Apple Silicon: M3-Generation soll zu 3 nm wechseln und 40 Cores bieten
Mit dem M1 Pro und dem M1 Max im neuen MacBook Pro 14" und 16" dürfte Apple die erste Runde eigener Prozessoren für den Mac abgeschlossen haben. Für ein neues MacBook Air wird kommendes Jahr der „M2“ erwartet. Hinter den Kulissen soll die Arbeit auch an der M3-Generation mit bis zu 40 Cores und 3-nm-Fertigung für 2023 laufen.
Einblick in die angebliche Prozessor-Roadmap von Apple gibt ein Bericht von The Information (Paywall), aus dem 9to5mac zitiert. Zuletzt hatte die Seite darüber berichtet, dass Apple kommendes Jahr den bisherigen Informationen zufolge die 5-nm-Fertigung beibehalten müsse, weil TSMC mit dem neuen Node N3 noch nicht in den geforderten Mengen liefern könne. Gemessen an den Aussagen zum letzten TSMC-Quartalsbericht soll die Massenproduktion von N3 im zweiten Halbjahr 2022 beginnen.
M2 für neues MacBook Air erwartet
Für einen im ersten Halbjahr 2022 erwarteten „M2“, der im nächsten MacBook Air zum Einsatz kommen soll, wäre dies zu früh, für das iPhone 14 mit „A16 Bionic“ könnte es unter Umständen zeitlich gerade noch passen, aber bei den benötigten Vorlaufzeiten letztlich doch zu spät sein. Von einer optimierten 5-nm-Fertigung für Apple-Chips im kommenden Jahr war zuletzt bei The Information die Rede. Mit N4 hat TSMC einen entsprechenden Prozess in der Pipeline, der auf den bereits optimierten N5P folgen wird, den zum Beispiel der A15 Bionic und vermutlich auch M1 Pro und M1 Max nutzen. 2023 soll als Alternative zum „cutting edge“ N3-Node auch N4P angeboten werden.
Ibiza, Lobos und Palma folgen 2023
Apples Prozessor-Roadmap sieht dem aktuellen Bericht zufolge drei unter den Codenamen Ibiza, Lobos und Palma entwickelte Chips vor, die die M3-Generation für 2023 bilden sollen. Die Rede ist von Prozessoren mit bis zu vier Dies, die insgesamt bis zu 40 CPU-Kerne zur Verfügung stellen. Das wäre eine Multi-Chip-Module-Architektur, wie man sie derzeit zum Beispiel bei AMD Ryzen, Threadripper oder Epyc findet, die bis zu acht Dies nutzen und darüber hinaus mit einem separaten I/O-Die bestückt sind.
iMac Pro und Mac Pro fehlen noch
Für Apple könnten die vermutlich leistungsstarken Prozessoren vor allem im kommenden iMac Pro und Mac Pro von Bedeutung sein. Für diese beiden Rechner gibt es bislang noch keine Konfigurationen mit Apple Silicon, sodass dort weiterhin auf Intel gesetzt wird. Dass Intel doch noch mal einen Fuß in die Tür bei Apple bekommen wird, ist angesichts der aktuellen Entwicklungen eher unwahrscheinlich, wenngleich für den Mac Pro noch ein letztes Intel-Update auf die Xeon W-3300 (Ice Lake-SP) erwartet wird, bevor der Wechsel zu Apple Silicon folgt. Apple will den Wechsel zu den eigenen Prozessoren nach ursprünglicher Planung bis Ende 2022 abschließen, bis dahin laut Aussage im Juni 2020 aber auch noch neue Modelle mit Intel-Prozessoren auf den Markt bringen.
Stärkere GPUs lösen AMD ab
Aber nicht nur Intel wird ausgebootet, auch für AMD bedeutet Apple Silicon mit eigenen GPUs das Aus im Mac. Schon beim neuen MacBook Pro kommen keine AMD-GPUs mehr zum Einsatz, nachdem im alten 16-Zoll-Modell noch Radeon Pro 5000M angeboten wurden. Einem früheren Bericht von Bloomberg zufolge soll der Mac Pro schon kommendes Jahr mit einmal 64 und einmal 128 eigenen GPU-Cores auf den Markt kommen. Die Chips sollen sich unter den Codenamen „Jade 2C“ und „Jade 4C“ in Entwicklung befinden und im Bereich CPU interessanterweise ebenfalls bis zu 40 Cores aufweisen. Berichtet wurde von einem Prozessor mit 16 P- und 4 E-Cores sowie einem zweiten Modell mit 32 P- und 8 E-Cores. Zu schlagen gilt es nach dem letzten Upgrade im August zwei Radeon Pro W6800X Duo mit je 64 GB GDDR6 Grafikspeicher.