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Im Test vor 15 Jahren: Platz da, hier kommt die GeForce 8800 GTX

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Platz da, hier kommt die GeForce 8800 GTX

Vor 15 Jahren stellte Nvidia mit der GeForce 8800 GTX (Test) eine noch heute legendäre Grafikkarte vor. DirectX-10-Unterstützung, eine Unified-Shader-Architektur, 768 MByte Grafikspeicher und 128 Shader-Einheiten bei 681 Millionen Transistoren waren damals eine kleine Revolution.

Die G80-GPU war ein wahres Monster

Das Herzstück der GeForce 8800 GTX war die neue G80-GPU, die in einem 90-nm-Verfahren hergestellt wurde und 681 Millionen Transistoren in sich vereinte. Zum Vergleich: Eine GeForce 7900 GTX der Vorgängergeneration kam auf 278 Millionen Transistoren und ein Quad-Core-Prozessor von Intel auf 582 Millionen Transistoren (in 65 nm gefertigt).

Eine der bedeutendsten Neuerungen der G80-GPU war die Unified-Shader-Architektur. Traditionell verfügten GPUs über mehrere spezialisierte Einheiten (Vertex-Shader, Pixel-Shader, ROPs), die eine Pipeline durchliefen. Das konnte darin resultieren, dass beispielsweise ein Teil des Vertex-Shaders brach lag, da der Pixel-Shader überlastet war. Bei einer Unified-Shader-Architektur konnte jede Shader-Einheit alle Aufgaben übernehmen und daraus sollte eine theoretisch bessere Auslastung der GPU resultieren. Eine weitere Änderung war, dass Nvidia Skalar- statt wie bisher Vektoreinheiten verwendete. Das bedeutete, dass eine Shader-Einheit immer nur eine Skalarberechnung (1D) statt einer 4D-Vektorberechnung durchführen konnte – die Motivation hinter dieser Entscheidung war, dass oft Skalarberechnungen durchgeführt und die Vektoreinheiten dann nicht vollständig ausgenutzt wurden.

Auch abseits dieser (und weiterer) Neuerungen war die GeForce 8800 GTX technologisch auf dem neuesten Stand. Der 900 MHz schnelle und 768 MByte große GDDR3-Grafikspeicher war über einen 384 Bit breiten Bus an die GPU angebunden, was in einer Speicherbandbreite von 86,4 GByte/s resultierte. Die Texelfüllrate belief sich mit 36,8 MTex/s auf die doppelte Menge des Vorgängers, der GeForce 7900 GTX. Das Gleiche galt für die Anzahl der Fließkommaoperationen pro Sekunde (FLOPS).

Radeon X1950 XTX GeForce 7900 GTX GeForce 7950 GX2 GeForce 8800 GTX GeForce 8800 GTS
Chip R580+ G71 G80
Transistoren ca. 384 Mio. ca. 278 Mio. ca. 2 × 278 Mio. ca. 681 Mio.
Fertigung 90 nm
Chiptakt 650 MHz 500 MHz 575 MHz 500 MHz
Shadertakt 650 MHz 650 MHz 500 MHz 1.350 MHz 1.200 MHz
Pixel-Pipelines 16 24 2 × 24
Shader-Einheiten
(MADD)
48 (4D) 128 (1D) 96 (1D)
FLOPS (MADD/ADD) 374 GFLOPS 250 GFLOPS 2 × 192 GFLOPS 518 GFLOPS 346 GLOPS
ROPs 16 2 × 16 24 20
Pixelfüllrate 10.400 MPix/s 2 × 8.000 MPix/s 13.800 MPix/s 10.000 MPix/s
TMUs 16 24 2 × 24 64 48
Texelfüllrate 10.400 MTex/s 15.600 MTex/s 2 × 12.000 MTex/s 36.800 MTex/s 24.000 MTex/s
Vertex-Shader 8 2 × 8
Unified Shader
in Hardware
Pixel-Shader PS 3.0 SM 4
Vertex-Shader VS 3.0 SM 4
Geometry-Shader
Speichermenge 512 MByte GDDR4 512 MByte GDDR3 2 × 512 MByte GDDR3 768 MByte GDDR3 640 MByte GDDR3
Speichertakt 1.000 MHz 800 MHz 600 MHz 900 MHz 800 MHz
Speicherinterface 256 Bit 384 Bit 320 Bit
Speicherbandbreite 64.000 MByte/s 51.200 MByte/s 2 × 38.400 MByte/s 86.400 MByte/s 64.000 MByte/s

König in den Benchmarks

Die GeForce 8800 GTX lag in den Benchmarks nicht nur vor allen anderen Grafikkarten – inklusive derer mit zwei GPUs –, sondern deklassierte sie über alle Auflösungen hinweg. Im schlechtesten Fall – niedrige Auflösung ohne Anti-Aliasing und anisotrope Filterung – platzierte sie sich im Durchschnitt 33 Prozent vor der GeForce 7900 GTX und 26 Prozent vor der Radeon X1950 XTX. Bei steigender Auflösung sah es für die GeForce 8800 GTX immer besser aus: In 1.600 × 1.200 Bildpunkten steigerte sich der Vorsprung auf 50 respektive 39 Prozent, in 2.560 × 1.600 auf 93 respektive 66 Prozent. Das Gleiche galt bei der Zuschaltung von Anti-Aliasing und anisotroper Filterung – im besten Fall arbeitete die GeForce 8800 GTX 137 Prozent schneller als die GeForce 7900 GTX.

Diagramme
Performancerating 1280x1024
    • nVidia GeForce 8800 GTX
      100,0
    • nVidia GeForce 7950 GX2
      85,5
    • ATi Radeon X1950 XTX
      79,2
    • nVidia GeForce 7900 GTX
      75,0
    • ATi Radeon X1900 XTX
      74,2
    • ATi Radeon X1900 XT
      72,3
    • ATi Radeon X1900 XT 256
      69,1
    • nVidia GeForce 7950 GT
      68,7
    • nVidia GeForce 7800 GTX 512
      68,7
    • ATi Radeon X1800 XT
      63,8
    • nVidia GeForce 7900 GT
      59,5
    • nVidia GeForce 7800 GTX
      57,3
    • ATi Radeon X1900 GT
      55,0
    • nVidia GeForce 7900 GS
      54,9
    • nVidia GeForce 7800 GT
      49,8
    • ATi Radeon X1800 XL
      47,3
    • nVidia GeForce 7600 GT
      43,0
    • ATi Radeon X1800 GTO
      40,5
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Abgesehen von der erstklassigen Spieleleistung konnte die GeForce 8800 GTX auch in den B-Noten überzeugen. Die Lautstärke im Leerlauf war als „unhörbar“ zu beschreiben und obwohl sie unter Last hörbar war, agierte sie im oberen Drittel aller Grafikkarten und war keinesfalls störend laut. Zugleich konnte der Referenzkühler die GPU unter Last mit 81 °C auf einer guten Temperatur halten. Einzig beim Stromverbrauch musste sich Nvidia Kritik gefallen lassen: Die 681 Millionen Transistoren der GeForce 8800 GTX sorgten dafür, dass sie sowohl im Leerlauf als auch unter Last die Rangliste anführte.

Diagramme
Lautstärke
  • Idle (Windows):
    • nVidia GeForce 8800 GTX
      47,5
    • ATi Radeon X1950 XTX
      47,5
    • nVidia GeForce 7800 GTX 512
      48,0
    • nVidia GeForce 7950 GX2
      48,0
    • nVidia GeForce 7900 GTX
      48,5
    • ATi Radeon X1800 GTO
      48,5
    • ATi Radeon X1800 XL
      49,0
    • nVidia GeForce 7800 GTX
      49,5
    • ATi Radeon X1900 GT
      50,0
    • ATi Radeon X1900 XTX
      50,5
    • nVidia GeForce 7600 GT
      51,5
    • nVidia GeForce 7800 GT
      51,5
    • ATi Radeon X1800 XT
      52,0
    • ATi Radeon X1900 XT 256
      52,0
    • nVidia GeForce 7900 GT
      60,0
  • Last:
    • nVidia GeForce 7900 GTX
      50,0
    • ATi Radeon X1800 GTO
      50,0
    • ATi Radeon X1950 XTX
      50,0
    • nVidia GeForce 7800 GTX
      51,5
    • nVidia GeForce 7800 GTX 512
      51,5
    • nVidia GeForce 8800 GTX
      52,0
    • ATi Radeon X1900 GT
      55,0
    • nVidia GeForce 7800 GT
      56,0
    • nVidia GeForce 7950 GX2
      56,0
    • ATi Radeon X1800 XT
      56,0
    • ATi Radeon X1900 XTX
      58,0
    • ATi Radeon X1900 XT 256
      59,0
    • nVidia GeForce 7900 GT
      60,0
    • ATi Radeon X1800 XL
      60,0
    • nVidia GeForce 7600 GT
      61,0
Einheit: dB(A)

Fazit

Die GeForce 8800 GTX ist auch heute noch eine der bekanntesten Grafikkarten des Herstellers. Aufgrund ihrer absolut hervorragenden Leistung in Spielen, der DirectX-10-Unterstützung, der guten Kühlung und der angenehmen Lautstärke war sie vor 15 Jahren der neue König unter den Grafikkarten. Mit einem Preis von etwa 580 Euro war sie eine der teuersten Modelle, bot dafür aber auch mehr als jedes andere.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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