Forza Horizon 5 im Test: Spielkritik und Fazit

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Update Wolfgang Andermahr (+1)
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So gut ist Forza Horizon 5

Faszination Autofahren steckt in der DNA von Forza Horizon. Straßen bis zum Horizont, ein großer Fuhrpark toller Wagen, eine Mischung aus Arcade und Simulation, die Autos Identität verleiht, ohne großes Können einzufordern, und dazu etwas Szenekultur ergeben ein Rennspiel, das sich zu Recht Traumwertungen verdient.

Das Autofahren hat Forza im fünften Teil nicht verlernt. Das Problem ist fast schon, dass es sich auf den nun mexikanischen Straßen so fährt wie eh und je. Das Gefühl, eigentlich seit Jahren das gleiche Spiel zu spielen, verschwindet nach der ersten halben Stunde aber wieder. Denn Änderungen gibt es durchaus, auch wenn sie Verbesserungen im Detail bleiben.

Im Grunde bleibt Forza ein Spielplatz. Egal in welche Richtung man sich drehen mag, was man fährt oder ob es überhaupt Rennen in vielfältigen Disziplinen gibt, hat die Welt Beschäftigung und damit Belohnung zu bieten. Es vergeht gerade am Anfang kaum eine Minute, in der nicht irgendein Zähler hochspringt oder ein neues Fahrzeug im Fuhrpark auftaucht. Dazu kommen Online-Events, Touren, kleine Missionen, Scheunenfunde und vieles mehr, das für permanente Unterhaltung sorgt. Selbst das Kaufen von Autos wird nun in Meilensteinen belohnt, der Fuhrpark nach Herstellern sortiert zum Sammelalbum.

Ein wenig Struktur liefert der Ausbau des Fahr-Festivals, das nun im Rahmen von „Abenteuern“ und Expeditionen erfolgt, die in eine der Spielregionen einführen. Weiteres Ambiente erzeugen Geschichten, allerdings mit gemischtem Gefühl. Stereotype und flache Witze sind zum Gähnen, lassen sich aber auch nicht überspringen – obwohl sonst alles individuellem Spaß untergeordnet wird. Gerade die Einführungen und Story-Meilensteine sind eine Qual. Allzu viel darf man sich von den Sequenzen auch sonst nicht erwarten: Es wird zwar mehr, aber nichts Sinnvolleres geredet. Die Mini-Missionen liefern wie in Teil 4 noch einen seichten Einblick in landestypische Autokultur. Gerade in diesem Punkt würde größerer Tiefgang gut in das Konzept passen. Dass gutes Gaming-Infotainment existiert, hat jüngst Age of Empires IV gezeigt. So bleibt die Vielzahl neuer Optionen für Barrierefreiheit fast schon die mutigste Neuerung in Forza Horizon 5.

Allen anfänglichen Bedenken zum Trotz zieht die Vielfalt des Angebots wieder in die Welt, wo Bergpisten, Dschungel und bildhübsche Küstenstraßen warten. Selbst wenn die ein oder andere Kurve vielleicht bekannt vorkommt, spricht es doch für die Serie, dass sie auch nach fünf Teilen nicht langweilig wird. Am Horizont mag sich langsam die Notwendigkeit eines größeren Schritts abzeichnen, der in irgendeiner Richtung – etwa durch die Verlagerung nach Asien – etwas merklich anderes aufbietet. Aktuell bleibt Forza Horizon 5 aber ein Fest des Fahrens.

Fazit

Forza Horizon 5 ist ein richtig gutes Open-World-Arcade-Rennspiel geworden und zugleich kann die Technik überzeugen, auch wenn es ein paar Hürden gibt. Grafisch gibt es erst einmal nur wenig zu meckern. Ja, die Kantenglättung kann Bildflimmern selbst in Ultra HD nicht effektiv verhindern, davon abgesehen ist Forza Horizon 5 aber schlicht richtig schön geworden. Bei der richtigen Beleuchtung sieht das Rennspiel atemberaubend aus.

Dafür benötigt es aber eine schnelle Grafikkarte, denn die Anforderungen an die GPU sind hoch. Vor allem in Ultra HD reicht dann nur noch ein richtig schnelles Modell aus, unter einer GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 6800 muss man es gar nicht erst versuchen. Mit reduzierten Grafikdetails lässt sich zwar die Framerate deutlich erhöhen, jedoch leidet dann die Grafikqualität sichtbar. Das ist ein gehbarer Weg, doch bereits das zweithöchste Preset sieht klar schlechter als die maximale Detailstufe aus.

GeForce hat Probleme mit dem CPU-Limit

AMDs aktuelle RDNA-2-Grafikkarten sind in Forza Horizon 5 schneller als die konkurrierenden Ampere-Grafikkarten von Nvidia. Das gilt vor allem für niedrige Auflösungen, bis hinauf zu Ultra HD gibt es aber einen Vorteil. In kleinen Auflösungen wie Full HD hat die GeForce-Riege das Problem in ein CPU-Limit zu geraten, das es auf Radeons offenbar nicht gibt. Dann ist die Radeon RX 6800 plötzlich vergleichbar schnell wie die GeForce RTX 3080 Ti.

Forza Horizon 5 im Technik-Test

Radeon hat Probleme mit dem VRAM

Mit einer AMD-GPU gibt es dagegen größere Schwierigkeiten beim VRAM, denn Forza Horizon 5 braucht für maximale Texturdetails mehr als 8 GB. Ab einer Radeon RX 6700 XT mit 12 GB sind entsprechend keine Probleme mehr damit vorhanden, alle langsameren Radeon laufen aber nicht so schnell, wie sie eigentlich könnten. Vor allem die Radeon RX 6600 (XT) gerät in Probleme, denn hier wird der VRAM-Mangel nur über 8 anstatt 16 PCIe-Lanes kompensiert – das kostet weitere Performance. Werden die Texturdetails um eine Stufe reduziert, reichen 8 GB dagegen aus. Allerdings zeigen so einige Oberflächen dann klar weniger Details.

Nvidia hat bereits seit einigen Jahren ein besseres Speichermanagement als AMD und das macht sich auch in Forza Horizon 5 positiv bemerkbar. 8 GB sind für volle Details in Full HD und WQHD ausreichend, erst in Ultra HD gibt es Probleme. Damit sind die großen Radeon-Grafikkarten zwar schneller als die GeForce-Pendants, bei den langsameren und älteren Produkten hat aber Nvidia die Nase teils deutlich vorn.

Läuft auch im Microsoft-Store gut

Steckt die richtige Grafikkarte im Rechner, ist Forza Horizon 5 also eine wahre Augenweide auf dem PC. Mit einem langsameren Modell gibt es im Optionsmenü genügend Ansatzpunkte für mehr FPS, doch die Grafikqualität leidet sichtbar – das muss einem beim Kauf bewusst sein. Ist das der Fall, spricht absolut nichts gegen den Kauf der PC-Version, die auch im Microsoft-Store ordentlich läuft.

Leser liefern hunderte weitere Benchmark-Ergebnisse

Ergänzend zu diesem Artikel haben ComputerBase-Leser im Bericht „Noch mehr Benchmarks: Die Community testet Forza Horizon 5 in 16:9, 21:9 und 32:9“ hunderte weiterer Ergebnisse ganz verschiedener Gaming-PCs in FHD, WQHD und UHD sowie vier Breitbild-Auflösungen (21:9 und 32:9) zusammengetragen.

ComputerBase hat Forza Horizon 5 vom Publisher Microsoft zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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