GeForce RTX 3050 Laptop GPU im Test: Benchmarks
2/3Und wie schnell ist Nvidias neue mobile Einstiegsklasse in Form der GeForce RTX 3050 Laptop GPU mit 65 Watt jetzt? Um das zu beurteilen, hat die Redaktion das Notebook von Dell durch verschiedene Testparcours geschickt.
Testsysteme und Testmethodik
Neben der im Dell Inspiron 16 Plus 7610 maximal möglichen Konfiguration mit 65 Watt TGP (60+5 Watt) wurde auch das mögliche Minimum getestet, das bei 30 Watt und damit noch 5 Watt unter Nvidias offizieller Untergrenze liegt.
Als Vergleichsmodelle kamen Notebooks mit GeForce GTX 1650 Mobile mit 40 Watt TGP, mit GeForce GTX 1070 Max-Q mit 80 Watt sowie zahlreiche aktuelle Modelle mit GeForce RTX 3080, 3070 und 3060 Laptop-GPU in ganz unterschiedlichen TGP-Klassen zum Einsatz. Auch zwei iGPUs (Intel Xe mit 32 EUs im Core i7-11800H und Vega8 im Ryzen 9 5980HS) sind in einigen Benchmarks vertreten.
Da Hersteller Notebook-Muster in der Regel nach dem Test wieder abholen, gibt es nicht den einen Testparcours, den alle Notebooks durchlaufen haben. Denn um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, muss auch die Software kontinuierlich aktualisiert werden und Nachtests mit älteren Mustern sind oft nicht mehr möglich.
Benchmark-Ergebnisse in Spielen
Um einen Vergleich zu möglichst vielen bis dato von ComputerBase getesteten (Gaming-)Notebook-GPUs ziehen zu können, bildet der 3DMark Fire Strike den Einstieg in den Test.
3DMark Fire Strike und Port Royal
Er zeigt: Gegenüber einer GeForce GTX 1650 Mobile mit 40 Watt ist die GeForce RTX 3050 Laptop GPU mit 65 Watt um knapp 45 Prozent schneller. Dass das nicht nur an der höheren Verlustleistung liegt, zeigt der Vergleich mit der 30-Watt-Konfiguration: Sie erreicht immer noch das Niveau des Vorgängers mit 40 Watt. Die TGP der getesteten GeForce GTX 1650 ließ sich leider nicht anpassen und 40 Watt auf der GeForce RTX 3050 im Notebook von Dell nicht einstellen.
Nicht einholen kann die 60-Watt-Konfig eine GeForce GTX 1070 Max-Q mit 80 Watt (Pascal), sie bleibt im 3DMark 30 Prozent in Front. Zwei Klassen und 20 Watt macht die zwei Generationen neuere 50er-Serie also allem Anschein nach nicht weg.
Einen ersten richtigen Dämpfer liefert der Raytracing-Benchmark des 3DMark: Port Royal. Die GeForce GTX 1650 konnte ihn in Ermangelung der RT-Kerne gar nicht ausführen, bei der GeForce RTX 3050 Laptop GPU warnt der Benchmark allerdings schon vor dem Start vor schlechter Leistung oder gar Abstürzen. Der Grund: 4 GB Speicher. Das Ergebnis ist mit unter 500 Punkten und einer Ruckelorgie dann auch entsprechend desolat.
Benchmarks in FHD mit mittleren Details
Vom 3DMark zu Spielen – in einem ersten Durchlauf mit mittleren Details, die GPU und Grafikspeicher schonen. Getestet wurden in diesem Fall Vorgänger und Nachfolger, namentlich GeForce GTX 1650 Mobile und GeForce RTX 3050 Laptop GPU sowie abermals die GeForce GTX 1070 Max-Q als zwei Generationen alte, aber damals zwei Klassen höher eingestufter Grafikchip.
In diesem Vergleich kann sich die GeForce RTX 3050 Laptop GPU mit 4 GB wesentlich näher an die GeForce GTX 1070 Max-Q 8 GB heranrobben – nur 7 Prozent ist die ältere Mittelklasse mit 20 Watt höherer TGP noch voraus. Auch die Turing-GPU GeForce GTX 1650 Mobile 4 GB muss Federn gegenüber der RTX auf Basis von Ampere lassen, der Rückstand fällt doppelt so deutlich aus wie im 3DMark – sie rendert nur halb so schnell im Schnitt. Lediglich ein Drittel der Leistung erzielt AMDs aktuell stärkste iGPU vom Typ Vega8 im Ryzen 9 5980HS.
Ein Blick auf die einzelnen Spiele verrät: 60 FPS sind in FHD für die GeForce RTX 3050 Laptop GPU mit 60 Watt selbst mit mittleren Details nicht immer erreichbar. In Cyberpunk 2077 wird gar nur knapp die 30-FPS-Marke genommen. Interessanterweise brachte DLSS in diesem Titel auch keinen Vorteil: Die FPS stiegen zwar leicht, die Frametimes gingen hingegen weiter zurück.
Und der Blick auf die einzelnen Spiele bringt Ergebnisse der iGPU von Intel in Form der Intel UHD Graphics auf Xe-Basis mit 32 EUs zum Vorschein. Im Rating fehlte sie, weil ein Spiel gar nicht, ein anderes nur mit unspielbaren Grafikfehlern lief. Die iGPU in den APUs von AMD hat das Problem nicht.
Zwischenfazit: Auch aktuellere Spiele, die nicht die (überzogenen) Anforderungen eines Cyberpunk 2077 aufweisen, können mit der GeForce RTX 3050 Laptop GPU 4 GB in der Variante mit 60 Watt TGP mit über 50 FPS gespielt werden, eine GeForce GTX 1070 Max-Q 8 GB mit 80 Watt ist allerdings weiterhin geringfügig schneller.
Benchmarks in FHD mit sehr hohen Details
Werden die Details angehoben, ändert sich das Bild: Dieselben Spiele in FHD mit maximalen Details getestet, fallen die FPS deutlich, die Frametimes sogar noch etwas mehr. Dass die GeForce GTX 1070 Max-Q jetzt doppelt so klar vor der GeForce RTX 3050 liegt, dürfte dabei auf 8 statt 4 GB Speicher zurückzuführen sein.
Mit Forza Horizon 5 hat die Redaktion noch ein weiteres Spiel auf die GeForce RTX 3050 Laptop GPU losgelassen, der große ComputerBase-Community-Test hat im November schließlich genug Vergleichswerte zusammengetragen. In Full HD reicht es mit dem Ultra-Preset auch hier „nur“ zu knapp 40 FPS, mit Mittel-Preset werden hingegen 76 FPS daraus. Auch dieser Titel ist mit reduzierten Details in Full HD also durchaus sehr gut spielbar. Interessantes Detail am Rande: Eine GeForce RTX 3050 Ti Laptop GPU mit 40 Watt ist in diesem Spiel langsamer …
Benchmark-Ergebnisse in Anwendungen
Auch in Spielen können die RT- und Tensor-Kerne mit den beschriebenen Einschränkungen zum Einsatz kommen, in Anwendungen trumpfen die bis dato in der mobilen 50er-Klasse nicht verfügbaren Recheneinheiten aber richtig auf. Die GeForce RTX 3050 Laptop GPU ist damit in Szenarien, die die Kerne nutzen können, signifikant schneller als alles, was bis dato ohne RT- oder Tensor-Kerne daherkam.
Zum Rendern der Vorschau in Blender benötigt sie nur ein Drittel der Zeit wie die GeForce GTX 1070 Max-Q, die ihr in Spielen ohne RT überlegen bleibt. Und dank neuer Generation RT-Cores liegt sie hier sogar mit der mobilen GeForce RTX 2070, also der 70er-Klasse der letzten Generation, gleichauf.