Snapdragon G3x Gen 1: Qualcomm und Razer bauen eine Switch mit Android
Die Anfang des Jahres aufgekommenen Gerüchte um eine Art Switch von Qualcomm haben sich zum Snapdragon Tech Summit 2021 bewahrheitet. Nicht Asus ist allerdings der Partner, sondern mit Razer wird für das Snapdragon G3x Handheld Developer Kit kooperiert. Für den Endverbraucher ist das Produkt allerdings noch nicht bestimmt.
Ein Markt, der Milliardenumsätze verspricht
Qualcomm will auf dem riesigen Gaming-Markt mitmischen und ein Teil des derzeit jährlichen Umsatzes von 175 Milliarden US-Dollar, davon alleine 90 bis 120 Milliarden US-Dollar mit Mobile Gaming, mit einer dedizierten Plattform abfischen. Mit dem Snapdragon G3x Gen 1 gibt es den ersten passenden Chip genau für dieses Segment und mit dem Snapdragon G3x Handheld Developer Kit folgt in Kooperation mit Razer auch gleich der passende mobile Gaming-Handheld – für Entwickler wohlgemerkt.
Später auch für Endverbraucher
Das Henne-Ei-Problem geht Qualcomm mit einer Hardware-Lösung in Kooperation mit Razer an, für die Entwickler die passende Software liefern sollen, um so das Fundament für ein neues Ökosystem aufzubauen, dem später andere OEMs mit ihren eigenen Gaming-Handhelds auf Basis des Snapdragon G3x Gen 1 folgen sollen – und dann, anders als Razer zum Start, auch mit Produkten für Endverbraucher.
Snapdragon G3x Gen 1 wird aktiv gekühlt
Der Snapdragon G3x Gen 1, also der Chip, nicht der fast gleichnamige Handheld, bildet das Herz der mobilen Spielkonsole und setzt mit Kryo (CPU) und Adreno (GPU) auf bekannte Komponenten, die auch Qualcomms andere Chips ausmachen. Wie der Snapdragon G3x Gen 1 im Detail aufgebaut ist, hat Qualcomm noch nicht verraten, Details sind aber im Rahmen des derzeit laufenden Snapdragon Tech Summit zu erwarten. Die Plattform bietet jedoch Features wie 5G inklusive mmWave, schnelles WLAN samt Wi-Fi 6E und unterstützt die Bildausgabe an einem 4K-Fernseher. Außerdem lassen sich über einen USB-C-Anschluss Geräte wie XR-Headsets anschließen, die für AR, MR (Mixed Reality) und VR ausgelegt sind.
Das Snapdragon G3x Handheld Developer Kit
Verbaut wird der Chip im Snapdragon G3x Handheld Developer Kit, das von Razer stammt und in dem das SoC seine ganze Leistung dauerhaft entfalten können soll. Die naheliegende, einfache Lösung nennt sich Lüfter und saugt hinter dem Handheld Frischluft an, um sie über den heißen Chip geleitet oben wieder entweichen zu lassen.
Gaming-Handheld mit Full-HD-OLED und 120 Hz
Der Handheld ist wie ein überbreiter Controller gestaltet worden, nur dass zwischen den Bedienelementen noch ein 6,65 Zoll großes OLED Display mit erweiterter Full-HD-Auflösung, 10-Bit-HDR-Unterstützung und bis zu 120 Hz sitzt. Es handelt sich zwar um einen Touch-Bildschirm, die Bedienelemente auf dem Display wurden aber den Tasten, Analogsticks und Triggern zugewiesen. Das dafür benötigte Mapping lizenzieren Qualcomm und Razer bei AKSys und nennen dabei den Support für zahlreiche Spiele.
Native Spiele und Spiele-Streaming
Spiele bezieht der Handheld aus dem Google Play Store für Android, um sie nativ vergleichbar mit Smartphones oder Tablets wiederzugeben. Qualcomm sieht den Handheld allerdings auch als mobile Spielkonsole für Cloud-Gaming-Dienste wie Xbox Cloud Gaming, GeForce Now, Google Stadia und ähnliche. Darüber hinaus ist Razers Developer Kit als Client für das Streaming von lokaler Hardware wie einer Spielkonsole oder einem PC im Haus konzipiert worden.
Der Handheld wiederum soll zur eigenen Streaming-Plattform werden, indem über eine 5-Megapixel-Kamera mit 1080p60-Option direkt das eigene Konterfei für einen Stream etwa auf Twitch oder YouTube in die Ansicht des Spiels integriert werden kann. Die passende Mikrofone für den Livestream des Spiels sind dafür ebenfalls verbaut, während die Ausgabe über vier Lautsprecher oder über Bluetooth an Kopfhörer auch mit Unterstützung für Snapdragon Sound erfolgen kann.
Entwickler können das Snapdragon G3x Handheld Developer Kit ab sofort über die Website von Razer anfragen. Die Preisgestaltung wurde bislang nicht offengelegt.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Qualcomm im Vorfeld und im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers auf Big Island, Hawaii unter NDA erhalten. Die Kosten für An-, Abreise und Hotel wurden von Qualcomm getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.