Chip-Knappheit: Raspberry Pi 4 kaum noch erhältlich
Die immer weiter fortschreitende Knappheit von Ressourcen in der Halbleiterelektronik macht auch vor den günstigeren Vertretern keinen Halt. So ist der beliebte Bastelrechner Raspberry Pi 4 aktuell vor allem in der Version mit 4 GB Speicher nur noch vereinzelt zu erstehen – und das zu teilweise horrenden Preisen.
Viele Käufer, welche für das weihnachtliche Fest noch einen der Einplatinenrechner als Geschenk unter den Tannenbaum legen wollen, blicken aktuell auf leere virtuelle Regale. Bereits im Oktober dieses Jahres sah sich die Raspberry-Foundation genötigt, die Preise für ältere Versionen, die noch auf einen SoC in 40-nm-Bauweise setzten, aufgrund der herrschenden Ressourcenknappheit zu erhöhen. Gleichzeitig wurden für diese Produkte die Stückzahlen auf sieben Millionen Einheiten für das Jahr 2021 begrenzt.
Auf längere Zeit vergriffen
Dabei ist es aktuell aber nun nicht mehr geblieben, denn auch die aktuelle Generation des günstigen Bastelrechners ist bei den einschlägigen Händlern kaum noch erhältlich. So hat das IT-Portal „The Register“ den Vermerk des Preisvergleichsportals Mouser Electronics öffentlich gemacht, dass der Raspberry Pi 4B mit 4 GB Arbeitsspeicher erst wieder am 25. Januar 2023 verfügbar sein wird. Für andere Versionen werden ebenfalls hohe Lieferzeiten angegeben und auch für Bundles gibt der Online-Händler eine eingeschränkte Verfügbarkeit an. Der Elektronik-Händler Digi-Key Electronics deutet mit über 52 Wochen eine ebenfalls lange Wartezeit an.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich im eigenen Rasppi-Shop ab, wo entsprechende Versionen nicht mehr zu haben sind, gleiches gilt für viele offizielle Raspberry Pi-Händler wie Adafruit, Okdo oder PiShop.
Auch hierzulande schwer erhältlich
Nicht viel anders sieht es bei deutschen Versandhändlern aus. Bei Conrad-Electronic sind aktuell sogar gar keine Varianten der aktuellen Generation erhältlich, selbst bei Komplettpaketen mit Gehäuse und weiterem Zubehör wird es schwierig. Beim Online-Händler Amazon werden zwar noch einige wenige Stückzahlen geführt, diese aber dann nur über Marketplace-Händler und zu Preisen von weit über 100 Euro.
Wann die Verfügbarkeit des auch in Bildungseinrichtungen gerne verwendeten Computers wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangen wird, ist aktuell nicht abzusehen. Es deutet aber einiges darauf hin, dass die Probleme vor allem mit den Lieferketten des LPDDR4-Speichers zusammenhängen. Hier haben bei der gegenwärtigen Lage kleine Abnehmer wie die Raspberry-Foundation gegenüber Großkonzernen wie Apple, Dell oder Samsung das Nachsehen.