Nachhaltiges Notebook: Dell Concept Luna mit passiver Kühlung hinterm Display

Frank Hüber
68 Kommentare
Nachhaltiges Notebook: Dell Concept Luna mit passiver Kühlung hinterm Display
Bild: Dell

Zusammen mit Intel hat Dell mit Concept Luna ein Konzept-Notebook entwickelt, das nachhaltig sein soll und die Zukunft eines wartungsfreundlichen Notebooks darstellen könnte. Bei der Entwicklung wurde nach eigenen Angaben Wert auf einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck und ein einfacheres Recycling gelegt.

Die zwei zentralen Ziele bei der Entwicklung von Concept Luna seien deshalb das Einsparen von Ressourcen sowie die Wiederverwendbarkeit und Wiederverwertbarkeit der bestehende Bauteile gewesen, um die Grenzen eines nachhaltigen Produktdesigns auszuloten, bei dem der gesamte Lebenszyklus des Produktes berücksichtigt wird.

50 % geringerer CO2-Fußabdruck

Concept Luna wurde aber nicht entwickelt, um in einem Serienprodukt zu münden. Würde das Notebook mit allen Design-Aspekten realisiert werden, wäre der CO2-Fußabdruck allerdings 50 Prozent geringer als bei einem herkömmlichen Notebook, so Dell. Ein einfacherer Zugang zu den einzelnen Bauteilen soll das Recycling vereinfachen und während der Nutzung die Reparaturfähigkeit erhöhen, die bei vielen aktuellen Modellen mit vertretbarem Aufwand kaum oder gar nicht gegeben ist.

Der geringere CO2-Fußabdruck von Concept Luna wird laut Dell durch die Kombination aus mehreren Veränderungen erzielt, einer verbesserten Energieeffizienz einerseits sowie neuen Wegen bei der Kühlung und Stromzufuhr sowie umweltschonenderen Materialien andererseits.

Kleineres Mainboard mit weniger Bauteilen

Besonders beim Mainboard des Notebooks habe man dabei Einsparungen erzielen können, da es eines der energieaufwändigsten Bauteile in der Produktion sei. Indem die Größe des Mainboards im Vergleich zum Dell Latitude 7300 AE um rund 75 Prozent auf weniger als 56 cm² geschrumpft und die Zahl der Komponenten im Vergleich zur kleinsten Alder-Lake-M-Plattform von Intel um 20 Prozent reduziert werden konnte, ließ sich der CO2-Aufwand verglichen mit dem Latitude 7300 AE um etwa 50 Prozent verringern. Im Vergleich zu Intels kleinster Alder-Lake-M-Plattform ist das Mainboard immer noch rund 17 Prozent kleiner. Das Material der Platine aus Leinenfaser und wasserlöslichem Polymer-Kleber soll dafür sorgen, dass sich Bauteile und Bestandteile beim Recycling einfacher trennen lassen.

Passive Kühlung hinter dem Display

Für die Kühlung habe Dell alle Komponenten neu angeordnet, so dass eine passive Wärmeverteilung ohne Lüfter möglich wird. Dafür wurde das verkleinerte Motherboard in den oberen Teil des Notebooks hinter das Display verlegt, wo die Kühlung nicht nur von der größeren Außenfläche, sondern auch vom Abstand zum Akku profitiert.

Einfach zu zerlegen

Ein reduzierter Stromverbrauch soll einen kleineren Akku ermöglichen, was weniger Ressourcen verbraucht. Das gestanzte Aluminium-Chassis stammt aus einer Wasserkraft-betriebenen Fertigung. Im Vergleich zum Dell Latitude 7300 AE wurde auch die Anzahl der verwendeten Schrauben um das Zehnfache verringert. Vier Schrauben müssen entfernt werden, um Concept Luna zu öffnen. Das Display und die Handballenablage sind so konzipiert, dass sie sich vom restlichen Gerät trennen und somit leichter austauschen lassen.

Dell möchte im nächsten Schritt die durch Concept Luna gewonnenen Designideen mit dem größten Potenzial für das Produktportfolio auswählen, um sie gegebenenfalls in die Serienfertigung zu überführen.