PocketBook InkPad Lite im Test: Fazit

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Michael Schäfer
40 Kommentare

PocketBook sorgt mit dem InkPad Lite für einen günstigen Einstieg in den Bereich der rund 10 Zoll großen E-Book-Reader. Dafür muss der Nutzer auf der anderen Seite jedoch dem Preis entsprechend Abstriche hinnehmen, denn der Hersteller konzentriert sich beim neuen Lesegerät nur auf das Wesentliche. Die geringere Auflösung ist im direkten Vergleich zum großen Bruder InkPad X erkennbar, für ein komfortables Lesen reicht sie dennoch aus. Da fällt die geringere Leuchtkraft schon eher ins Gewicht, lässt sie doch weniger Reserven übrig.

Das Wandern der Bedienelemente vom unteren Rand an die rechte Seite birgt Vor- wie auch Nachteile: So sind sie zwar schneller zu erreichen, durch den geringen Auslösedruck sind Fehleingaben beim normalen Halten jedoch nicht ausgeschlossen. An der generellen Verarbeitung gibt es auch beim neuen Reader nichts auszusetzen, alles wirkt hochwertig und wie aus einem Guss umgesetzt.

Das größere Display bietet darüber hinaus viele zusätzliche Möglichkeiten, darunter das Lesen von vielen PDF-Dokumenten in oder zumindest in annähender Originalgröße – was vor allem bei Lehrbüchern, aber auch bei Comics und E-Papers Vorteile mit sich bringen kann. Lesern von normalen Romanen wird bei der E-Book-Darstellung im Querformat die doppelseitige Anzeige fehlen, womit die Darstellung in ihrer Größe einem aufgeklappten Taschenbuch gleichkommen würde. Hier sollte PocketBook per Software nachbessern und der entsprechenden Zielgruppe zumindest die Wahl überlassen. Vergleiche bezüglich des Preises gegenüber Tablets sind zudem fehl am Platz – E-Book-Reader sind für die perfekte Darstellung von Texten konstruierte Spezialisten, die auch nichts anderes können wollen. Bei einem Traktor würde sich auch niemand über die geringe Höchstgeschwindigkeit beschweren.

Mit den restlichen Funktionen bietet PocketBook solide Kost, aber auch nichts Neues. Grundlegende Einstellungen für die gute Textdarstellung sind vorhanden, mehr aber nicht. Die Schriftdarstellung könnte jedoch kräftiger ausfallen. Andere Hersteller bieten mittlerweile hierfür Einstellungen an, PocketBook ermöglicht die Einflussnahme nur bei PDF-Dokumenten. Ebenso hat sich bei den Apps nicht viel geändert, was aber ohnehin nicht nötig ist – viele Dinge wie der integrierte Browser oder die Spiele sollten nur als Dreingaben angesehen werden, auch wenn ersterer ebenso für das Befüllen mit neuen Inhalten genutzt werden kann. Dafür bietet die sehr gut zu bedienende Bibliothek viele Möglichkeiten. Die Anpassung an das größere Display hätte jedoch besser ausfallen können, nach wie vor verschenkt PocketBook auf seinen großen Readern zu viel Platz.

Am Ende bleibt die Frage, wer sich vom neuen InkPad Lite angesprochen fühlen soll. In erster Linie Nutzer, die ein reines, aber günstiges Lesegerät vor allem für PDF-Dokumente, Leerbücher mit größeren Grafiken oder Comics suchen, aber ebenso auf den Preis achten wollen. Wer lediglich Romane und somit reine Texte liest, dürfte mit einem InkPad 3 (Pro) oder gar einem Touch HD 3 (Test) aufgrund der höheren Portabilität besser bedient sein.

PocketBook InkPad Lite
17.12.2021
  • günstiger Einstieg bei E-Book-Readern mit großem Display
  • gute Verarbeitung
  • gute Software
  • Viele Möglichkeiten zur Befüllung mit Inhalten
  • Speichererweiterung per SD-Karte möglich
  • Blättertasten
  • sehr gute PDF-Unterstützung
  • geringe Auflösung
  • geringe Helligkeit
  • Menüs und Bibliothek für große Displays nicht optimiert
  • Kein Wasserschutz
  • Blätterzonen auf dem Display nicht einstellbar

ComputerBase wurde das InkPad Lite leihweise von PocketBook für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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