MacBook Pro 14" mit M1 Pro im Test: Akkulaufzeiten und MagSafe 3
5/6Für bessere Laufzeiten sorgen beim neuen MacBook Pro zwei Faktoren. Das kleinere der beiden Modelle profitiert von einem größeren Akku und dem effizienteren M1 Pro oder M1 Max, das größere Modell übernimmt hingegen den Akku des 2019er-Jahrgangs und liefert die längeren Laufzeiten ausschließlich über die neuen Chips. Mit jetzt 70 Wh fällt der Akku des MacBook Pro 14“ 21 Prozent größer als beim MacBook Pro 13" von Mitte 2020 aus, das bis zuletzt noch mit Intel-Prozessoren angeboten wurde. Kurze Erinnerung: Bis zur Vorstellung des MacBook Pro 14" und 16" hatte Apple neben dem MacBook Pro 13" mit M1 eine Intel-Version im Sortiment, die sich mit mehr RAM (32 GB), größeren SSDs (4 TB) und viermal statt zweimal Thunderbolt 3 bestellen ließ.
Laufzeiten mit Apple Silicon und Intel im Vergleich
Den besten 1:1-Vergleich der Laufzeiten liefert das MacBook Pro 16", das mit gleich großem Akku jetzt für 14 Stunden drahtloses Surfen und somit 27 Prozent längere Laufzeiten sowie für 21 Stunden Filme und damit satte 91 Prozent längere Laufzeiten ausgelegt ist. Apple Silicon schlägt in diesem Vergleich deutlich die bisherigen Intel Coffee Lake-H, die beim MacBook Pro 16" „Late 2019“ noch zum Einsatz kamen.
MacBook Pro 14" verliert Laufzeit beim Surfen
Ein etwas anderes Bild zeichnet das MacBook Pro 14", obwohl auch hier die Laufzeiten durch die Bank besser geworden sind. 11 Stunden drahtloses Surfen und 17 Stunden für die Wiedergabe von Filmen stehen für Verbesserungen von 10 Prozent und 70 Prozent. Beachtet werden muss der 21 Prozent größere Akku, sodass das alte MacBook Pro 13" mit Ice Lake-U genau genommen beim drahtlosen Surfen etwas länger durchgehalten hätte, sofern es mit 70-Wh-Akku ausgestattet gewesen wäre. Erst beim Abspielen von Filmen geht die Laufzeit des MacBook Pro 14" über das hinaus, was alleine der größere Akku in Relation zum Vorgänger bewirkt.
Laufzeitangaben von Apple im Vergleich
Chip | Akku | Drahtloses Surfen | Wiedergabe von Filmen | |
---|---|---|---|---|
MacBook Air | M1 | 49,9 Wh | 15 Stunden | 18 Stunden |
MacBook Pro 13" | M1 | 58,2 Wh | 17 Stunden | 20 Stunden |
Intel | 58 Wh | 10 Stunden | 10 Stunden | |
MacBook Pro 14" | M1 Pro/Max | 70 Wh | 11 Stunden | 17 Stunden |
MacBook Pro 16" | Intel | 100 Wh | 11 Stunden | 11 Stunden |
M1 Pro/Max | 100 Wh | 14 Stunden | 21 Stunden |
Arbeiten ohne Steckdose ist kein Problem
Die Redaktion hat das MacBook Pro 14" sowohl für das tägliche Arbeiten als auch ausschließlich für Filme genutzt, um beide Nutzungsszenarien quantifizieren zu können. Der Arbeitsalltag findet primär im Browser statt, wofür der native Safari genutzt wurde, weil insbesondere Google Chrome bewiesenermaßen für kürzere Laufzeiten unter macOS sorgt. Das zeigt sich später auch beim YouTube-Streaming. Neben dem Browser waren Mail, Slack, Feedly, Skype, Facebook Messenger und Pixelmator Pro die wichtigsten Apps des Alltags.
Die von Apple angegebenen 11 Stunden für das drahtlose Surfen erscheinen nicht übertrieben, denn in den drei Wochen mit dem Notebook pendelte sich der Verbrauch eines Arbeitstages auf 60 bis 80 Prozent der Akkukapazität ein. Ein Arbeitsfenster von 8 Stunden wurde somit mit mindestens 20 Prozent und im besten Fall mit 40 Prozent Restkapazität absolviert, was im Umkehrschluss Laufzeiten von 10 bis 13 Stunden entspricht. Die kürzeren Laufzeiten wurden immer dann erreicht, wenn längere Zeit aufwendigere Tasks wie mit Pixelmator Pro anstanden, weil dort auch höhere Helligkeiten genutzt wurden. Im Regelfall wurde das Display auf Stufe 10 betrieben, also zehn Balken in der Helligkeitsanzeige, was 200 cd/m² entspricht. Während der Bildbearbeitung lagen aber über 300 cd/m² an.
Helligkeitsstufen des Bildschirms
Helligkeitsstufe | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Helligkeit (cd/m²) | 0 | 4 | 7 | 11 | 19 | 31 | 51 | 86 | 144 | 170 | 200 | 234 | 274 | 320 | 374 | 437 | 511 |
Laufzeiten beim YouTube-Streaming
Beim Streaming konnten nicht ganz Apples Werte erreicht werden, was aber daran liegt, dass es sich um Streaming und nicht um einen Offline-Film handelt, wie Apple ihn für die eigenen Tests nutzt. Außerdem führt der Hersteller die Tests auf Helligkeitsstufe 8 durch, was 144 cd/m² entspricht – das gilt übrigens auch für die Laufzeitangabe beim drahtlosen Surfen.
Safari hält länger durch als Chrome
15:22 Stunden 720p-Streaming mit YouTube unter Safari über ein Wi-Fi-5-Netzwerk im selben Raum sind dennoch ein guter Wert. Chrome-Anwender sind in jedem Fall schlechter dran, denn mit Googles Browser waren im gleichen Test nur noch 13:18 Stunden möglich. Ohne ProMotion verkürzt sich die Laufzeit in Safari auf 13:13 Stunden und in Chrome auf nur noch 12:48 Stunden.
MagSafe ist zurück
Vollständig neu im Vergleich zu den letzten Jahren läuft der Ladevorgang beim MacBook Pro ab, denn MagSafe feiert in dritter Generation die Rückkehr und bringt damit die stolpersichere Anbindung zurück, die sich automatisch löst, sobald zu viel Zug auf das Kabel kommt. Bisherige MagSafe-Kabel lassen sich nicht nutzen, es muss definitiv MagSafe 3 zum Einsatz kommen. Dem Notebook liegt ein 2 m langes Kabel mit geflochtener Ummantelung bei, das sich sehr gut um Ecken und andere Hindernisse des Schreibtischs legen lässt. Kleiner Fauxpas von Apple: Der magnetische Anschluss am Laptop ist stets in Silber ausgeführt, selbst wenn das MacBook in Grau bestellt wurde.
Das Netzteil ist vom gewählten M1 Pro abhängig
Am andere Ende des Kabels gibt es USB-C, das in ein weißes Netzteil mit abnehmbarem Netzstecker gesteckt wird. So lässt sich durch einen anderen Netzstecker schnell zu anderen Standards wie in den USA oder UK wechseln. Wie stark das Netzteil ausfällt, hängt beim MacBook Pro 14" von der gewählten Konfiguration ab, denn dem Basismodell mit M1 Pro mit 8-Core-CPU und 14-Core-GPU legt das Unternehmen nur ein schwächeres 67-Watt-Netzteil bei. Sobald der M1-Pro-Vollausbau verbaut ist, gibt es das 96-Watt-Netzteil dazu, das schnelles Aufladen ermöglicht. Im Test ließen sich die von Apple beworbenen 50 Prozent innerhalb von 30 Minuten ohne Komplikationen nachstellen.
Laden über MagSafe 3 oder USB-C
Laden lassen sich die neuen MacBook Pro allerdings nicht nur über MagSafe 3, sondern auch USB-C wird weiterhin von Apple unterstützt, wenngleich es aufgrund der Praktikabilität nur selten Bedarf dafür geben dürfte. Es ist aber auch praktisch, einfach mal das Ladekabel eines Smartphones oder Tablets anschließen zu können. Außerdem ist USB-C derzeit die einzige Option, ein Ladekabel mit mehr als 2 m Länge nutzen zu können, denn MagSafe 3 bietet Apple nur in einer einzigen Länge für 55 Euro an.
Schnelles Aufladen nur über MagSafe
Käufer eines MacBook Pro 16" müssen beachten, dass das Schnellladen bei diesem Modell ausschließlich mit dem mitgelieferten 140-Watt-Netzteil über MagSafe 3 funktioniert, nicht aber bei Nutzung einer der USB-C-Buchsen. Beim MacBook Pro 14" spielt es hingegen keine Rolle, welchen Anschluss man nutzt, sofern das größere Netzteil mit 96 Watt zum Einsatz kommt. Wer sich beim kleineren Modell nur für das Basismodell mit kastriertem M1 Pro entschieden hat, kann das 96-Watt-Netzteil nachträglich für 85 Euro erwerben.