Fallout 3: Games for Windows Live fliegt per Patch raus
Fallout 3 erhält ein Überraschungs-Update, dessen Patchnotes nur zwei Neuerungen enthalten: Leistung und Stabilität werden verbessert, darüber hinaus entfällt Games for Windows Live. Beides mag in kausalem Zusammenhang gesehen werden.
Games for Windows Live fliegt raus
Mit der neuen Version 1.7.0.4 ist es ab sofort möglich, das Spiel ohne die Installation von Games for Windows Live zu starten. Das umständliche, weil Microsoft-typisch versteckte Erstellen eines Offline-Kontos entfällt dadurch ebenso wie potentielle Absturzursachen und Fehlerquellen. Da der Dienst schon 2014 abgeschaltet wurde, lässt sich das Rollenspiel nun wieder ohne Workarounds spielen. Fallout 3 ist dabei das letzte der großen „GfWL“-Titel, der den Clienten ausbaut. Zuletzt entfernte Rockstar das Relikt aus GTA IV, weil sich nach der Einstellung keine weiteren Aktivierungsschlüssel mehr generieren ließen.
Ironischerweise brauchte es erst die Übernahme von Bethesda durch Microsoft, um einen Microsoft-Dienst aus dem Spiel zu entfernen. Unbedingt unlogisch erscheint der Schritt jedoch nicht. Einerseits hält Microsoft so Klassiker-Spiele frisch und wertet dadurch das GamePass-Angebot auf, andererseits wird ein Verweis auf einen erheblichen Fehlschlag getilgt, der für Spieler ein rotes Tuch war. Im Prinzip also handelt es sich um doppelte Imagepflege, indem der Dienst nun völlig dem Vergessen anheim gegeben wird. Ohnehin ziehen damit lediglich Steam und Microsoft-Store gleich, denn auf GOG ging es schon länger ohne den Dienst.
Scheitern vom Start
Games for Windows Live sollte 2007 Xbox 360 und PC verbinden, zugleich aber auch einen kostenpflichtigen Live-Dienst auf dem PC etablieren. Windows Vista als Voraussetzung und eine – schnell wieder fallen gelassene – Jahresgebühr von 50 US-Dollar waren und sind auf dem PC schwierig durchzusetzen. Cross Play gab es zudem kaum, ein zugkräftiges Angebot oder eine nachdrücklich verfolgte Strategie ebenso wenig. Games for Windows Live wurde im Gegenteil als Ärgernis empfunden, was sich unter anderem in Petitionen bei Spielen wie Dark Souls ausdrückte, die ihn dennoch nutzen.