad der SSD ermitteln.
- Crucial MX500 4 TB
- Crucial MX500 1 TB 2.0
- Crucial MX500 1 TB
- Samsung 870 Evo 1 TB
- Samsung 870 QVO 1 TB
- WD Blue SN550 2 TB
- Samsung 980 1 TB
- Samsung 980 Pro 2 TB
- WD Black SN750 1 TB
- WD Black SN850 1 TB
- Patriot Viper VP4300 2 TB 1.2A
- Mushkin Gamma 2 TB
- Mushkin Delta 1 TB
- Kingston A2000 1 TB
- Intel 670p 1 TB
- Crucial P5 Plus 1 TB
- Crucial P5 2 TB
- Corsair MP600 Pro 2 TB
- Corsair MP600 Core 2 TB
- Corsair MP600 2 TB
Mit über 500 MB/s kann die 4 TB große MX500 nur kleine Datenmengen im SLC-Modus schreiben. Die leere MX500 bricht danach zunächst reproduzierbar stark ein und fällt auf rund 250 MB/s ab. Nach diesem Tief pendelt sich die Schreibrate auf 410 MB/s ein, was nur geringfügig unter dem Niveau des 1-TB-Modells liegt, das aber keinen solchen Leistungseinbruch aufwies. Bei 50 % und bei 80 % Füllstand gab es dieses Tief nicht, jedoch fiel die Schreibrate nach dem SLC-Turbo mit ~350 MB/s noch etwas geringer aus.
Auf Nachfrage der Redaktion bestätigte Crucial zwar, dass ein gewisser Leistungseinbruch beim sequenziellen Befüllen der SSD zu erwarten ist und dass sich die MX500 mit 4 TB in diesem Punkt von den früheren Modellen unterscheidet. Eine Erklärung für dieses Verhalten lieferte der Hersteller aber nicht. Die Schwäche sollte sich zwar bei typischer Nutzung selten bis kaum bemerkbar machen, doch ist sie nicht von der Hand zu weisen.
In einem auf sequentiellen Schreibzugriffen basierenden Testverfahren zur Ermittlung des SLC-Modus erweist sich die Schreibleistung in der Tat noch geringer: Maximal 450 MB/s und auf Dauer nur rund 260 MB/s wurden in mehreren Durchläufen ermittelt. Das feinere Messverfahren zeigt zudem starke Schwankungen bei der sequenziellen Schreibrate. Die gegenübergestellte MX500 mit 1 TB zeigt sich konstant schneller und liegt fast immer über 400 MB/s.
Beim praktischen Kopiervorgang eines 390 GB großen Steam-Ordners sank die Leistung ebenfalls auf unter 300 MB/s ab. Allerdings gab es immer wieder Intervalle mit mehr als 400 MB/s. Quelle der Daten war eine flinke Mushkin Gamma 2 TB (Test) mit PCIe-4.0-NVMe-Schnittstelle.
Kopiervorgänge im Explorer
Mit welcher Transferrate die SSD Daten schreiben kann, haben die Tests zur Analyse des SLC-Modus bereits herausgearbeitet und dabei auch die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des SLC-Modus herausgestellt. Die nachfolgenden Diagramme weisen darüber hinaus noch einmal die erforderliche Zeit für das Vollschreiben von 0, 50 und 80 Prozent Füllstand aus.
- Rot: NVMe-SSDs (PCI Express 4.0, M.2)
- Blau: NVMe-SSDs (PCI Express 3.0, M.2)
- Grau: SATA-HDDs (3,5 Zoll)
- Orange: SATA-SSDs (2,5 Zoll)
- Grün: Externe SSDs (USB, Thunderbolt)
Mit über 160 Minuten dauert das Vollschreiben der MX500 4TB mehr als viermal solange wie bei der MX500 mit 1 TB. Erheblich schneller als die Crucial X6 Portable mit 4 TB ist der Neuling aber allemal. Wenn man die Dauer durch vier teilt, zeigt sich auch bei 50 % und bei 80 % Füllstand, dass die MX500 mit 4 TB langsamer als ihre 1-TB-Geschwister schreibt. Der Abstand ist aber nicht sehr groß.
Auch beim Lesen ist die MX500 4TB langsamer als die älteren Modelle, der Abstand beträgt zwischen 7 und 9 Prozent. Die MX500 4TB liegt damit dichter bei den langsameren SATA-SSDs wie Patriot P210 und Samsung 870 QVO als bei den schnelleren Modellen.
Das Duplizieren des 195 GB großen Steam-Ordners dauert bei der MX500 mit 4 TB ebenfalls etwas länger als bei den anderen Modellen der Serie, was angesichts der obigen Messungen zum Lesen und Schreiben nicht überrascht. Immerhin wird die Patriot P210 noch um 10 Prozent geschlagen. Eine Samsung 870 Evo, die weiterhin als Referenz für SATA-SSD-Leistung gilt, ist aber 13 Prozent schneller.
Leistungsbeständigkeit im PCMark 10
Kaum schneller als die Patriot P210, etwas langsamer als die MX500 mit 1 TB und erheblich langsamer als die Samsung 870 Evo ist die MX500 mit 4 TB im Quick System Drive Benchmark des PCMark 10, der auf Spuren gängiger Alltagsanwendungen basiert. Im langwierigen Consistency-Test schneidet sie überraschend besser ab.
CrystalDiskMark
Dass die „große“ MX500 bei der Leistung hinter ihren „kleinen“ Geschwistern zurückliegt, zeigt sich auch bei vielen Messungen mit dem populären CrystalDiskMark, die der Vollständigkeit halber nicht fehlen sollen.
Temperaturen über die Zeit
Verblüffend niedrig sind die Temperaturen im aktiven Betrieb. Nicht wärmer als 27 °C wurde die MX500 4 TB beim Lesen und nur beim Schreiben meldeten die Sensordaten bis zu 35 °C. Dies ist erheblich weniger als bei den 1-TB-Versionen. In den Bereich der temperaturbedingten Leistungsdrosselung kommt aber keine der SATA-SSDs.