Diablo II: Resurrected im Test: Wie damals, nur in hübsch – wenn die Server funktionieren
Diablo II: Resurrected kann sich sehen lassen. Der Grafikstil des Remaster erinnert zwar sofort an das Original aus dem Jahr 2000, trotzdem ist der Titel kaum wiederzuerkennen. Die wesentlich hübschere Grafik fordert allerdings auch einen flotten PC. ComputerBase klärt im Test, wie gut Spiel und PC-Version funktionieren.
Neuauflage nach 21 Jahren
Diablo II hat das Hack'n'Slay-Genre im Jahr 2000 revolutioniert. 21 Jahre später können Spieler den Titel jetzt mit einer deutlich hübscheren Grafik neu erleben. Das klingt nach den zuletzt wiederholt enttäuschenden Spiele-Neuauflagen nicht direkt spannend. Doch Diablo II: Resurrected hat es geschafft, optisch den Stil des Originals beizubehalten und dabei schon fast modern auszusehen. Spielerisch hat es dagegen nur Feintuning gegeben.
Ob das reicht, um auch heutzutage noch Spaß zu machen, klärt der Test. ComputerBase hat sich sowohl das Spiel selbst als auch die Technik dahinter mitsamt zahlreichen Benchmarks angesehen.
Zurzeit plagen Spieler Server-Probleme
Erwähnt werden muss an dieser Stelle, dass Blizzard in den letzten Tagen massive Serverprobleme bei dem Spiel zu verzeichnen hatte, sodass für viele Spieler selbst der Weg ins Hauptmenü schon eine Hürde war. Seitdem hat Blizzard mehrmals an den Problemen gearbeitet und auch eine Warteliste eingeführt – wirklich gelöst sind die Serverprobleme aber nach wie vor nicht.
Neue Engine über der alten: funktioniert prima!
Diablo II: Resurrected wurde nicht von Blizzard selber entwickelt, sondern vom Studio Vicarious Visions, das unter anderem auch die gelungenen Remaster-Versionen von Tony Hawk's Pro Skater entwickelt hat.
Auch wenn Diablo II: Resurrected optisch vollkommen anders als das Original aussieht, arbeitet noch die Original-Engine im Hintergrund, da die Überarbeitung andernfalls nur als deutlich aufwendigeres Remake möglich gewesen wäre. Deswegen ist es möglich, mittels Drücken der Taste „G“ die Originalgrafik wiederherzustellen. Wer das macht, stellt fest: Sieht das nach heutigen Maßstäben hässlich aus! Und nicht nur das: Diablo II läuft im Original nur mit 25 FPS, mehr sind einfach nicht darstellbar. Zur haltlos veralteten Optik kommt also auch noch ein deftiges Ruckeln hinzu. Man mag heute kaum glauben, dass das damals niemanden störte.
Und man glaubt auch kaum, wie gut Diablo II: Resurrected mit der neuen Grafik aussieht. Realisiert wird das über eine moderne Engine, die quasi über die alte Engine gelegt worden ist, deren Inputs abfängt und neu verarbeitet. Bezüglich der Animationen kann das Spiel mit aktuellen Genrekollegen zwar nicht mithalten, davon abgesehen muss sich Resurrected aber nicht hinter Path of Exile und Co. verstecken beziehungsweise sieht teils sogar besser aus.
Und nicht nur das, denn das Remaster hat auch keine Beschränkung auf 25 FPS mehr, stattdessen ist die Framerate unlimitiert. Als API nutzt das Spiel dabei ausschließlich DirectX 12, eine Alternative gibt es nicht.
Alte vs. neue Grafik – was für ein Unterschied
Wer „G“ beim Spielen drückt, kann in Diablo II: Resurrected ohne Unterbrechung zwischen der original und der neuen Grafik hin und her schalten – inklusive der alten Limitierung auf nur 25 FPS. Die Funktion hat die Redaktion dazu genutzt, mehrere Vergleichsscreenshots und auch ein Video zu erstellen.
In beiden Fällen wurde die bestmögliche Qualität genutzt. Die neue Grafik wurde entsprechend in Ultra HD erstellt, bei der händisch die maximale Detailstufe aktiviert worden ist. Bei der alten Grafik ist die höchstmögliche Renderauflösung von 800 × 600 inklusive „Schattenverlauf“ ausgewählt.
Ein ordentliches Grafikmenü mit sinnvollen Optionen
Diablo II: Resurrected schafft es zwar nicht das Grafikmenü auf das hervorragende Ubisoft-Niveau zu heben, verstecken muss es sich aber auch nicht. Denn es gibt neben Grafik-Presets („Niedrig“, „Mittel“, „Hoch“, „Sehr hoch“, wobei „Sehr hoch“ nicht die maximale Detailstufe darstellt) und einzelnen Grafikdetails noch mehrere weitere Optionen.
So bietet das Spiel zum Beispiel eine Option für Down- und Upsampling an, wobei die Renderauflösung in 1-Prozent-Schritten zwischen 50 und 200 Prozent frei eingestellt werden kann. Wer möchte, kann das Bild dann auch nachschärfen lassen. Zudem gibt es eine dynamische Auflösung, die ein Frameraten-Ziel zwischen 0 und 300 FPS anvisiert – ebenso in 1-Prozent-Schritten. Jedoch ist es nicht möglich, für die Option eine Mindest-Auflösung festzusetzen. Zu guter Letzt findet sich ein klassischer FPS-Limiter, der zwischen 8 und 300 FPS frei konfiguriert werden kann.
Was dem Menü fehlt, sind dagegen Beispiel-Beschreibungen und Screenshots für die einzelnen Optionen. Welche Auswirkungen sie genau haben, muss entsprechend ausprobiert werden.