Intel HPC und Supercomputer: Neuausrichtung und der Griff nach Zettascale
Intel räumt in einer weiteren Abteilung auf: High Performance Computing (HPC) und Supercomputer (SC). Die bisherige Chefin Trish Damkroger ist abgesetzt, die Abteilung wird fortan aufgeteilt, zudem werden neue und zugleich riesige Ziele für die Zukunft definiert.
Exascale war das bisherige Ziel von Intel, welches mit Aurora in Form eines ersten Supercomputers mit mehr als einem ExaFLOP Leistung bewerkstelligt werden sollte. Doch dieses Vorhaben hakt, und zwar gewaltig. Verzögerungen in fast allen Bereichen, allen voran aber die CPU Sapphire Rapids und GPU Ponte Vecchio haben daraus effektiv ein Produkt für das Jahr 2022/2023 gemacht.
Damit ist das ehemals angepeilte Ziel, erster Computer dieser Art zu sein, mehr als in Gefahr, denn die All-in-AMD-angetriebene Lösung El Capitan und zuvor bereits Frontier scheint näher am Zeitplan zu liegen und wird nun zu ähnlichem respektive früherem Zeitpunkt fertig. Die US-Regierung musste zwischenzeitlich sogar ein weiteres neues AMD-Nvidia-System ordern, während Intel erste Strafzahlungen für nicht erbrachte Leistungen zahlte.
Dass dies am Ende nicht ohne Folgen bei Intel bleiben würde, war abzusehen. Vor allem räumt der neue CEO Pat Gelsinger seit Beginn seines Dienstes im Frühjahr in jeder Abteilung auf, da war dieses zuletzt wenig rühmliche Aushängeschild ein leichtes Ziel für Umbauten. Dass die bisherige Chefin Trish Damkroger dabei den Konzern nicht verlassen muss, liegt vermutlich eher daran, dass sie den Posten noch nicht einmal zwei Jahre inne hatte und diesen nur vom Vorgänger Rajeeb Hazra nach seinem Ruhestand bei Intel und jetzigem Arbeitgeber Micron geerbt hat. Da war das Kind aber schon längst in den Brunnen gefallen.
Fortan wird die Sparte in zwei Abteilungen unterteilt: Die Super Compute Group wird von Jeff McVeigh geführt, die Super Compute Platform Engineering Group von Brijesh Tripathi. Sie alle sind dabei Teil der Accelerated Computing Systems and Graphics Business Unit (AXG), die von Raja Koduri geführt wird. Seine Macht im Konzern wird letztlich stetig größer. Die Ziele, die dabei unter anderem vom Chef der Super Compute Platform Engineering Group genannt werden, sind erneut riesig: Zugriff auf Exascale-Computing für jedermann und binnen dieser Dekade der Griff zur nächsten Stufe Zettascale.