AR/VR-Headset: Apple soll Marktstart autarker Lösung Ende 2022 planen

Nicolas La Rocco
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AR/VR-Headset: Apple soll Marktstart autarker Lösung Ende 2022 planen
Bild: magicleap.com

Apples nächstes „One more thing“ soll ein AR/VR-Headset werden, das jüngsten Gerüchten zufolge die Leistung aktueller Macs bieten und autark ohne iPhone funktionieren soll. Analyst Ming-Chi Kuo geht in einer Mitteilung an Investoren davon aus, dass Apple das iPhone in etwa zehn Jahren durch AR-Technologie ablösen wird.

Das AR/VR-Headset von Apple soll dem Analysten zufolge bereits im vierten Quartal 2022 auf den Markt kommen, nachdem dieser zuvor noch vom Produktionsstart in diesem Zeitraum, aber einer Markteinführung erst 2023 ausgegangen war. Bloomberg berichtete hingegen von Anfang an, dass Apple plane, noch vor Abschluss des kommenden Jahres das erste eigene AR/VR-Headset auf den Markt zu bringen.

Chips auf dem Leistungsniveau des M1

Das Headset soll autark arbeiten, also kein iPhone, iPad oder gar einen leistungsstarken Mac voraussetzen. Die dafür benötigte Leistung soll ein eigens entwickelter Chip speziell für das AR/VR-Umfeld liefern, dem Kuo das Leistungsniveau eines M1 nachsagt. Das M1-Äquivalent soll um einen zweiten Prozessor ergänzt werden, der ausschließlich für die Verarbeitung von Sensordaten zuständig ist.

4K-Micro-OLED soll von Sony stammen

In einer früheren Mittelung an Investoren war von zahlreichen Sensoren, 8K-Displays und leistungsfähigen SoCs die Rede. Im Punkt der Displays wird Kuo jetzt etwas konkreter und nennt Sony als Zulieferer von zwei Micro-OLED-Displays mit jeweils 4K-Auflösung, die jedes Auge mit AR- und VR-Inhalten bespielen sollen.

GIF Beispiel für AR-Anwendung auf dem iPad (Bild: Apple)

AR soll neue Plattform nach dem iPhone werden

Dass Apple ein autarkes Headset entwickele, anstatt wie bei der Apple Watch auf das iPhone als Kompagnon zu setzen, soll das Produkt für Interessenten attraktiver machen und als eigene Plattform etablieren. Die Seite The Information hatte erst vor rund zwei Monaten berichtet, dass Apple für die Nutzung ein iPhone voraussetzen wird. Wie viele Kunden Apple für eine entsprechende Lösung tatsächlich begeistern können wird, bleibt abzuwarten, denn bislang wird von Preisen im Bereich 3.000 US-Dollar ausgegangen.

Steht das iPhone wirklich vor dem Aus?

Kuo geht hingegen von einer autarken Lösung aus und erwartet von Apple, dass das Unternehmen in rund zehn Jahren das iPhone durch „AR“ ablösen wird. Das „One more thing“ würde demnach Apples mit Abstand erfolgreichstes Produkt aller Zeiten beerben, was zumindest aktuell unwahrscheinlich und wenig sinnvoll angesichts der ökonomischen Auswirkungen erscheint. Allerdings nimmt Apples Geschäfts mit Services stetig zu und kommt hinter dem iPhone bereits auf Platz zwei. Eine AR/VR-Plattform könnte diese Sparte von Apple weiter stärken.