Shroud Edition im Test: Sensorik, Funkverbindung und Software
2/3Die G303 Wireless verfügt – wie üblich – über einen Microcontroller und internen Speicher. Die kabellose Konnektivität wird über Logitechs 2,4-GHz-Funk nach Lightspeed-Level realisiert, sodass die maximale USB-Abfragerate 1.000 Hertz beträgt und sich die Verzögerung dementsprechend auf 1 ms beschränkt. Zwar ist auch ein Herabsetzen der Frequenz auf beispielsweise 500 oder 250 Hertz möglich, die Latenz steigt dabei aber reziprok proportional auf 2 respektive 4 ms. Es folgt der an dieser Stelle übliche Hinweis: Zur Verwendung in Spielen wird eindeutig und ausschließlich zu 1.000 Hertz geraten. Abseits eines minimal geringeren Energieverbrauchs gehen mit den geringeren Abfrageraten keinerlei Vorteile einher.
Langweilig gute High-End-Sensorik
Eine dedizierte Betrachtung der sensorischen Charakteristika der G303 Wireless ist nach mittlerweile dutzenden verfügbaren G-Mäusen mit Hero-Sensor und erwähnter Lightspeed-Verbindung eigentlich völlig überflüssig. Kurzum: Auch Logitechs neueste Gaming-Maus bietet High-End-Sensorik mit erstklassiger Präzision. Ob das Eingabegerät am Kabel oder kabellos betrieben wird, spielt dabei keine Rolle. Die zusätzliche Verzögerung bei der Anbindung per Funk liegt außerhalb des Rahmens menschlicher Wahrnehmung und wird auch in kompetitiven Pro-Gaming-Szenarien nicht zum limitierenden Faktor.
Die interne Datenverarbeitung der Maus und Logitech Lightspeed-Technik sind Razers HyperSpeed-Pendant ebenbürtig und sogar so mächtig, dass die G303 im Funkbetrieb teils mit niedrigeren Latenzen aufwartet als konkurrierende kabelgebundene Mäuse. Einzig und allein die bisher an einer Hand abzuzählenden 8.000-Hertz-Mäuse können unter optimalen Bedingungen eine bessere Sensorik bieten, sind dabei aber stets auf ein Kabel beschränkt.
PixArt PMW-3331 | PixArt PMW-3360 | PixArt PMW-3370 | PMW-3399 | Logitech Hero 25K | |
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Sensorik | Optisch | ||||
Auflösung | 100–8.500 cpi | 200–12.000 cpi | 100–19.000 cpi | 100–20.000 cpi | 100–25.600 cpi |
Geschwindigkeit | 7,6 m/s | 6,3 m/s | 10,2 m/s | 16,5 m/s | 10,2 m/s |
Beschleunigung | 343 m/s² | 490 m/s² | > 392 m/s² | ||
Lift-off-Distance | ~ 2,8 mm | ~ 1,2 mm | ~ 1,5 mm | ~ 1,2 mm | ~ 1 mm |
Und bei diesem Vergleich ist der Vollständigkeit halber anzumerken, dass der genannte potenzielle Vorteil in erster Linie auf einer höheren temporalen Auflösung fußt, nicht aber auf einer abermals gesenkten Latenz – die Anbindung per Kabel bietet der G303 Wireless insofern keinen sensorischen Vorteil. Und es folgt eine weitere obligatorische Anmerkung: Sensorauflösungen jenseits der vierstelligen cpi-Werte existieren lediglich zu Marketing-Zwecken und finden in der Praxis weder eine Daseinsberechtigung noch sinnvolle Anwendung. Dass Logitechs Hero-Sensor mittlerweile mit bis zu 25.600 cpi auflösen kann, bedeutet also nicht, dass er PixArts-High-End-Modellen – wie beispielsweise dem PMW-3370 oder dem PMW-3399 – hinsichtlich der Präzision voraus ist.
Hohe Akkulaufzeit bietet wochenlang Ruhe
Sehr wohl überlegen ist der Logitech-Sensor hingegen beim Energieverbrauch. Selbst PixArts gesondert auf Energieeffizienz hin optimierter PMW-3370 kommt nicht an die geringe Leistungsaufnahme des Hero heran, sodass auch bezüglich der Akkulaufzeit keine Überraschung erwartet respektive gefunden wurde. Schon die G Pro X Superlight bietet gemessen an ihrer außerordentlich geringen Masse eine gute Akkulaufzeit von laut Logitech über 70 Stunden – im Test waren es eher knapp 100 Stunden –; bei der G303 Wireless sind dank des höheren Gewichts sogar 145 Stunden möglich.
Beide Herstellerangaben beziehen sich auf eine beständige Bewegung bei 1.000-Hertz-Funk, sodass in der Praxis von wochenlangen Laufzeiten ausgegangen werden kann. Im Rahmen der rund zweiwöchigen Nutzungsdauer zum Test der G303 Wireless musste diese jedenfalls noch nicht geladen werden – und das, obwohl die Maus tagtäglich für viele Stunden im Betrieb war und auch über Nacht nicht ausgeschaltet wurde. Letztlich spielt es aber bei den gegebenen Laufzeiten kaum noch eine Rolle, ob die Gaming-Maus einmal alle zwei oder alle drei Wochen für rund zwei Stunden ans Kabel muss. Interessenten der G Pro X Superlight sollten die G303 Wireless insofern nicht aufgrund der längeren Laufzeit vorziehen.
Ein potentieller Vorteil der GPXS ist derweil die Unterstützung für Logitechs Powerplay-Modul (Test). Nutzer, die über das separat erhältliche Induktionsmauspad verfügen, können die Fingertip-Grip-Maus de facto so nutzen wie eine kabelgebundene Maus: Ein manuelles Laden entfällt völlig. Wieso die Shroud-G303 nicht über diese Option verfügt, kann nur gemutmaßt werden. Möglicherweise sollte das Eingabegerät nicht noch schwerer werden, der Unterschied aber wäre bei der ohnehin schon schwereren Maus kaum relevant. Wahrscheinlicher ist die pragmatische Antwort, dass der Slot für ein Powerplay-Modul nicht mit der Rautenform, der angestrebten Sensorposition leicht hinter der Mitte und den großflächigen Gleitfüßen vereinbar war.
Logitechs G-Hub-Software
Auch wenn Nutzer der G303 Wireless zum Betrieb grundsätzlich keine gesonderte Software benötigen, kann es sich dennoch lohnen, Logitechs G Hub zu installieren. Mit dem Programm können beispielsweise die Sensorauflösung und Tastenbelegung der Maus nach eigenem Belieben konfiguriert und anschließend gespeichert werden – auch auf den bis zu fünf Profile fassenden internen Speicher der Maus, sodass die Software nach einer einmaligen Einrichtung des Eingabegeräts prinzipiell nicht mehr benötigt wird und deinstalliert werden kann. Da die G303 jedoch weitestgehend auf LEDs verzichtet, lässt sich dann kaum noch ein Urteil über die verbleibende Akkulaufzeit bilden – erst bei kritischem Ladestand weist die einzige LED vor dem Mausrad darauf hin, die Maus alsbald anzuschließen.
Hinsichtlich der Konfigurationsmöglichkeiten bietet G Hub derweil alle gängigen Funktionen. Nutzer können aus zahlreichen vordefinierten Makro-Aktionen wählen oder eigene Abfolgen aufnehmen sowie editieren und auch eine Sekundärbelegung mit Shift-Funktion ist möglich. Im Gegensatz zu Razers und Roccats Implementierung steht diese allerdings nicht für sämtliche Tasten zur Verfügung: Das Hoch- und Runterscrollen des Mausrads ist mit G Hub nach wie vor nicht doppelt zuweisbar.