Alexa Skills: Amazon reduziert eigene Umsatzbeteiligung
Amazon will dem Geschäft mit Alexa Skills neuen Auftrieb verleihen und die Plattform mit Maßnahmen für Entwickler, darunter eine reduzierte Beteiligung Amazons am Umsatz, mehr in Richtung eines vollwertigen App Stores vergleichbar mit denen von Apple, Google oder Microsoft bringen. Bislang soll das Geschäft schleppend laufen.
Das Alexa Skill Developer Accelerator Program soll im Laufe des zweiten Quartals 2022 starten und unter anderem die Umsatzbeteiligung bei In-Skill-Käufen, dem Pendant für In-App-Käufe, sowie bei Paid Skills, also Skills, die im Voraus der Nutzung erworben werden müssen, von bislang 30 Prozent auf 20 Prozent reduzieren.
Für Entwickler mit Umsatz unter 1 Million USD
Die neue Vergütung steht allerdings nur neuen Skill-Entwicklern sowie solchen zu, die im letzten Geschäftsjahr weniger als 1 Million US-Dollar umgesetzt haben. Statt der neuen 80 Prozent liegt der Umsatzanteil bei Umsätzen über 1 Million US-Dollar bei wie bislang 70 Prozent. Wie viele Entwickler es unter diese Marke schaffen, ist nicht bekannt. Amazon folgt damit einer Bewegung am Markt, die auch bei Apple, Google und Microsoft zu reduzierten Sätzen für die Unternehmen bei Entwicklern mit geringeren Umsätzen geführt hat. Üblich sind bei den Mitstreitern aber Verhältnisse von 85 und 15 Prozent, bei Microsoft für Spieleentwickler sogar nur 12 Prozent.
Skills sollen präsenter werden
Einfach nur mehr Geld an die Entwickler auszuschütten, ist aber nur eine Maßnahme von Amazon. Im Laufe des kommenden Jahres will das Unternehmen mit neuen Unterstützungsleistungen unter die Arme greifen, was auch dem eigenen Geschäft mit Skills zugutekommen wird. Geplant sind Verbesserungen bei den Zugriffszahlen auf die Skills sowie eine bessere Sichtbarkeit der Skills gegenüber Anwendern. Damit könnten potenziell weitere 10 Prozent Umsatz für Entwickler generiert werden.
Paid Skill sind noch relativ neu
Mit Start des Programms soll es auch neue Bonusprogramme und mehr personalisiertes Feedback für Optimierungen der Skills geben. Entwicklern soll außerdem bei der Monetarisierung der Skills geholfen werden. In-Skill-Käufe werden bei Amazon bereits seit Ende 2017 angeboten, die Paid Skills kamen erst diesen Sommer hinzu, als auch Widgets und viele neue Funktionen für die Skills vorgestellt wurden.
Einkaufen über den Lautsprecher unbeliebt
Die Sichtbarkeit von Skills ist auf Smart-Home-Lautsprechern ohne Bildschirm naturgemäß eingeschränkt und das Nutzungsverhalten allgemein ein anderes als etwa auf einem Smartphone oder Tablet mit omnipräsentem App Store. eMarketer hat letztes Jahr ermittelt, dass viele Anwender die smarten Speaker primär mit den ab Werk verfügbaren Basisfunktionen für Smart Home, Musik, Erinnerungen oder Timer, Wetter und Nachrichten nutzen, über die Geräte aber nur wenig einkaufen oder für Skills bezahlen. Der Anteil der Nutzer, die über einen Lautsprecher eingekauft haben, hat sich im Zeitraum von drei Jahren nur von 9,4 auf 11,5 Prozent gesteigert, obwohl 28 Prozent mehr Lautsprecher verkauft wurden.