MacBook Pro 14" mit M1 Pro im Test: M1 Pro in Spielen und die SSD im Benchmark

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Nicolas La Rocco
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Bislang wurde ausschließlich die CPU-Leistung betrachtet, dank mindestens doppelt so großer GPU im Vergleich zum M1 gewinnen die aktuellen Apple-Notebooks aber auch bei Spielen an Relevanz – sofern die Software mitspielt. Apple ist nach wie vor mit großem Abstand zu Windows nicht die Plattform, die Entwickler primär bei ihren Veröffentlichungen ansprechen. Wenn heutzutage ein AAA-Spiel auf den Markt kommt, dann für Konsolen, den PC, eventuell noch Streaming-Anbieter und nur sehr selten macOS. Traurig, wie die Steam-Bibliothek nach Auswahl des Apple-Filters auf einen Bruchteil von weniger als 10 Prozent ihres Bestands zusammenschrumpft.

Tomb Raider und Batman im Benchmark

Aber es gibt durchaus kompatible Spiele und dabei sticht vor allem Feral Interactive als überzeugender Publisher hervor, der einige bekannte Titel auf macOS portiert hat. Für eine breite Vergleichbarkeit kamen vier Games mit integrierten Benchmarks zum Einsatz, darunter die letzten drei Tomb-Raider-Teile und das ältere Batman: Arkham City in der GOTY-Edition.

Das aktuellste der vier Spiele ist Shadow of the Tomb Raider (Test), das rund drei Jahre alt ist und vor zwei Jahren für macOS, Linux und Google Stadia folgte. Mit Custom-Einstellungen, die oberhalb des Hoch-Presets liegen und in vielen Bereichen die Grafikeinstellungen ausreizen, wurde der Test durchgeführt. Dabei ist zu beachten, dass der Benchmark aufgrund des Bildschirmformats in 16:10 mit 1.920 × 1.200 Pixeln lief, während alle anderen Gaming-Notebooks im klassischen Full HD getestet wurden. Für das MacBook Pro bedeutet das, dass 11 Prozent mehr Pixel gerendert werden müssen.

Diagramme
Shadow of the Tomb Raider – 1.920 × 1.080 (Custom)
  • FPS, Durchschnitt:
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      128,6
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      128,6
    • Nvidia GeForce RTX 3090
      127,3
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      127,1
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti OC
      126,9
    • AMD Radeon RX 6800
      124,0
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      122,8
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      122,6
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      112,8
    • Nvidia RTX 2080 Super FE
      110,6
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      98,1
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE
      93,5
    • RTX 3080 Laptop 105 W, 10870H
      90,4
    • AMD Radeon VII
      89,5
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      88,8
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      88,7
    • RTX 3080 Laptop 95 W, 10870H
      86,6
    • RTX 3070 Laptop 105 W, 10870H
      84,0
    • RTX 3070 Laptop 95 W, 10870H
      81,9
    • RTX 3060 Laptop 130 W, 5800H
      80,0
    • RTX 3060 Laptop 105 W, 5800H
      79,0
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      75,1
    • AMD Radeon RX Vega 64
      72,2
    • RTX 3060 Laptop 80 W, 5800H
      70,2
    • RTX 2070 Max-Q 90 W, 10750H
      64,4
    • RTX 3070 Laptop 85 W, 11370H
      62,5
    • GTX 1660 Ti 80 W, 9750H
      57,7
    • GTX 1070 Max-Q 80 W, 8750H
      54,7
    • RTX 3050 Laptop 65 W
      46,0
      1.920 × 1.200
    • Apple MacBook Pro 14" (M1 Pro)
      44,0
      1.920 × 1.200
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Explizit aus diesem Grund wurde ein Notebook mit GeForce RTX 3050 nachträglich getestet, die mit 65 Watt konfiguriert war. Der GeForce RTX 3050 kommt der M1 Pro mit 16-Core-GPU noch am ehesten nahe, denn mit 44 FPS für Apple vs. 46 FPS bei Nvidia lag die Leistung ungefähr auf gleichem Niveau. Im weniger anspruchsvollen Hoch-Preset kommen beide Lösung auf 52 FPS im Durchschnitt aller Sequenzen des integrierten Benchmarks. Für Apple spricht erneut die deutlich bessere Leistung pro Watt, denn im SotTR-Benchmark kommt das gesamte SoC auf lediglich 36 Watt, davon 17 Watt für die GPU und 10 Watt für die CPU. Apple liefert in diesem Spiel demnach die annähernd gleiche Leistung bei etwas mehr als einem Viertel des Verbrauchs von Nvidia.

Unified Memory verbraucht bei Spielen mehr

In Spielen wird anhand des Verbrauchs des Arbeitsspeichers erstmals richtig ersichtlich, dass „Unified Memory“ zum Einsatz kommt, also die 16 GB RAM im Testgerät dem gesamten System und somit auch als Grafikspeicher zur Verfügung stehen. Dementsprechend wirkt sich auf die GPU-Leistung nicht nur aus, welcher M1 Pro oder M1 Max mit welcher GPU respektive Anzahl von GPU-Kernen gewählt wird, sondern auch, mit wie viel RAM das MacBook Pro bestellt wird. Apple bietet Konfigurationen beider MacBook Pro mit 16 GB und 32 GB RAM (M1 Pro) sowie 32 GB und 64 GB RAM (M1 Max) an. Am Beispiel des Spiels Shadow of the Tomb Raider verbraucht der RAM mit 4 Watt deutlich mehr als in jedem vorherigen Anwendungs-Benchmark oder bei Batman: Arkham City.

Beispiele für den Verbrauch des M1 Pro

Spiel/Benchmark Package CPU GPU RAM
Shadow of the Tomb Raider 36 W 10 W 17 W 4 W
Batman: Arkham City 22 W 6 W 8 W 2 W
GFXBench Aztec High 1440p 29 W 1 W 23 W 2 W

Keine Optimierungen für Laras Haare

Rise of the Tomb Raider von 2015, das 2018 für macOS und Linux folgte, zeigt ein anderes Bild, denn mit dem M1 Pro stehen 93 FPS nur 71 FPS auf dem GeForce-Chip gegenüber. Das noch ältere erste Tomb Raider der neuen Trilogie wirft das MacBook Pro erneut zurück auf lediglich 51,9 FPS, was vermutlich an Laras schönen TressFX-Haaren liegt, die im „Höchste“-Preset aktiv sind. Die RTX 3050 hat mit der Benchmarksequenz angesichts von über 100 FPS keinerlei Probleme. Im niedrigeren Ultra-Preset, bei dem TressFX ausgeschaltet bleibt, springt der M1 Pro auf deutlich bessere 112 FPS und liegt damit nur noch 20 Prozent hinter Nvidia.

Durch Arkham City mit über 100 FPS

Ein Abstecher nach Arkham City zeigt die Leistung in einem gut zehn Jahre alten Spiel, das 2011 auf den Markt kam respektive 2012 als GOTY-Edition für macOS folgte. Batman schwingt sich mit den allerhöchsten Grafikeinstellungen bei durchschnittlich 116 FPS durch die Stadt, wenn FXAA genutzt wird, wobei das anspruchsvollere 8-fache MSAA mit 115 FPS praktisch keine Leistung kostet. Das Batman-Spiel fordert den M1 Pro kaum, was der Verbrauch von maximal 22 Watt für das gesamte Package untermauert. Auf GPU und CPU verteilen sich dabei lediglich 8 Watt und 6 Watt. Die RTX 3050 schafft die gleiche Sequenz mit 96 FPS, sackt bei 8-fachem MSAA aber deutlich auf 80 FPS ab.

Batman: Arkham City
Batman: Arkham City – 1.920 × 1.200 (Extrem, FXAA Hoch)
    • Apple MacBook Pro 14" (M1 Pro)
      116,0
    • RTX 3050 Laptop 65 W
      96,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Gaming-Leistung gibt es also definitiv ausreichend im MacBook Pro 14" mit M1 Pro, zum waschechten Gaming-Notebook wird das Gerät aber selbst mit der großen 16-Core-GPU nicht. Das liegt allerdings auch daran, dass die Apple-Plattform nach wie vor nicht diejenige ist, die Publisher neben PC und Konsolen für die Erstveröffentlichung von AAA-Titeln nutzen. Insbesondere auf Spiele dürfte sich die stärkere 24- respektive 32-Core-GPU des M1 Max auswirken, denn in puncto CPU bietet der M1 Pro im getesteten Vollausbau die gleiche Ausstattung. Der M1 Max lässt sich zwar mit mehr RAM paaren, der zudem eine höhere Speicherbandbreite bietet, doch im Großen und Ganzen repräsentiert der M1 Pro das in puncto CPU-Leistung, was auch der M1 Max kann.

Extrem schnelle 1-TB-SSD

Apropos Speicher: Die extrem schnelle SSD ist definitiv noch erwähnenswert, denn im AmorphousDiskMark 3.1, der dem CrystalDiskMark für Windows ähnelt, erreicht der fest verlötete Speicher knapp 6,7 GB/s beim sequenziellen Lesen und 5,7 GB/s beim sequenziellen Schreiben. Diese Werte gelten für das getestete 1-TB-Modell, die größeren Varianten mit 2, 4 oder 8 TB könnten noch besser abschneiden. Apple selbst wirbt mit bis zu 7,4 GB/s Lesegeschwindigkeit, erklärt im Kleingedruckten allerdings, dass dafür die teuerste verfügbare Konfiguration mit M1 Max, 64 GB RAM und riesiger 8-TB-SSD genutzt wurde. Ein so ausgestattetes MacBook Pro 14" kostet 6.659 Euro.

CrystalDiskMark 6.0.0 x64
CrystalDiskMark 6.0.0 x64 – Seq Q32T1 Read
    • Apple MacBook Pro 14" (M1 Pro)
      6.697,64
      AmorphousDiskMark 3.1
    • Huawei MateBook X Pro (Core i7-10510U)
      3.545,90
    • LG Gram 17 (Core i5-1035G7)
      3.515,40
    • Asus ExpertBook B9400CE (Core i7-1165G7, 20,5W)
      3.494,10
    • Dynabook Portégé X30W-J-10H (Core i5-1135G7, 21W)
      3.490,90
    • Lenovo Yoga Slim 7 (Ryzen 7 4800U, 15W)
      3.482,50
    • Dell XPS 13 (9300) (Core i5-1035G1, Optimiert)
      3.469,50
    • Asus ExpertBook B9450FA (Core i7-10510U, 10 W)
      3.463,70
    • Gigabyte Aorus 17G (Core i7-10875H, 62 W)
      3.378,90
    • Razer Blade 15 (Core i7-10750H, Gaming)
      3.207,40
    • Razer Blade 15 (Core i7-8750H)
      3.174,50
    • Lenovo ThinkPad X1 Nano (Core i7-1160G7, 15W)
      2.433,30
    • Asus TUF Gaming A17 (Ryzen 7 4800H, Leistung)
      1.989,70
    • Acer Swift 3 (Core i7-1065G7)
      1.820,40
    • HP Pavilion 15 (Ryzen 7 3750H)
      1.801,60
    • Asus ROG Zephyrus G14 (Ryzen 9 4900HS)
      1.710,40
    • Gigabyte Aero 15 OLED (Core i7-10875H, 45 W)
      1.450,50
    • Gigabyte Aero 15 OLED (Core i7-10875H, 62 W)
      1.432,50
    • Samsung Galaxy Book S (Snapdragon 8cx)
      1.119,10
    • Samsung Galaxy Book S (Core i5-L16G7, 5C)
      1.098,20
    • Razer Blade 15 (Core i7-9750H)
      557,80
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)