Corsair CX-F und XPG Pylon im Test: Fazit
5/5Mit der weiten Verbreitung von hocheffizienten Netzteilen mit einer Wirkungsgrad-Zertifizierung von 80Plus Gold aufwärts fällt es den Klassen darunter zunehmend schwer mit diesen mithalten zu können. Um mit Stromsparmechanismen moderner Computerplattformen umgehen zu können, haben sich unabhängig geregelte Ausgangsspannungen mittlerweile zum Standard etabliert. So auch bei den heutigen Probanden, dem Corsair CX550F RGB White und dem XPG Pylon 550W, die mit einwandfreien elektrischen Messwerten auf den Ausgangsschienen glänzen.
Beim Kühlsystem sind den beiden Netzteilen aber thermophysikalische Grenzen gesetzt, da die höhere Verlustleistung gegenüber der effizienteren Konkurrenz entweder mit einer höheren Lautstärke oder niedrigeren Lebenserwartung erkauft werden muss. Das CX550F RGB White kann zwar bei Volllast einen noch relativ guten Wirkungsgrad von 89 Prozent aufweisen, macht dabei aber sehr deutlich Lärm. Das Pylon 550W muss in diesem Zustand 13 W beziehungsweise 19 Prozent mehr Verlustleistung abführen, bewegt den Lüfter jedoch mit einer niedrigeren Drehzahl, weshalb hierbei die geringere Lautstärke mit einer niedrigeren Lebenserwartung der Ausgangskondensatoren erkauft wird.
Auch die Qualität der Halbleiter und der höhere Anteil an Feststoff-Elkos beim CX550F RGB White bekräftigt den Fokus von Corsair auf eine größere Ausdauer des Netzteils. Positiv für beide Probanden hervorzuheben ist der Einsatz eines FDB-Lüfters, der über eine lange Lebensspanne eine hohe Laufruhe verspricht. Beim Pylon 550W wird dieser aber mit einer hohen Minimaldrehzahl angesteuert, weshalb im Schwachlastbetrieb keine Eignung für Silent-PCs ausgesprochen werden kann.
Die hohe Qualität setzt sich in der Verarbeitungs- und Lötqualität des CX550F RGB White fort, die schließlich auch mit einer längeren Garantiedauer von fünf anstelle von drei Jahren vom Hersteller abgesichert wird. Bei beiden Netzteilen wurde auf eine einwandfreie Implementierung der Schutzschaltungen geachtet, weshalb bei einem Ausfall von Komponenten – wie des Lüfters oder Elektronikbauteilen – kein unsicherer Betriebszustand zu erwarten ist.
Auch das vollmodulare Kabelmanagement macht sich schließlich im Preis des CX550F RGB White bemerkbar, der mit etwa Preisvergleich knapp 10 bis 15 Euro über dem des Pylon 550W liegt (Stand 12/2021). Gegenüber dem vollmodularen be quiet! Pure Power 11 FM 550W ist der Verkaufspreis aber 10 Euro niedriger, weshalb der Proband von Corsair ein sehr ausgewogenes Gesamtpaket darstellt, solange die Lautstärke nahe der Volllast kein Ausschlusskriterium darstellt.
- Wirkungsgrad über 80Plus Bronze
- Niedrige Lautstärke bei Schwachlast
- Sehr hohe Bauteilgüte
- Makelfreie weiße Lackierung
- Vollständige Schutzschaltungen
- Sehr gute elektr. Messwerte
- Hochwertiger FDB-Lüfter
- Große Anschlussvielfalt
- Vollmodulares Kabelmanagement
- Fünf Jahre Garantie
- Bei hoher Auslastung laut
- Nicht frei von Elektronikgeräuschen
Auch das Pylon 550W liegt mit einem Preis ab 73 Euro in einem sinnvollen Preisrahmen, sodass zur 500-Watt-Variante des nicht modularen Pure Power 11 ein Abstand von über 10 Euro existiert. Sofern kein hoher Wirkungsgrad nahe der Volllast verlangt und ein etwas höheres Betriebsgeräusch toleriert wird, stellt es eine gute Alternative zum Vertreter von be quiet! dar.
- Wirkungsgrad nach 80Plus Bronze
- Allgemein niedrige Lautstärke
- Sehr hohe Bauteilgüte
- Vollständige Schutzschaltungen
- Sehr gute elektr. Messwerte
- Hochwertiger FDB-Lüfter
- Große Anschlussvielfalt
- Drei Jahre Garantie
- Bei Schwachlast nicht lautlos
- „Veraltete“ Schaltungstopologie mit größeren Verlusten bei hoher Last
ComputerBase hat die Netzteile von Corsair und XPG zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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