Jabra Elite 7 Pro und Active im Test: Klang, ANC, Telefonie, Latenz und Fazit
2/2Der Klang der Jabra Elite 7 Pro und Active
Die Jabra Elite 7 Pro und Elite 7 Active klingen identisch. Bedenken, der Klang könnte durch die nur noch 6 mm großen Treiber im Vergleich zu den Elite 85t deutlich gelitten haben, stellen sich glücklicherweise als unbegründet heraus.
Jabra liefert erneut einen guten, unaufgeregten Klang ab, der beim Bass nicht übertreibt, aber auch nicht mit den brillantesten Höhen hervorsticht. Insgesamt ist es ein gefälliger Klang, der stundenlanges Musikhören ohne Ermüdung ermöglicht.
Auch Gitarrenklänge wie in Your Power von Billie Eilish bleiben gut aufgelöst, die anschließenden Höhen zaubern aber keine Gänsehaut – sie klingen gut, jedoch nicht sehr gut. Bei maximaler Lautstärke fangen die Höhen zwar nicht an zu zischen, werden aber etwas zu scharf. An Modelle wie die Sennheiser Momentum True Wireless 2 (Test) kommen die Elite 7 Pro/Active klanglich nicht heran.
Der Tiefbass wird bei niedriger Lautstärke kaum noch hörbar wiedergegeben. In St Jude von Florence + The Machine ist der Bass bei einer Lautstärke unter 25 Prozent nicht mehr wahrzunehmen. Grundsätzlich kommen die beiden Kopfhörer auch mit Bass wie in Angel von Massive Attack und Vossi Bop von Stormzy zurecht, je nach Frequenz neigt der Bass aber mitunter ganz leicht zu einem Dröhnen.
Im direkten Vergleich mit den Jabra Elite 85t ist der Bass bei den Elite 7 Pro und Elite 7 Active etwas weniger ausgeprägt. Sie sind also neutraler abgestimmt, denn die Elite 85t weisen eine leichte Bassverstärkung auf.
Gutes ANC, schlechter als der Vorgänger
Das ANC fällt vor allem nach dem jüngsten Firmware-Update auf Version 1.4.0 insofern positiv auf, als dass es selbst auf stärkster Stufe kein störendes Rauschen erzeugt. Dafür ist der sogenannte Saugglockeneffekt bei aktiviertem ANC nicht zu leugnen.
Im Vergleich zu den AirPods Pro filtern die Elite 7 Pro und Active mehr Umgebung heraus. Von weißem Rauschen etwa, in dem alle Frequenzen gleich verteilt vorkommen, dringen weniger Frequenzen ans Ohr – es bleiben vor allem die hohen Frequenzen zurück. Der Unterschied der über die App in fünf Stufen einstellbaren Intensität wird hier auch sofort hörbar. Im Vergleich zu den Elite 85t ist das ANC jedoch weniger effektiv, da die Umgebung insgesamt lauter ans Ohr der Trägers dringt, obwohl die Elite 85t den weniger intrusiven Aufbau haben.
Die Elite 7 Pro und Active sind somit nicht die besten ANC-In-Ear-Kopfhörern im Testfeld. Die Sony WF-1000XM4 (Test) und die Bose QuietComfort Earbuds (Test) bieten ein effektiveres ANC.
Variabler Transparenzmodus überzeugt
Der Transparenzmodus namens HearThrough überzeugt auch bei den Elite 7 Pro und Active. Auf maximaler Intensität ist ein fortwährendes Rauschen zu hören, das im Vergleich zu vielen anderen In-Ears aber nicht übermäßig störend und laut ist. Über die App hat der Träger bei Bedarf die Möglichkeit, die Verstärkung der Umgebung zu verändern.
Auf niedrigster Einstellung ist kein Rauschen zu hören, die Umgebung wird aber immer noch etwas ans Ohr durchgelassen und ist wahrnehmbarer als bei der Einstellung „Aus“. Mit einer harten oder unnatürlichen Darstellung der Umgebung hat kein Intensitätsniveau zu kämpfen, so dass sich der Transparenzmodus der neuen Elite 7 Pro und Active im Alltag erneut sehr gut einsetzen lässt.
In der App lässt sich zudem einstellen, dass die Musikwiedergabe bei der Aktivierung des Transparenzmodus automatisch unterbrochen werden soll. In der Standardeinstellung wird sie beim Aktivieren von HearThrough fortgesetzt.
Natürliche Telefonie mit wenig Filterung
Bei der Telefonie versuchen die beiden Jabra-In-Ears nicht, die Umgebung vollständig herauszufiltern, sondern übertragen sie hörbar an den Gesprächspartner. Die Stimme bleibt dabei aber gut verständlich und klingt natürlich. Das typische Bluetooth-Rauschen weisen beide Modelle auf. Ohne starken Wind ist zudem kein Unterschied durch den zusätzlichen Knochenschallsensor der Elite 7 Pro festzustellen.
Latenz der Elite 7 Pro und Active
Bei der Latenz sorgen die Jabra Elite 7 Pro und Active nicht für eine Überraschung, weder im positiven noch negativen Sinne. Sowohl unter iOS mit AAC als auch unter Android mit SBC ist jeweils eine Latenz zwischen 160 und 180 ms zu verzeichnen. Sorgt der Videoplayer nicht für einen Ausgleich dieser Latenz, ist somit ein leichter Versatz zwischen Bild und Ton zu erkennen. Bei der reinen Musikwiedergabe spielt dies keine Rolle.
Einen speziellen Low-Latency-Modus bieten die beiden neuen In-Ear-Modelle von Jabra nicht.
In-Ear-Kopfhörer | Latenz |
---|---|
Jabra Elite 7 Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Jabra Elite 7 Active | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods (3. Generation) | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
grell TWS/1 | 160–180 ms (Android, aptX Adaptive/iOS, AAC) |
Klipsch T5 II True Wireless ANC | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds 2 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
EarFun Air Pro 2 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Razer Hammerhead True Wireless (2021) | 60 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Jabra Elite 3 | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) |
OnePlus Buds Pro | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Nothing ear (1) | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 4 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM4 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) / 160–180 ms (Android, LDAC) |
EarFun Free 2 | 70 ms (Low-Latency-Modus) / 180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Google Pixel Buds A-Series | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Yamaha TW-E3A | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy ANC | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Skullcandy Dime | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Marshall Mode II | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Master & Dynamic MW07 Plus Lamborghini | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) |
Epos GTW 270 Hybrid | 60 ms (USB-C-Dongle) / 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) |
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live Free NC+ | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Cambridge Audio Melomania Touch | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Razer Hammerhead True Wireless Pro | 60–70 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Scendo Snapods | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Adidas FWD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Jabra Elite 85t | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Bose QuietComfort Earbuds | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Creative Outlier Air V2 | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Beats Powerbeats Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Aukey EP-N5 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Belkin Soundform True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser CX 400BT True Wireless | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
LG Tone Free FN6 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Teufel Airy True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Live | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-SP800N | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live 300TWS | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Google Pixel Buds (2. Gen.) | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-XB700 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Adidas RPD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Skullcandy Sesh Evo | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy Fuel | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Mpow M9 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit X2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit Dot 2 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Audio-Technica ATH-CK3TW | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC) |
iFrogz Airtime Sport | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Reflect Flow | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Tune220TWS | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 3i | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Honor Magic Earbuds | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker SoundCore Liberty Air 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM3 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum True Wireless 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds+ | 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone) |
Bose SoundSport Free | 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android) |
Jabra Elite Active 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Padmate PaMu Slide | 160–180 ms (iOS/Android, aptX) |
Jabra Elite 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Sennheiser Momentum True Wireless | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
EarFun Free (2. Gen.) | 160–180 ms |
EarFun Free | 160–180 ms |
Yobybo Card20 | 160–180 ms |
Apple AirPods (2. Gen.) | 160–180 ms |
Huawei FreeBuds 3 | 60–80 ms |
Razer Hammerhead | 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms |
Creative Outlier Gold | 160 ms |
Anker Soundcore Liberty 2 Pro | 60–80 ms |
Cambridge Audio Melomania 1 | 180 ms |
Xiaomi Redmi AirDots | 160–180 ms |
Jaybird Vista | 160 ms |
Skullcandy Indy | 160–180 ms |
Skullcandy Sesh | 160–180 ms |
TaoTronics SoundLiberty 53 | 200 ms |
Fazit
Bei den Jabra Elite 7 Pro und Active gefällt im direkten Vergleich zu den Jabra Elite 85t vor allem ihre deutlich kleinere Bauform, die zudem für einen sichereren Halt im Ohr sorgt, so dass beide Modelle, vor allem aber die Active, auch beim Sport getragen werden können. Für einige dürfte auch relevant sein, dass nun beide Ohrhörer einzeln genutzt werden können und man nicht mehr auf den rechten Ohrhörer beschränkt ist.
Das ANC der neuen Modelle ist jedoch minimal schlechter als beim Vorgänger und beim Klang ist es vor allem der etwas weniger präsente Bassbereich, der auffällt. Um klanglich ganz vorne mitspielen zu können, fehlt es beiden Neuheiten aber weiterhin etwas an Klarheit, Brillanz, Dynamik und Tiefbass. Der Klang ist vor allem unauffällig gefällig. Er tut niemandem weh, sorgt aber auch nicht für Begeisterung und erlaubt ermüdungsfreies Musikhören.
Die Optionen baut Jabra sukzessive aus und im Alltag vermisst man keine Anpassungsmöglichkeit. Hörtest, Passtest, Hintergrundgeräusche, Equalizer, Anpassung der Steuerung, Firmware-Updates, Intensitätseinstellungen für ANC und Transparenz, eine Suche nach verlegten Ohrhörern – die optionale App ist eine Bereicherung. Ein kleines Ladecase, Wireless Charging, die Trageerkennung, eine gute Akkulaufzeit und die guten Tasten, die Fehleingaben vermeiden, runden das Gebotene bei beiden Modellen ab. Bei den Elite 7 Pro kommt mit einem Software-Update Anfang 2022 auch noch Multipoint hinzu.
Bei der Telefonie wird die Umgebung weniger stark gedämpft, womit der dumpfe Klang der Elite 85t zwar der Vergangenheit angehört, aber auch mehr Störgeräusche übertragen werden.
Im Vergleich zu den Elite 85t hat Jabra somit viele Kritikpunkte ausgemerzt. Im nächsten Schritt könnte es mit diesen Funktionen und der kompakten Größe deshalb darangehen, auch klanglich noch eine Schippe zuzulegen und obendrein einen HD-Codec anzubieten. Trotz des schwächeren ANCs sind die beiden neuen Modelle den Elite 85t in Summe vorzuziehen.
- Gutes ANC
- Guter Klang
- Anpassbare Bedienung
- Klanganpassung
- Auto-Play und Auto-Pause
- Wireless Charging
- Schnellladen
- Gute Akkulaufzeit
- Wasserdicht (IP57)
- Angenehmes Tragegefühl
- Sehr gute Verarbeitung
- App für Anpassungen und Updates
- Multipoint (mit Update)
- Saugglockenffekt bei ANC
- ANC schlechter als bei Elite 85t
- Gutes ANC
- Guter Klang
- Anpassbare Bedienung
- Klanganpassung
- Auto-Play und Auto-Pause
- Wireless Charging
- Schnellladen
- Gute Akkulaufzeit
- Wasserdicht (IP57)
- Angenehmes Tragegefühl
- Sehr gute Verarbeitung
- Sehr guter Halt auch beim Sport
- App für Anpassungen und Updates
- Saugglockenffekt bei ANC
- ANC schlechter als bei Elite 85t
ComputerBase wurden die Elite 7 Pro und Elite 7 Active leihweise von Jabra zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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