Videotelefonie: Google Duo und Meet bleiben getrennte Apps
Googles Videotelefonie-Apps für Privatanwender und Firmenkunden werden doch nicht zusammengelegt. Der Fokus von Google lag zuletzt auf der Weiterentwicklung von Meet, das mit größerem Funktionsumfang die Entwicklung bei Duo überflügelt hat und weiterhin alleine bestehen darf. Duo könnte laut 9to5google eingestellt werden.
Dem Bericht nach habe ein Team bei Google unter dem Projektnamen Duet, ein Kofferwort aus Duo und Meet, für den Großteil des letzten Jahres an der Zusammenlegung beider Apps gearbeitet, die mit Duo einmal an Privatanwender und mit Meet an Firmenkunden ausgerichtet sind. Die besten Eigenschaften beider Apps hätten zusammengelegt werden sollen, bis es Ende 2020 aus Führungskreisen die Ansage gegeben haben soll, den Fokus wieder auf das reine Enterprise-Produkt Meet zu legen. Für Meet wären aus Duo ohnehin nur Anrufe über die Mobilfunknummer sowie potenziell die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung hinzugekommen.
Duet-Team arbeitet an Meet
Ein Großteil der Mitarbeiter des ehemaligen Duet-Teams soll jetzt wieder mit der Weiterentwicklung von Meet und Enterprise-Features beschäftigt sein. In Meet sind zuletzt immer wieder neue Funktionen geflossen, etwa ein vollständig neues Design, noch bevor Duo zu Material You wechselte, höhere Limits für Teilnehmer, in Echtzeit dargestellte Untertitel und die virtuellen Videohintergründe aus Duo. Diesen August gab es Material You sowie eine überarbeiteten Startbildschirm für Duo, den im gleichen Design aber zuerst Meet spendiert bekam, was die Prioritäten bei Google verdeutlicht.
Google zählt in einem Statement weitere Verbesserungen für Duo, die letztes Jahr integriert wurden, darunter Telefonate mit bis zu 32 Personen, neue Doodles und Masken sowie Effekte im Familienmodus auf. Außerdem sei Duo mit Android TV, Gruppentelefonaten auf dem Nest Hub Max und einer App für Samsung-Fernseher auf jetzt deutlich mehr Geräten verfügbar. Google nennt für das letzte Jahr mehr als 1 Billion Minuten Videotelefonie verteilt über beide Apps. Für Consumer wie Businesskunden habe das Unternehmen eine prall gefüllte Roadmap 2022.
Duo könnte langsam verschwinden
Unterdessen berichtet 9to5google hingegen, dass es bei Google für Duo eben keine wirkliche Roadmap mehr für die Weiterentwicklung, einen Ersatz oder die Einstellung der App gebe, nachdem das Duet-Team aufgelöst wurde. Meet könnte eines Tages zwar auch bei Privatanwender Anklang finden, bei Google gebe es aber die Auffassung, dass für Privatanwender auch Gmail mit Chatfunktion, Meet und Docs ausreiche. Die bisherigen Duo-Schaltflächen in den Nachrichten- und Telefon-Apps von Google könnten durch Meet ersetzt werden.