Qualcomm: Die neue Nuvia-CPU kommt als Snapdragon 8x
Der Snapdragon 8 Gen 1 führt bei Qualcomm ein neues Namensschema ein, das die Benennung der Produkte vereinfachen und für den Verbraucher besser verständlich machen soll. Modifikatoren wie „+“ und „x“ dienen künftig der Differenzierung innerhalb einer Generation, etwa beim Snapdragon mit neuer Nuvia-CPU.
Qualcomm waren schlichtweg die Zahlen ausgegangen, erklärte zum Snapdragon Tech Summit 2021 Don McGuire, der seit Juli dieses Jahres die Position des Senior Vice President und Chief Marketing Officers bei Qualcomm innehat. Die dreistelligen Nummerierungen der Snapdragon-Prozessoren hatte am Beispiel der Smartphones mit dem Snapdragon 888 praktisch bereits ihren Zenit erreicht, höchstens einen Snapdragon 899 hätte man vielleicht noch nachschieben können, sagte McGuire.
McGuire sorgte bei Intel für neue Namen
Insbesondere für den chinesischen Markt sind die Zahlen nicht unwichtig, die „8“ steht zum Beispiel für Glück und Erfolg und wurde vor allem deshalb für die Premium-Plattform des Unternehmens gewählt. Die in Gold ausgeführte „Plakette“, auf der der Modellnamen steht, spielt ebenso eine wichtige Rolle beim Marketing. McGuire muss es wissen, war er doch zuvor bis Herbst 2016 bei Intel für das globale Marketing zuständig und mitverantwortlich für das dortige Namensschema, das mit Core i3/i5/i7 noch heute verwendet wird und das den Verkaufszahlen gehörigen Schub verpasst haben soll.
Snapdragon funktioniert besser ohne Qualcomm
Bei Qualcomm steht künftig der Name „Snapdragon“ im Fokus des Marketings, während das Unternehmen selbst in den Hintergrund rückt. In China hatte sich das Unternehmen von Anfang an von „Qualcomm Snapdragon“ gelöst und nur mit „Snapdragon“ geworben, jetzt kommt diese Strategie erstmals weltweit zur Anwendung. Das Unternehmen Qualcomm kenne praktisch niemand, wenn Endverbraucher befragt werden, sagte McGuire, deshalb sei man nur mit Snapdragon besser bedient. Bei der Kombination aus „Qualcomm“ plus „Snapdragon“ würde der Unternehmensname tatsächlich den Produktnamen negativ beeinflussen, so McGuire.
Eine Ziffer muss es fortan regeln
Darüber hinaus könne sich nach der ersten Ziffer eines Chips, also der 8, 7 oder 6, kaum jemand die restliche Bezeichnung merken, weshalb fortan Modellnamen wie beim neuen „Snapdragon 8 Gen 1“ zum Einsatz kommen. Eine Zahl markiert die Baureihe, die Generation sagt aus, wie neu der Chip ist. Gänzlich neu ist das Namensschema allerdings nicht, etwa bei den Notebook-Prozessoren kam es schon länger zum Einsatz, zum Beispiel beim Snapdragon 8cx Gen 2 oder 7c Gen 2.
Nuvia wird ein „Snapdragon Extreme“
Wie man bei Qualcomm künftige Zwischenstufen innerhalb einer Serie vermarkten möchte, erklärte McGuire ebenso und gab dabei einen Ausblick auf das, was Endverbrauchern bei der Einführung der neuen Nuvia-CPU bevorsteht. Auf das Sampling im Sommer kommenden Jahres wird Qualcomm im Laufe des übernächsten Jahres wieder SoCs mit vollständig eigenen Custom-Kernen anbieten, die zuerst im Notebook, später aber auch in Smartphones, Autos und im Datacenter deutlich die Leistung bei weiterhin sehr hoher Effizienz nach oben schrauben sollen.
Snapdragon 8x mit Nuvia-CPU
Konkret sind für künftige Evolutionsstufen innerhalb einer Serie wie etwa der „8“ die Modifikatoren „+“ und „x“ geplant, erklärte McGuire. Was dieses Jahr der Snapdragon 888+ war, wird kommendes Jahr der Snapdragon 8+ Gen 1 als erste Ausbaustufe des brandneuen Snapdragon 8 Gen 1. Und sobald die Nuvia-CPU integriert ist, soll es auch bei den Smartphones eine „Extreme Edition“ des Snapdragon 8 geben, die dann – analog zum Snapdragon 8cx – „Snapdragon 8x“ mit zugehöriger „Gen“ heißen wird.
Obwohl vieles über das neue Namensschema einfacher werden soll, gibt es aber bereits jetzt ganz am Anfang der neuen Marketingstrategie durchaus sehr sperrige Bezeichnungen, etwa bei der „Snapdragon 7c+ Gen 3 Compute Platform“. „Gebt uns noch ein Jahr“, sagte McGuire, dann sollen auch solche Namensungetüme der Vergangenheit angehören.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Qualcomm im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers auf Big Island, Hawaii erhalten. Die Kosten für An-, Abreise und Hotel wurden von Qualcomm getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht.