PocketBook InkPad Lite im Test: Technische Basis, Quellen, Formatunterstützung und Bibliothek
2/4Technische Basis
Bei der restlichen technischen Ausstattung greift PocketBook teils auf Bewährtes zurück, setzt aber gleichzeitig auch hier den Rotstift an. So bildet das Herz des Readers nach wie vor ein Prozessor mit zwei Kernen und 1 GHz Taktrate, der von 1 GB RAM flankiert wird. In Kombination sorgt das für einen zügigen Seitenaufbau. Während sich der Speicher bei Veröffentlichung des InkPad X gegenüber dem bis dahin größten Reader aus dem Hause PocketBook, dem InkPad 3 Pro (Test), auf 32 GB verdoppelt hat, schrumpft dieser beim InkPad Lite mit 8 GB auf ein Viertel, kann aber wie bereits erwähnt mittels Speicherkarten erweitert werden. Damit können die Nachteile, die sich besonders bezüglich größerer PDF-Dateien ergeben, wieder etwas ausgeglichen werden – bei digitalen Büchern ist selten ein schneller Speicher erforderlich. Ein weiterer Vorteil der Lösung besteht darin, dass die eigene Bibliothek unabhängig vom Reader befüllt werden kann.
Kein Problem mit Quellen
Auch beim neuen Reader sind die Möglichkeiten, um neues Lesefutter auf das Gerät zu bringen, mannigfaltig. So können neue Inhalte nach wie vor traditionell über die USB-Verbindung zu einem PC oder Mac auf das Lesegerät gebracht werden. Unabhängiger lässt sich dies, wie bereits beschrieben, über eine Speicherkarte erledigen. Darüber hinaus bietet PocketBook über den integrierten Shop oder eigene Dienste wie PocketBook-Sync, die PocketBook-Cloud oder Send-to-Pocket weitere Möglichkeiten zur Befüllung. Damit aber noch nicht genug: Über die integrierten Dropbox- wie auch Onleihe-Clients können ebenso neue Inhalte auf den Reader gebracht werden. Auch die Möglichkeiten des Browsers sollten nicht unterschätzt werden, können darüber doch nicht nur andere Shops angesteuert werden, sondern (bei entsprechender Einrichtung) auch das heimische NAS. Damit hat PocketBook in Sachen Inhaltsquellen nach wie vor die Nase ganz weit vorne.
Formatunterstützung
PocketBook bietet nach wie vor die größte Formatunterstützung der in unseren Breitengraden bekanntesten E-Book-Reader, daran ändert sich auch beim neuen Abkömmling nichts. Das bedeutet erneut die Unterstützung von 19 Text- und 4 Bildformaten, darunter neben den gebräuchlichen Epub und PDF die bei Comic-Fans beliebten Formate CBR und CBZ. Beim Rechtemanagement setzt der Hersteller nicht nur auf das bekannte, aber bereits seit Längerem als sehr löcherig angesehene System von Adobe, sondern auch auf das neuere und sich immer mehr durchsetzende LCP.
Bibliothek nach wie vor nicht an Display-Größe angepasst
Von ihren Funktionen und von der Bedienung her bietet PocketBook wie gehabt die am besten zu nutzende Bibliothek mit den meisten Möglichkeiten zur Sortierung und Filterung. Nach wie vor lassen sich Inhalte nach diversen Vorgaben wie Autor, Titel, Genre oder eigenen Schlagwörtern filtern. Ein Sortieren nach Hinzufüge- oder Öffnungsdatum der Bücher oder nach Titel, Autor und weiteren Vorgaben ist ebenso möglich wie die traditionelle Darstellung in der Ordnerstruktur. Wer seine Bibliothek genauer organisieren will, dem stehen darüber hinaus Sammlungen zur Verfügung. Auch mit der freien Organisationssoftware Calibre versteht sich der Reader.
Wurde bereits zum Test des InkPad X die fehlende Optimierung der Darstellung an das größere Display kritisiert, hat PocketBook hier selbst nach rund zwei Jahren keine Besserung folgen lassen. Die Hoffnung nach einer Optimierung der Darstellung auf das größere Display erfüllte sich nicht – auch das InkPad Lite verschwendet sehr viel Potenzial, indem es viele Segmente der Bibliothek lediglich größer darstellt. So zeigt das System bei der Listenansicht nur neun Bücher an. Wenn die größere Ansicht gewählt wird, sind es nur noch deren fünf. Bei der reinen Cover-Darstellung könnten theoretisch sechs Bücher angezeigt werden – abhängig von der jeweiligen Sortierung.
Die größere Darstellung setzt sich auch bei den Menüpunkten fort, die den Nutzer förmlich anzuspringen scheinen. Bei all den genannten Punkten könnten viel mehr Informationen auf kleinerem Raum untergebracht und die Nutzung dadurch erleichtert werden – indem zum Beispiel weniger geblättert werden muss.