Samsung: QD-OLED-Displays für TVs und Monitore gehen in Serie
Am 30. November will Samsung mit der Massenfertigung von QD-OLED-Displays beginnen. Geplant sind Panels mit 65 Zoll und 55 Zoll für Fernseher sowie eine 34-Zoll-Variante für Monitore. Das sagte Joo-Sun Choi, der Chef von Samsung Display, in einem Interview gegenüber der südkoreanischen Tageszeitung Edaily.
Laut der maschinellen Übersetzung der zitierten Aussagen von Choi beginne die Serienproduktion am 30. November „in vollem Umfang“. Die Ausbeute (Yield) an funktionsfähigen Displays habe sich gegenüber den Anfängen verbessert und mache weitere Fortschritte.
55" und 65" für TVs, 34" für Monitore
Den Anfang machen QD-OLED-Displays mit Diagonalen von 55 und 65 Zoll, die in kommenden Samsung-Fernsehern eingesetzt werden. Damit werden entsprechende Gerüchte aus dem Vorfeld bestätigt, die aber auch ein späteres 70-Zoll-Modell genannt hatten. Eine Markteinführung der ersten QD-OLED-TVs von Samsung im ersten Halbjahr 2022 ist jetzt umso wahrscheinlicher. Ob eine Vorstellung bereits auf der CES 2022 im Januar stattfinden wird, bleibt abzuwarten.
Parallel sollen Monitor-Panels mit 34 Zoll gefertigt werden. Bei dieser Größe sind aktuell Ultra-Wide-LCDs mit einem Seitenverhältnis von 21:9 üblich. Ob der erste QD-OLED-Monitor diesem entspricht, wird sich zeigen.
Das steckt hinter „QD OLED“
Samsungs QD-OLED-Technik nutzt blaue organische LEDs als Lichtquelle und Quantum Dots als Farbfilter, um die Grundfarben Rot, Grün und Blau zu erzeugen. OLED-Panels etwa von LG setzen sich aus roten, grünen und blauen OLEDs sowie zusätzlich einem weißen Subpixel zusammen. QD-OLED soll die Vorteile von QLED- und OLED-Fernsehern, etwa die Helligkeit, das echte Schwarz oder die Farbtreue, in einem Produkt vereinen.
Ausgerechnet blauen OLEDs wurde früher die geringste Lebensdauer nachgesagt. Doch inzwischen ist die Technik weiter fortgeschritten. Bei Samsungs bisherigen „QLED“-TVs wird wiederum ein Flüssigkristallbildschirm (LCD) mit Quantum Dots kombiniert.
LCD-Produktion wird nach und nach eingestellt
Während der Konkurrent LG schon seit Jahren OLED-Displays für Fernseher produziert, steigt Samsung erst jetzt um. Schrittweise soll die LCD-Produktion, die auch nur noch kleine Gewinnspannen einfährt, auf OLED umgestellt werden. Unter Berufung auf örtliche Quellen hatte auch DigiTimes kürzlich berichtet, dass Samsung Teile der LCD-Fertigungsstrecken in der Anlage L8-1 schon abgebaut hat, um dort etwa eine Million QD-OLED-Panels pro Jahr herzustellen.
Laut der Zeitung Chosun soll Samsung die ehemalige LCD-Ausrüstung an den chinesischen Display-Hersteller BOE verkaufen wollen.
Bereits vor Jahren wurde über die bevorstehende Umrüstung von LCD auf OLED bei Samsung berichtet. Die schon für 2021 erwarteten QD-OLED-Fernseher haben aber etwas Verspätung.