Intel-Arc-Grafikkarten: Intel deutet Q1-2022-Release für Desktop und Notebook an
Ursprünglich wurde noch mit einem Release im Jahr 2021 für Intels Arc-Grafikkarten gerechnet, doch hat Intel selbst dies vor einigen Monaten verneint und als Release-Zeitraum schlicht das ganze Jahr 2022 genannt. Ende 2021 hieß es dann „Q1 2022“, doch nach der CES im Januar heißt es wieder lediglich „2022“.
So hat Intel einen gerade einmal 30 Sekunden langen Teaser auf YouTube veröffentlicht, der zuerst „einen neuen Spieler im Spiel“ ankündigt, dann einige Szenen aus verschiedenen Spielen zeigt, bereits bekannte Features der Arc-Grafikkarten wie das KI-Upsampling XeSS sowie Raytracing nennt und schlussendlich genauer auf das Erscheinungsdatum eingeht.
Rendering deutet auf beide Produktreihen hin
Also genau ist dieses noch nicht, allerdings nennt Intel explizit das erste Quartal 2022. Nun stellt sich schlussendlich noch die Frage, ob dies sowohl für die Notebook- als auch für die Desktop-Grafikkarten gilt, denn die Gerüchteküche hat für die mobilen GPUs bereits das erste Quartal vermutet, für die Desktop-Ableger aber eher das zweite Quartal. Der Intel-Teaser geht zwar bezüglich direkter Informationen nicht darauf ein, zeigt beim Schriftzug „Let's Play Q1 2022“ aber nicht nur ein willkürlich gerendertes Notebook, sondern ebenso einen Desktop-PC.
Das lässt entsprechend eher vermuten, dass bis März sowohl die Notebook- als auch die Desktop-Grafikkarten vorgestellt werden. Ob beides bis dahin auch im Handel sein wird, ist wiederum ein anderes Thema.
Offiziell nicht von Intel bestätigt, macht in Industriekreisen inzwischen der März 2022 als Monat, in dem Intel Arc auf DG2-Basis das Licht der Welt erblicken soll, die Runde. Das berichtet VideoCardz mit Verweis auf einen Beitrag auf Board Channels (nur mit Registrierung lesbar). Ursprünglich sei die Vorstellung bereits für Januar geplant gewesen, höchstwahrscheinlich im Rahmen der CES 2022, dieser Termin konnte aber nicht gehalten werden.
Zum Start soll es zwei Modellvarianten geben: Eine größere mit 4.096 Shadern und 16 GB Speicher, die gegen GeForce RTX 3070 (Ti) gestellt wird, und eine kleinere mit 3.072 Shadern und 12 GB Speicher in Konkurrenz zur GeForce RTX 3060 (Ti). Inwiefern finale Vorstellung, die Freigabe von unabhängigen Tests und der Verkauf zeitlich zusammenhängen, ist bis dato nicht bekannt.
Wie zuletzt angenommen, hat Intel zur CES 2022 nicht den Vorhang vor den (diskreten) Intel-Arc-Grafikkarten für Gaming-PCs und -Notebooks gelüftet. Zu den mobilen Varianten für Notebooks ließ Intel immerhin verlauten: Die Produkte werden inzwischen an Partner ausgeliefert und erste Notebooks mit Intel Arc sollen noch im 1. Quartal 2022 erscheinen. Über 50 Designs will Intel von OEMs bereits zugesichert bekommen haben. Gaming-PC-Grafikkarten waren gar kein Thema.
Gaming-Grafikkarten dürften das 1. Quartal verpassen
Das und die Tatsache, dass Intel in Zusammenhang mit „Gaming Q1 2022“ nur noch ein Notebook und keinen Gaming-PC mehr gezeigt hat, lässt wenig Zweifel daran, dass es Gaming-PC-Grafikkarten mit Intel Arc nicht mehr im 1. Quartal geben wird. Nur Notebook-GPUs werden den offiziellen Zeitrahmen einhalten.
Damit hat Intel am Ende noch weniger gesagt als Partner. Acer hat – wenn auch lediglich in der deutschen Pressemitteilung – zur CES neue Generationen von Swift X 14 und Swift X 16 angekündigt. Die Evo-Notebooks kombinieren Alder Lake mit bis zu 14 Kernen mit einer GeForce RTX 3050 Ti oder Arc A370M, heißt es. Offensichtlich hat Intel sehr kurzfristig vor der Messe die Reißleine gezogen.
Intel legte in der Präsentation einen Fokus auf die Vorteile durch die Kombination von CPU und GPU aus einem Haus, entsprechende Technologien werden seit Tiger Lake als „Deep Link“ vermarktet. Sie sollen nicht nur die verfügbare elektrische Leistung optimal zwischen CPU und GPU verteilen und die Akkulaufzeit maximieren, sondern insbesondere Kreativen, die Videos encodieren, Zeitersparnisse bringen. Zu diesem Zweck ist es im Rahmen von Deep Link möglich, die Encoding-Last auf dGPU und iGPU aufzuteilen. Auch das war schon seit Tiger Lake bekannt, wenngleich auch selten möglich, weil es kaum Notebooks mit Xe-dGPU gab.
Die nahe Zukunft von Intels Arc-Grafikkarten für Spieler und Kreative („Alchemist“) erscheint immer ungewisser.
Zur Erinnerung: Ende 2021 hatte Intel mit einem Teaser unter dem Motto „Let's Play Q1 2022“ sowohl ein Notebook als auch einen Gaming-PC gezeigt. Die Wahrscheinlichkeit einer Vorstellung zur CES 2022 schien deutlich gestiegen.
Zur CES wiederum sprach der Hersteller dann nur noch von der inzwischen gestarteten Auslieferung von Notebook-GPUs und zeigte auf Folien mit der Aufschrift „Coming Q1 2022“ nur noch ein Notebook.
Und jetzt, zwei Tage nach der Pressekonferenz, auf der Intels GPU-Chefentwicklerin persönlich über Arc gesprochen hatte, hat Intel alle Erwähnungen des 1. Quartals von der offiziellen Intel-Arc-Webseite gestrichen. Das berichtet VideoCardz, die den Tipp von einem aufmerksamen Leser erhalten habe. Und in der Tat: An gleich mehreren Stellen auf der Webseite wurde aus „Q1 2022“ inzwischen wieder „2022“.
Intel hält an den Plänen, Intel Arc noch im 1. Quartal auf den Markt zu bringen, fest. Wie kommuniziert, sollen die ersten Produkte mit Alchemist-Architektur (Intel Xe mit Zielmarkt Gaming, Markenname Intel Arc) noch im 1. Quartal 2022 in den Handel kommen. In Anbetracht der Präsentation auf der CES dürfte es sich dabei um Notebooks handeln.
We are targeting the first Alchemist products to be in market in Q1 2022.