Surface Laptop SE: 299-Euro-Notebook für Schüler mit Windows 11 SE
Die Gerüchte rund um den Surface Laptop SE mit angepasstem Betriebssystem Windows 11 SE haben sich bewahrheitet. Für den Bildungssektor hat Microsoft in den USA ein entsprechendes Notebook für 249 US-Dollar vorgestellt. In Deutschland wird es den Surface Laptop SE wohl nicht geben, Dynabook setzt aber auf Windows 11 SE.
Der Surface Laptop SE wurde von Microsoft für sogenannte „K-8 students“ entwickelt, also Schüler im Kindergartenalter von 5 bis 6 Jahren bis hinauf zur 8. Klasse mit etwa 14 Jahren. Mit einem Preis von 249 US-Dollar vor Steuern handelt es sich um das bislang günstigste Surface-Produkt, das jemals auf den Markt gebracht wurde. Dementsprechend kann nicht mit High-End-Komponenten gerechnet werden, Microsoft will aber dennoch das Maximum aus dem Budget gepresst haben. Und obendrauf gibt es mit Windows 11 SE ein angepasstes Betriebssystem für den Bildungssektor.
Reparaturen sollen vor Ort durchgeführt werden können
Das Notebook soll die gleiche Tastatur wie die anderen Surface-Produkte besitzen und damit auch für längere Texte gut geeignet sein. Fokus bei der Entwicklung habe auch auf der Reparierbarkeit gelegen, damit lokale IT-Administratoren die Reparaturen selbst durchführen können. Kernkomponenten wie Display, Akku, Tastatur, Mainboard sollen sich einfach an Ort und Stelle durch das Personal wieder in Stand setzen lassen. Zugriff auf die Bauteile gibt es über nicht versteckte Schrauben an der Unterseite des Laptops.
11,6 Zoll, Intel Celeron, 16 Stunden Laufzeit
Der Surface Laptop SE ist mit 283,70 × 193,05 × 17,85 mm (B × T × H) ein kompaktes Notebook, das 1,11 kg wiegt und seine Inhalte auf einem 11,6 Zoll großen LC-Display mit 1.366 × 768 Pixeln darstellt. Leistung stellen ein Intel Celeron N4020 (2K/2T) oder N4120 (4K/4T) der Gemini-Lake-Refresh-Generation mit 4 GB oder 8 GB DDR4 zur Verfügung. Als Speicher dient eMMC mit 64 GB oder 128 GB. Für den Akku gibt Microsoft Laufzeiten von 16 Stunden an, die mit der Basiskonfiguration des Notebooks, einer Display-Helligkeit von 150 cd/m², aktiviertem WLAN sowie der Nutzung des Edge-Browsers und Microsoft Office ermittelt wurden.
Anschlüsse für USB-A, USB-C und Klinke
Wichtig im Schulumfeld sind ausreichend viele und nicht zu exotische Anschlüsse, weshalb das Gehäuse immerhin jeweils einmal USB-A, USB-C und 3,5-mm-Klinke bietet. Über den USB-C-Anschluss lässt sich auch ein externer Monitor oder Projektor anschließen, sofern es sich dabei um ein neueres Modell handelt. Das WLAN-Modul von Intel integriert Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.0 LE. Weitere Ausstattungsmerkmale sind eine 1-MP-Webcam mit 720p-Auflösung, ein einzelnes Mikrofon und Stereo-Lautsprecher.
Windows 11 SE statt Chrome OS
Der „Angriff“ auf den Bildungssektor ist eher als Angriff auf Google mit deren günstigen Chromebooks zu verstehen, die vor allem in den USA anderen Anbietern wie Apple und Microsoft den Rang ablaufen, wenngleich Apple mit dem Basismodell des iPads um die Gunst der Lehrer und Schüler buhlt.
Analog dazu ist Windows 11 SE das Konkurrenzprodukt zu Chrome OS von Google und wurde ebenfalls „cloud-first“ entwickelt, also mit Fokus auf Online-Dienste von Microsoft. Das fängt bereits bei der Bereitstellung und Einrichtung mit Windows Autopilot an, das angepasste Images für einzelne Geräte überflüssig machen soll und das gesamte Management der Notebooks in die Cloud verlagert.
Microsoft Store und Widgets fliegen raus
Windows 11 SE kommt mit einer erweiterten Kontrolle über die installierten Anwendungen, etwa wie es bei Windows 10 im S-Modus der Fall war, nur dass Microsoft jetzt einen etwas anderen Weg einschlägt. Im S-Modus konnten nur Anwendungen aus dem Microsoft Store installiert werden, der wiederum bei Windows 11 SE erst gar nicht dabei ist. Stattdessen können IT-Administratoren aus einer von Microsoft kuratierten Liste von Drittanbieter-Apps wählen, wobei unter anderem Chrome und Zoom unterstützt werden. Aus dem Betriebssystem wurden außerdem die Widgets und Snap-Layouts entfernt, sodass sich jetzt maximal noch Apps nebeneinander auf dem Bildschirm anordnen lassen. Anwendungen starten standardmäßig im Vollbildmodus, damit diesen maximale Aufmerksamkeit geschenkt wird. Beim eigenen Edge-Browser lassen sich zudem Chrome-Erweiterungen installieren, weil diese in vielen Schulen gefragt seien. Beim normalen Windows 11 ist dieses Feature standardmäßig deaktiviert.
Weitere Notebook-Anbieter mit Windows 11 SE
Das Betriebssystem ist ausschließlich für neue Notebooks im Bildungssektor und nicht für den separaten Vertrieb vorgesehen. Entsprechende Systeme sind von Acer, Asus, Dell, Dynabook, Fujitsu, HP, JP-IK, Lenovo und Positivo geplant, wobei Intel- und AMD-Prozessoren in diesen Geräten zum Einsatz kommen werden. In den USA sind auf der Website von Microsoft bereits zehn entsprechend konfigurierte Notebooks zu finden.
Während der Surface Laptop SE bislang nicht für Deutschland angekündigt wurde, prescht hierzulande Dynabook mit dem Satellite Pro E10-S vor, das ebenfalls 11,6 Zoll bietet und weltweit im Laufe des ersten Quartals 2022 zu noch unbekanntem Preis angeboten werden soll.
Vor einem Jahr in den USA gestartet, kommt der Surface Laptop SE am 8. Dezember 2022 in unveränderter Version auch in Deutschland auf den Markt. Der Einstiegspreis wird 299 Euro inklusive Mehrwertsteuer betragen. Bildungseinrichtungen können das besonders günstige Notebook über Fachhändler und Systemhäuser sowie den Microsoft Store beziehen.
Einen Monat später als ursprünglich angekündigt, ist der auf den Bildungssektor abzielende Surface Laptop SE für 299 Euro ab sofort über Microsofts Deutschland-Store verfügbar.