GeForce RTX 3050 Laptop GPU im Test: Fazit
3/3Mit GeForce RTX 3050 und 3050 Ti Laptop GPU werden die Einstiegs-Notebooks mit dedizierter GPU von Nvidia gegenüber den Vorgängern GeForce GTX 1650 und 1650 Ti Mobile bei vergleichbar konfigurierter Verlustleistung deutlich schneller und bieten darüber hinaus erstmals Raytracing- und Tensor-Kerne für Echtzeit-Raytracing-Effekte in Spielen, die Beschleunigung von kompatiblen Raytracing-Renderern sowie DLSS oder kompatiblen KI-Algorithmen in Apps. Auch Video-En- und -Decoder können mehr. Der Sprung von 1650 auf 3050 kann dementsprechend groß ausfallen. Der Sprung von einer iGPU vom Typ Intel Xe oder AMD Radeon ist umso größer.
Das liegt zum einen an der neuen Ampere-Architektur, die insbesondere mehr FP32-Leistung zur Verfügung stellt, zum anderen aber potentiell auch an höheren zulässigen Verbräuchen: Die GeForce GTX 1650 (Ti) Mobile durfte maximal 55 Watt aufnehmen, die GeForce RTX 3050 darf jetzt bis zu 80 Watt verbrauchen. Folgt die GeForce RTX 3050 im selben Chassis auf eine GeForce GTX 1650, dürfte der TGP-Rahmen aber eher derselbe sein.
In Ermangelung zweier bei identischer TGP betriebener Notebooks lässt sich ein finales Urteil zum verbrauchsnormierten Leistungsvorteil durch Ampere in der mobilen 50er-Klasse am Ende dieses Tests zwar nicht ziehen. Dass eine GeForce RTX 3050 Laptop GPU mit 30 Watt so schnell (3DMark) oder schneller (15 Prozent im Spiele-Schnitt) ist wie eine GeForce GTX 1650 Mobile mit 40 Watt, obwohl die CPU in deren Notebook in der Regel etwas flotter in Games ist, zeigt jedoch den Vorteil durch die neue Architektur.
Wie gut es sich ganz konkret mit der getesteten GeForce RTX 3050 Laptop GPU mit 60 Watt spielen lässt, kommt auf das Spiel, dessen Einstellungen und die Erwartungshaltung des Spielers an. Wer vom Desktop kommt, muss akzeptieren, dass er bei den FPS irgendwo zwischen GeForce GTX 1650 und GeForce GTX 1650 Super landet – also weit abseits der aktuellen GeForce-RTX-3000-Desktop-Grafikkarten. Aktuelle AAA-Titel mit hohen Details sind da in der Regel nicht flüssig drin, hohe Texturdetails oder hohe Details und Raytracing verhagelt dabei allein schon der nur 4 GB große Speicher.
Mit geringeren Details, die nicht nur, aber auch den VRAM schonen, sind wiederum auch aktuellere Spiele in Full HD mit der GeForce RTX 3050 Laptop GPU 60 Watt oftmals gut spielbar. Und Titel, die selbst mit RT nicht mehr als 4 GB Speicher belegen, können ebenfalls noch mit über 60 FPS wiedergegeben werden, wenn sie ohne RT mit 80 bis 90 FPS liefen. Fordert das Game hingegen bereits GPU und deren VRAM, ist an RT nicht einmal zu denken. Allein deshalb dürfte die Desktop-PC-Variante der GeForce RTX 3050 (Ti) dann am Ende (auch) 8 GB VRAM bekommen. Den mobilen Varianten hätte er ebenfalls gut gestanden.
Handfestere Vorteile als in Spielen lassen sich aus RT- und Tensor-Kernen sowie den neuen Varianten von Video-En- (NVENC) und -Decoder (NVDEC) in anderen Anwendungszenarien aus der kleinen Ampere-Grafikkarte ziehen: Ob Video-Encoding oder Video-Decoding (bis zu AV1 8K30), ob KI- oder RT-Beschleunigung in Apps von Adobe, Blackmagic oder Autodesk: Ampere kann wesentlich mehr als Turing ohne RT- und Tensor-Kerne und erst recht als Pascal und beschleunigt Prozesse zum Teil signifikant.
Abschließend erweist sich die GeForce RTX 3050 (Ti) Laptop GPU als beachtliche Frischzellenkur in der mobilen 50er-Klasse, die davon profitiert, dass die GeForce GTX 1650 Mobile handzahm war, und darunter leidet, dass sie nicht mehr als 4 GB Speicher erhalten hat. Der ein oder andere Titel würde es ihr mit höheren spielbaren Textureinstellungen auch in Full HD danken.
Gegenüber aktuellen iGPUs von Intel und AMD ist der Sprung auf eine GeForce RTX 3050 Laptop GPU groß. Wunder dürfen Spieler aber nicht erwarten, Raytracing als Grafikdetailstufe über der in Spielen maximal angebotenen ist keine Option. Weniger anspruchsvolle RT-Titel laufen in FHD wiederum. Kaufen sollten aber nur Kreative, die wissen, dass ihre App(s) davon profitiert, eine GeForce RTX 3050 mit Blick auf RT- und Tensor-Cores.
Für die von Nvidia im Dezember angekündigte mobile GeForce RTX 2050 auf Basis desselben GA107-Chips dürfte das noch deutlich gelten: Sie setzt zwar auf den gleichen Chip, bindet den Speicher aber nur über ein 64 Bit breites Interface an und darf nicht mehr als 45 Watt aufnehmen. Tests zu dieser Variante sind im 1. Quartal 2022 zu erwarten.
ComputerBase wurde das Inspiron 16 Plus mit GeForce RTX 3050 Laptop GPU leihweise von Dell für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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