Xiaomi Pad 5 im Test: System, Multimedia, Kamera und Fazit

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Michael Schäfer
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System

Xiaomi setzt in Sachen Betriebssystem noch auf Android 11, die Sicherheitspatches sind auf den 1. September 2021 datiert. Als Oberfläche dient die Eigenentwicklung MIUI in Version 12.5.5 mit all den bekannten Sonderheiten. So besitzt das System per Default keinen App-Drawer, sodass alle App-Icons wie bei iOS ihren Platz auf dem Homescreen finden. Auf Wunsch kann die Übersicht aber über die Einstellungen aktiviert werden, genauso wie die Bedienungsart über Gesten oder mittels Buttons.

Dank der guten technischen Basis agiert das System sehr zügig und direkt, Verzögerungen gehören bei Android sowieso schon sehr lange der Vergangenheit an – auch wenn böse Zungen nach wie vor das Gegenteil behaupten. Selbst bei schwebenden Fenstern oder im Dual-App-Modus mit zwei dargestellten Apps bestehend aus einem Video-Player mit laufendem Film und einem Browser mit mehreren geöffneten Tabs kommt das System nicht aus dem Tritt und reagiert weiterhin schnell.

Als Sicherheitsfunktionen kommt neben den gewohnten Mechanismen wie Passwort-, PIN- oder Musterabfrage eine Gesichtserkennung zum Einsatz. Dazu gibt Xiaomi jedoch selbst an, dass diese weniger sicher sei als die zuerst genannten Funktionen. Auch beim Pad 5 erlaubt es das System nicht, mehr als Daten zu zwei Gesichtern zu speichern. Als Familien-Tablet eignet sich das neue Xiaomi-Modell, zumindest wenn eine Gesichtserkennung aktiviert sein soll, somit nicht.

Multimedia

An ein Tablet werden heute immer mehr Anforderungen im Bereich Multimedia gestellt – da macht das Pad 5 gerade wegen seiner technischen Ausstattung keine Ausnahme und meistert diese Disziplin mit Bravour.

So eignet sich das farbenfrohe und hochauflösende Display vor allem für die Wiedergabe von Filmen. Hier spielt die Hardware des Pad 5 alle gängigen Formate in vielen Auflösungen ab – auch vor 4K-Filmen wird nicht Halt gemacht, auch wenn sie aufgrund des geringer auflösenden Bildschirms heruntergerechnet werden. Hier muss sich der Nutzer also entscheiden, ob er das kleine Plus in Sachen Auflösung mit einem höheren Energiebedarf, mehr Speicherplatz oder einer höheren Datenrate in Kauf nehmen will oder ob Full HD in dem Moment ebenso ausreichend ist. Dank entsprechender DRM-Maßnahmen werden auch die gängigen Streaming-Dienste in voller Auflösung dargestellt.

Ebenfalls macht das Tablet bei Spielen eine gute Figur, im Test hatte es selbst mit fordernden 3D-Titeln bei hoher Detaildarstellung keine Probleme.

Die für Dolby Atmos zertifizierten Lautsprecher liefern für ihre Größe einen guten Klang
Die für Dolby Atmos zertifizierten Lautsprecher liefern für ihre Größe einen guten Klang

Vier sind nicht immer besser als zwei

Wie so oft hinterließen die vier verbauten und Dolby-Atmos-zertifizierten Lautsprecher einen gemischten Eindruck. Klanglich haben sie durchaus einiges zu bieten, teilweise kommt sogar so etwas wie ein Bass-Fundament auf. Es ist wie auch bei den Geräten der Mitbewerber immer wieder erstaunlich, welch ein Volumen die Ingenieure aus solch einem kleinen Raumangebot herauskitzeln können. Dennoch scheitert das Konzept wie so oft daran, dass die Lautsprecher nur zur Geltung kommen, wenn das Tablet frei steht und nicht in der Hand gehalten wird – dann werden in den meisten Fällen die unteren Klanggeber durch die Hände abgedeckt, was den Klang mehr einschränkt, als wenn nur zwei Lautsprecher arbeiten würden.

Die Lautsprecher kommen nur bei freistehendem Pad 5 völlig zur Geltung
Die Lautsprecher kommen nur bei freistehendem Pad 5 völlig zur Geltung

Kamera

Auch wenn die Gestaltung zunächst etwas anderes suggeriert, bietet das Pad 5 lediglich eine Hauptkamera, die mit 13 MP auflöst und damit Videos mit bis zu 4K ermöglicht – jedoch nur bei 30 Bildern pro Sekunde in jedem Modus. Bei schlechten Lichtverhältnissen soll ein Dual-LED-Blitz zu mehr Durchblick verhelfen. Frontseitig stattet Xiaomi das Tablet mit einer Aufnahmeeinheit mit 8 MP aus, die nur bis zu 1080p aufzeichnet. Bei Bildern dient hier das Display als Lichtgeber. Für Videoaufnahmen kann der Nutzer zudem generell wählen, welchen Codec er zur Komprimierung der Bilder verwenden will: H.264 für höhere Kompatibilität, H.265 für weniger Speicherverbrauch.

Die Kamera des Pad 5 ragt deutlich aus dem Gehäuse heraus
Die Kamera des Pad 5 ragt deutlich aus dem Gehäuse heraus

Die Bilder fallen, wie bei Tablets gewohnt, gut, aber eher durchschnittlich aus. Smartphones in gleicher Preisklasse bieten in den meisten Fällen eine höhere Bildqualität. Hochwertige Aufnahmen dürften jedoch weniger in den Kernbereich von Tablets fallen, selten dürften deren Nutzer damit auf Motiv-Jagd in Wald und Flur anzutreffen sein. So bildet das Pad 5 die Motive scharf und mit kräftigen Farben ab, ist aber auch von guten Lichtverhältnissen abhängig. Schwinden sie, weisen die Bilder ein sichtbares Rauschen auf.

Die Software bietet darüber hinaus einige Funktionen zur Optimierung der Aufnahmen, darunter neben zahlreichen Filtern und einem Tilt-Shift-Modus ebenso einen Nachtmodus. Die Erwartungen daran sollten aber nicht zu hoch angesetzt werden, qualitativ kann er nicht mit den Lösungen, wie sie unter anderem Google bei seinen eigenen neueren Pixel-Geräten verwendet, verglichen werden. Dafür benötigt die Funktion bereits zum Erfassen der Motive mehr Licht, was die Möglichkeiten wiederum erheblich einschränkt.

Xiaomi Pad 5 im Test – Kamera

Die Frontkamera eignet sich gut für Video-Konferenzen und sichert eine dafür gute Bildqualität. Aber auch hier ist das Ergebnis stark von den Lichtverhältnissen abhängig.

Fazit

Mit dem Pad 5 schnürt Xiaomi ein sehr interessantes Paket zu einem äußerst attraktiven Preis. Für rund 400 Euro (Preisvergleich, Amazon*) erhalten interessierte Käufer ein gut ausgestattetes Tablet, das in der Preisklasse kaum Wünsche offenlässt. So bietet es ein hochauflösendes, leuchtstarkes und mit 120 Hz arbeitendes IPS-Panel, das zudem eine Stylus-Unterstützung aufweist – der Stift kann optional für 99 Euro erworben werden.

Der Prozessor ist ebenso gut ausgewählt und bietet auch für gehobenere Aufgaben genügend Leistungsreserven, bleibt dabei aber sehr sparsam. Somit zeigt sich das Pad 5 mit Android 11 stets reaktionsfreudig. Lediglich bei den Sicherheitspatches könnte Xiaomi etwas schneller agieren.

Der Arbeitsspeicher von 6 GB sorgt dafür, dass auch beim Multitasking dem Tablet nicht zu schnell die Luft ausgeht. Der Speicher kann mit 128 GB aber in der heutigen Zeit schnell knapp werden, zumindest wenn für einen Urlaub auch mal viele Inhalte von Streaming-Diensten, die ebenso in voller Auflösung unterstützt werden, für die Offline-Wiedergabe gespeichert werden – denn über einen Kartenslot verfügt das Pad 5 nicht. Auch der fehlende Kopfhöreranschluss könnte für nicht wenige Interessierte die Entscheidung gegen das neue Tablet von Xiaomi verstärken.

Xiaomi Pad 5 im Test

Die Kamera bietet gute Durchschnittskost, mehr dürfte bei einem Tablet aber nicht erwartet werden und auch nicht nötig sein. An der Verarbeitung gibt es ebenso wenig auszusetzen, hier liefert das Pad 5 einen äußerst robusten Eindruck

Nutzer, die gerade auf der Suche nach einem guten Tablet im mittleren Preissegment sind und mit den genannten Kritikpunkten leben können, sollten dem neuen Pad 5 von Xiaomi in jedem Fall einen Blick würdigen.

Xiaomi Pad 5 (6 GB/128 GB)
17.11.2021
  • Display mit 120 Hz
  • hohe Auflösung
  • hohe Leuchtkraft
  • lange Laufzeiten
  • gute Verarbeitung
  • hohe Leistung
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • Kein Kartenslot
  • Kein Kopfhöreranschluss
  • nur Android 11

ComputerBase wurde das Pad 5 leihweise von Xiaomi für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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