StarFive VisionFive V1: Einplatinencomputer mit RISC‑V kostet 150 US-Dollar
Auf dem gerade zu Ende gegangenen Branchentreffen RISC-V Summit 2021 hat das von SiFive mitbegründete Unternehmen StarFive mit dem VisionFive V1 einen kompakten Einplatinencomputer mit RISC-V-SoC für AI-Anwendungen unter Linux vorgestellt, welcher zwei Prozessorkerne und 8 GB LPDDR4 auf 100 × 72 mm unterbringt.
RISC-V im Raspberry-Format für Linux
Der StarFive VisionFive V1 basiert auf dem hauseigenen RISC-V-Prozessor StarFive JH7100, der als System-on-a-Chip auf zwei 1,5 GHz schnelle U74-Prozessorkerne von SiFive setzt und von insgesamt 8 Gigabyte LPDDR4 flankiert wird. Die U7-Serie (PFD) der Herstellers beheimatet mehrere RISC-V Multi-Core Application-Prozessoren, die mit bis zu neun U- und bis zu fünf S-Prozessorkernen ausgestattet sind. Bereits im kommenden Jahr soll dann ein Upgrade auf den neuen StarFive JH7110 folgen.
Der StarFive VisionFive V1 kommt im bekannten Format von Einplatinencomputern wie dem Raspberry Pi daher und besitzt die folgenden Spezifikationen:
- StarFive JH7100 RISC-V System-on-a-Chip
- SiFive U74-Dual-Core mit 1,5 GHz
- 2 MB L2-Cache
- 64-Bit
- 2 × 4 GByte LPDDR4-2800 SDRAM
- 4 × USB 3.2 Gen1 mit 5 Gbit/s
- IEEE 802.11n mit 2,4 GHz
- Gigabit Ethernet
- 100 × 72 mm
Über den vom Raspberry Pi bekannten 40-Pin GPIO-Anschluss sowie zwei MIPI-DSI und -CSI-Anschlüsse lassen sich kompatible Displays und Kameras an den Einplatinencomputer anbinden.
Mit Hilfe der integrierten Neural Network Engine für KI-Algorithmen sowie des Nvidia Deep Learning Accelerator (NVDLA) soll sich das StarFive VisionFive V1 insbesondere für die AI-gestützte Verarbeitung von Kameradaten eignen, wie der Hersteller im Rahmens seines Vortrages (PDF) auf dem RISC-V Summit 2021 erklärte.
Mit dem Upgrade auf den StarFive JH7110 im kommenden Jahr sollen neben vier neuen RISC-V-Prozessorkernen von SiFive auch eine leistungsstärkere Grafikeinheit der Serie Imagination IMG BXE-4-32 sowie PCI Express für den Einplatinencomputer zur Verfügung stehen. Die aktuelle Ausbaustufe kostet 149,90 US-Dollar und ist gegenwärtig die günstigste RISC-V-Entwicklerplattform am Markt.
Fedora, Ubuntu, Debian und openSUSE sind mit an Bord
Neben ersten angepassten Systemabbildern für Fedora und Linux 5.15, die über die Projektseite auf der Entwicklerplattform GitHub zum Download angeboten werden, sollen zukünftig auch Ubuntu, Debian und openSUSE offiziell unterstützt werden.