IBM Quantum „Eagle“: Quantenprozessor mit 127 Qubits als Vorbote der Zukunft
IBM präsentiert mit dem Quantum „Eagle“ seinen ersten Quantenprozessor mit mehr als 100 Qubits und spricht schon von mehr als 1.000 Qubits bis 2023. Während „Eagle“ mit 127 Qubits den vorherigen„Hummingbird“ mit 65 Qubits ablöst, sind bereits jetzt die nächsten zwei Ausbaustufen für die Quantencomputer von morgen geplant.
Für Supercomputer nicht mehr nachzuahmen
Der Quantum „Eagle“ sei der erste Quantenprozessor, der nicht mehr von einem traditionellen Supercomputer nachgeahmt werden könne und der laut IBM ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu dem Tag sei, an dem Quantencomputer klassische Computersysteme in bedeutendem Umfang übertreffen können, so IBM-Forschungschef Dario Gil.
Erstmals überhaupt durchbricht IBM mit „Eagle“ die Barriere von 100 Qubits und stellt mit „Osprey“ im kommenden Jahr, der über 433 Qubits verfügen soll, und „Condor“ mit 1.121 Qubits für 2023 bereits die nächsten Generationen des Quantenprozessors Quantum in Aussicht.
Um die Fehlerrate der erstmals erreichten mehr als 100 funktionsfähigen und miteinander verbundenen Qubits zu reduzieren und weniger Komponenten zu verbauen, wurde die Steuerverdrahtung auf mehrere physikalische Ebenen innerhalb des Prozessors verlegt.
Es handelt sich dabei um den ersten IBM-Quantenprozessor, bei dem es einem klassischen Computer unmöglich ist, ihn zuverlässig zu simulieren.
IBM
Vorgeschmack auf den Quantum System Two
Nachdem auf den „Falcon“ mit bis zu bis zu 27 Qubits, der auch in Europas erstem Quantencomputer zum Einsatz kommt, einem IBM Quantum System One der Fraunhofer-Gesellschaft und des bundesweiten Fraunhofer-Kompetenznetzwerkes, der größere „Hummingbird“ mit bis zu 65 „Quanten-Bits“ folgte, soll die nächste Generation im neuen Quantencomputer „IBM Quantum System Two“ eingesetzt werden. Auch hierauf gibt IBM einen kleinen Vorgeschmack.
Der erste Quantum „Eagle“ soll über die IBM Cloud ausgewählten Mitgliedern des IBM Quantum Networks für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt werden.
Auch Google und Intel sind im Rennen
Aber auch Google, das bereits 2018 den ersten 72-Qubit-Chip zeigte, und Intel, die kurz zuvor mit einem 49-Qubit-Testchip für Aufsehen sorgten, beteiligen sich am Quantencomputerwettlauf, den IBM mit der folgenden Roadmap in Angriff nehmen möchte.
Bereits ab 2024 sollen durch skalierbare Quantum-Prozessoren die späteren „Quantensprünge“ hin zu Quantencomputern mit mehreren Millionen Qubits in greifbare Nähe rücken. Zu den Anwendungsgebieten gehören bereits jetzt unter anderem die Bereiche Naturwissenschaft, Finanzwesen und maschinelles Lernen.
Weitere Informationen liefert die offizielle Pressemitteilung und der Beitrag zum IBM Quantum „Eagle“ auf dem offiziellen IBM Research Blog.