Rekordumsatz: DRAM-Geschäft legt 2021 um 36 Prozent zu
Das DRAM-Geschäft läuft im Jahr 2021 der Nachfrage hinterher, dennoch wird es am Ende vermutlich 36 Prozent mehr Umsatz generieren. Im kommenden Jahr könnte das kippen. Zwar soll der Ausstoß weiter erhöht werden, aber der Umsatz auf ähnlichem Niveau verharren. Überkapazitäten könnten Ende 2022 die Folge sein.
Der sogenannte Schweinezyklus ist im DRAM-Geschäft ein alter Bekannter. Auf eine gute Zeit folgt eine schlechte, um daraufhin wieder eine gute für die Hersteller einzuläuten. Aktuell befindet man sich in einer guten Phase, Samsungs Quartalszahlen zeigten zuletzt Wachstumsraten von fast 50 Prozent und Gewinnsteigerungen um zum Teil sogar 80 Prozent, die vornehmlich aus dem DRAM-Geschäft kommen. Die Frage nun heißt wie üblich: Wann endet dieses Hoch?
Die Marktforscher von TrendForce prognostizieren, dass es erst in rund einem Jahr soweit sein dürfte. Zu Beginn des neuen Jahres werden die Hersteller der hohen Nachfrage noch ein wenig hinterherlaufen, dann soll sich das Ganze aber etwas abkühlen, gepaart mit erhöhten Auslieferungen, – TrendForce schätzt, dass es umgerechnet 18 Prozent mehr DRAM-Kapazität in 2022 geben wird – soll sich das zur Mitte des Jahres 2022 beruhigt haben. Da am Ende des Jahres ein etwa gleich großer Umsatz von knapp 92 Milliarden US-Dollar nur mit DRAM erwartet wird, der quasi gleich hoch wie dieses Jahr ausfällt, könnte eine Überversorgung zu nachgebenden Preisen führen.
DRAM-Preise könnten vielleicht (nicht) fallen – oder steigen
Wann und wie die Preise jedoch fallen, ist stets eine sehr riskante Vorhersage. TrendForce bleibt diesbezüglich vorsichtiger als in der Vergangenheit, als des Öfteren schon größere Preisänderungen angekündigt wurden, diese dann aber nicht eintraten. Nun wird geschätzt, dass es im ersten Halbjahr 2022 rund 15 Prozent nach unten geht – zusammengerechnet über alle Sparten wie PC, Server und Smartphones hinweg. Das zweite Halbjahr 2022 könnte mit neuen DDR5-Plattformen und klassisch erhöhter Nachfrage ab dem dritten Quartal jedoch wieder zu Preissteigerungen führen, sodass sich auf das Jahr gerechnet vielleicht auch gar nichts tut, gestehen die Marktforscher letztlich ein. Am Ende ist es letztlich eine geschönte Umschreibung dafür, dass der Markt volatil ist und man keine treffsicheren Prognosen abgeben kann.
NAND bleibt bei hoher Nachfrage
Bei NAND-Flash sehen die Marktforscher ein leicht anderes Bild. Hier wird die Kapazität um geschätzte 32 Prozent steigen, aber auch die Nachfrage soll sich um mindestens 30 Prozent erhöhen. Auch hier könnte es zu Preisnachlässen kommen, denn aktuell ist das Ungleichgewicht deutlich größer, es wird mehr gefragt, als verfügbar ist. Am Ende des Jahres soll der Umsatz trotz vermuteter leicht fallender Durchschnittspreise weiter ansteigen.