ViewSonic VP3268a-4K im Test: Display-Messungen
2/3Helligkeit und Farbtreue
Die Messungen zur Helligkeit und der Farbtreue wurden zunächst im Farbmodus „Custom“ mit der Farbtemperatureinstellung „Native“ durchgeführt, wie der Monitor auch ausgeliefert wird.
ViewSonic gibt eine Helligkeit von 350 cd/m² an, die im Test mit gemessenen 340 cd/m² bei der vollflächigen Darstellung von Weiß in etwa erreicht werden. Mit einer Helligkeitsabweichung von bis zu 24 Prozent fällt diese aber hoch aus und die Homogenität überzeugt nicht vollends. Positiv ist dabei jedoch immerhin, dass der Helligkeitsabfall in alle Richtungen identisch ausfällt und das Display an beiden Seiten jeweils nahezu gleich hell leuchtet.
Der ViewSonic VP3268a-4K wurde zusätzlich im Farbmodus sRGB getestet, wobei der Monitor eine Option namens „Uniformity“ bietet, durch die eine gleichmäßige Helligkeitsverteilung erreicht werden soll. Wird „Uniformity“ aktiviert, weicht die Helligkeit maximal um 15 Prozent ab – ohne diese Option sind es auch im Modus sRGB bis zu 24 Prozent. Allerdings reduziert sich durch „Uniformity“ ebenso die Maximalhelligkeit deutlich auf 197 cd/m².
Die Farbtemperatur des ViewSonic VP3268a-4K ist im Modus „Custom/Native“ mit 7.020 Kelvin im Vergleich zu den optimalen 6.500 Kelvin etwas zu kühl.
Guter Kontrast von bis zu 1.300:1
Der Schwarzwert des Monitors beträgt bei maximaler Display-Helligkeit im Durchschnitt nur 0,256 cd/m², was einen sehr guten Wert darstellt. Hieraus ergibt sich ein gemittelter Kontrast von 1.111:1. ViewSonic nennt einen Kontrast von 1.300:1, der sich beim Testmuster in der Bildmitte mit 1.322:1 auch bestätigt.
Bei niedrigster Helligkeitseinstellung leuchtet der VP3268a-4K an der dunkelsten Stelle mit 33 cd/m² (links oben), an der hellsten hingegen mit 42,9 cd/m² (Bildmitte). Keine im Alltag problematischen Werte, aber viele Monitore ermöglichen ein dunkleres Bild. Um ein Flackern auch bei niedrigen Helligkeitseinstellungen zu verhindern, kommt unmodulierter Gleichstrom zur Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz.
Messung der Farbtreue
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des ViewSonic VP3268a-4K mit Portrait Displays' Calman-Color-Calibration-Software. Die Software vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des VP3268a-4K ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von 2,4 dE im Modus „Custom“ liegt der ViewSonic VP3268a-4K innerhalb des angestrebten Grenzwertes. Wird er im Modus „sRGB“ betrieben, verbessert sich die Farbtreue leicht auf 2,0 dE. Die maximale Farbabweichung ist in beiden Modi mit 5,7 und 5,9 etwas zu hoch.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem VSync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Im OSD des Monitors kann die Reaktionszeit in den drei Stufen „Standard“, „Advanced“ und „Ultra Fast“ eingestellt werden. Gleiches gilt für den Input-Lag, der jedoch schon ab Werk auf „Ultra Fast“ gestellt ist. Das ViewSonic-Modell zielt in erster Linie nicht auf Spieler ab und seine Reaktionszeit bleibt deutlich hinter schnellen Gaming-Monitoren zurück. Mit Ghosting hat er selbst bei schnellster Reaktionszeit im Alltag kein Problem.
Mit 50,69 und 44,4 ms gehört der Monitor dann auch nicht zu den schnellsten Vertretern im Testfeld, kann sich aber mit „Ultra Fast“ zumindest etwas von anderen Office-Bildschirmen absetzen.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Auch beim Display-Lag ist ein deutlicher Unterschied zwischen beiden Einstellungen zu erkennen. Aber selbst 5,85 ms reichen im schnellsten Modus nicht, um sich mit Gaming-Monitoren zu messen. Für das ein oder andere Spiel ist der VP3268a-4K dennoch gerüstet.