Speicher für Alder Lake: DDR5-RAM für die 12. Gen Intel Core ist quasi ausverkauft
Die neuen Intel-Prozessoren Core i9-12900K, i7-12700K und i5-12600K (Test) können Interessenten auch heute noch, wenn auch nicht bei jedem Händler im Netz kaufen, aber Arbeitsspeicher nach neuem DDR5-Standard ist aktuell vergriffen. Erste Chargen sind ausverkauft und Nachschub wird dauern.
Das war absehbar
Es ist das eingetreten, wovor zuvor bereits gewarnt wurde: Die Versorgungslage bei DDR5 ist alles andere als ausreichend, erste Lieferchargen sind laut Preisvergleich deutschlandweit ausverkauft. Auch der direkte Blick in die Shops von Caseking*, Mindfactory* oder Alternate* zeigt: Nur Alternate will kurzfristig DDR5-5600 von G.Skill liefern können - das war's.
Der Nachschub scheint sich darüber hinaus hinzuziehen, viele Shops geben mehrere Wochen als möglichen Liefertermin an, einige sagen lieber erst einmal gar nichts mehr. Caseking verspricht immerhin für Module von Adata den Wareneingang innerhalb einer Woche.
Noch auf DDR4 zu setzen, zahlt sich aus
Mainboardhersteller hatten vor dem Start von Alder Lake auf Rückfrage von ComputerBase schon gewarnt, dass die angekündigten Liefermengen der Hersteller wohl viel zu gering ausfallen würden, weshalb auch der Start von DDR4-Mainboards entsprechend forciert wird.
Schnell etwas an der Situation ändern, dürfte sich nicht, denn die großen Hersteller wie Samsung und Micron fahren DDR5 erst einmal noch auf relativ kleiner Flamme – sogar Microns eigener Shop der Marke Crucial sitzt auf dem Trockenen.
In den Communities, so unter anderem im ComputerBase-Forum, macht sich deshalb bereits viel Unmut breit. Viele Alder-Lake-Setups scheitern bei Early Adopters eben nicht an der CPU oder einem Board, sondern am Arbeitsspeicher. Denn viele wollen den etwas zukunftssicheren Weg gehen und auf DDR5 setzen, wenngleich dieser teurer ist und aktuell nur selten einen kleinen Vorteil bietet. Doch innerhalb des kommenden Jahres dürfte DDR5 definitiv als Standard im PC-Segment gesetzt sein, wenn die nächsten Generationen sowohl von AMD als natürlich auch erneut von Intel darauf setzen werden.
Ist DDR4 also der saure Apfel? Leistungsmäßig keinesfalls, für ein Gaming-Rig ist der Speicher mehr als ausreichend flott, oft sogar schneller, vor allem wenn ein wenig flinkerer Speicher als DDR4-3200 genutzt wird, der bei DDR4 zweifelsfrei nicht nur verfügbar sondern auch preislich noch erschwinglich ist. Übertakteten DDR5-Speicher zu erwerben ist aktuell nicht nur unmöglich, Preise ab 300 Euro für 32 GByte sind zudem auch nicht ohne. Der richtig hochtaktende DDR5-Speicher existiert bisher ohnehin nur auf dem Papier und als Muster für die Presse.
DDR4 dürfte auch mit Raptor Lake noch gehen
Zumindest kommt heute auch noch eine gute Nachricht in dieser Richtung: Der Alder-Lake-Refresh Raptor Lake soll laut aktuellen Gerüchten auch noch weiter mit DDR4-RAM funktionieren. Eine Investition in neuen DDR4-SDRAM wäre also nicht automatisch ein Setzen auf das alte Pferd, er könnte auch mit der 13. Generation Intel Core noch zusammenarbeiten, die auch noch auf LGA 1700 dürfte.
Zwei Wochen nach der Markteinführung der neuen Alder-Lake-CPUs hat sich an der Situation beim DDR5-Arbeitsspeicher nichts geändert. Ab Lager lieferbare DDR5-Module werden im Preisvergleich keine geführt, auch der direkte Blick in die Angebote von Alternate*, Caseking* oder Mindfactory* zeigt dasselbe Bild: leere Regale ohne Angabe von Terminen für neue Ware.
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