TeslAA: Entwickler bietet Android Auto im Browser für Tesla MCU an
Die Media Control Unit (MCU) eines jeden Tesla ist notorisch bekannt dafür, weder Android Auto noch CarPlay zu unterstützen. Smartphones können nur per Bluetooth angebunden werden, außerdem gibt es für einige Dienste native Apps. Zumindest Android Auto kann jetzt mit Hilfe der App „TeslAA“ im Browser ausgeführt werden.
Einen Proof of Concept, dass sich Android Auto auf dem Infotainmentsystem unter anderem eines Model 3 im Browser ausführen lässt, hatte der Entwickler „borconie“ bereits im Juni dieses Jahres veröffentlicht. Auf Reddit ist jetzt eine öffentliche Beta von TeslAA angekündigt worden, die im Play Store für 4,99 Euro angeboten wird. Die App ist 61 MB groß und lässt sich auf Android-Smartphones ab Version 8.0 installieren. In den Release Notes ist unter anderem von einem „Release Candidate 1“ die Rede.
TeslAA weist noch einige Glitches auf
Auf Reddit nennt der Entwickler weitere Details zum aktuellen Entwicklungsstand seiner Anwendung. Demnach gebe es in der derzeitigen Version noch eine Reihe von kleineren Fehlern („Glitches“), dennoch sei die App bereits für die alltägliche Nutzung geeignet. Angesichts mancher Einschränkungen dürfte daran jedoch der ein oder andere Anwender zweifeln, insbesondere unter der Betrachtung, dass es sich um eine kostenpflichtige App handelt. Dennoch ist TeslAA die erste Option überhaupt, um Android Auto auf der MCU auszuführen.
Auto verbindet sich mit Smartphone-Hotspot
Für die Verbindung zum Infotainmentsystem muss dieses in den Bluetooth-Einstellungen des Smartphones ausgewählt werden. Darüber hinaus muss das WLAN des Tesla mit einem vom Smartphone angebotenen Hotspot verbunden werden. Im Browser von Tesla ist im letzten Schritt die Webseite „androidwheels.com“ für Android Auto anzusteuern.
FFMPEG kann im Hintergrund abschmieren
Zu den während des Betriebs potenziell auftretenden Fehlern gehört unter anderem, dass beim Wechsel in den Rückwärtsgang der vom Smartphone kommende Videostream für Android Auto nicht mehr reagieren könne. Eine Aktualisierung der Webseite soll diesen Fehler temporär beheben. Die App nutzt das native FFMPEG-Binary auf dem Smartphone, das in manchen Situationen im Hintergrund „sterben“ könne. Dies passiere zwar nicht während der Fahrt, aber vor allem während der Einrichtung oder wenn der Browser mehrfach geschlossen und wieder geöffnet wird.
Smartphone kann überhitzen
Darüber hinaus sei für den reibungslosen Betrieb vor allem die Leistung des Smartphones entscheidend, um einen flüssigen Stream in 720p-Auflösung auf die MCU zu bringen. Der Entwickler selbst nutzt ein OnePlus 8 Pro für seine Tests, das wiederum aber bei der parallelen Nutzung von Android Auto und drahtlosem Laden überhitze. Mit kabelgebundenem Laden sei diesem Umstand aus dem Weg zu gehen.
Daten des Autos laufen über das Smartphone
Der Entwickler weist zudem darauf hin, dass in größeren Funklöchern die Tesla MCU potenziell die Verbindung zum Smartphone-Hotspot trennt. Ein neuer Verbindungsaufbau für Android Auto sei in diesem Fall erst dann wieder möglich, wenn das Smartphone wieder Mobilfunkempfang hat. Zu beachten sei außerdem, dass bei der Verbindung des Tesla mit dem Smartphone-Hotspot alle Daten des Autos über das Telefon und dessen Mobilfunkvertrag und somit dessen Datenvolumen laufen. Dazu gehören dann auch Karten- sowie Firmware-Updates.