Vodafone: Mehr Glasfaser verlegt und schnellerer Uplink geplant
Auch Vodafone schließt das Jahr mit einem Rückblick auf den Glasfaserausbau ab, der es dem Netzbetreiber ermöglicht, schnelle Kabelanschlüsse von bis zu 1 Gbit/s im Downlink den Kunden anzubieten. 1,5 Millionen solcher Anschlüsse seien dieses Jahr hinzugekommen. Der Uplink soll bald in ersten Pilotprojekten gesteigert werden.
Der Netzbetreiber zählt zum Jahresende insgesamt 23,6 Millionen Anschlüsse, die mit der höchsten angebotenen Geschwindigkeit von 1 Gbit/s laufen können. Das Kabelglasfasernetz, wie Vodafone das eigene Netz aus Glasfaserstrecken und Kabel auf den letzten Metern nennt, sei mittlerweile zu 96 Prozent modernisiert worden, um die hohen Geschwindigkeiten anbieten zu können. Bis Ende 2022 soll die Modernisierung bei nahezu 100 Prozent liegen. In Deutschland sei man der mit Abstand größte Betreiber einer Gigabit-fähigen Infrastruktur, erklärt Vodafone, und 2022 soll Deutschland die meisten Gigabit-Anschlüsse in Europa bieten.
Mehr Glasfaser für schnelleres Kabel
Vodafone hat zuletzt vor allem das Glasfasernetz verdichtet, also Verstärkerpunkte mit Glasfaser aufgerüstet und dadurch neue Fibernodes geschaffen. Auch mehr Glasfaser-Hauptverteiler für direkte Glasfaseranschlüsse seien laut Vodafone dieses Jahr verstärkt aufgestellt worden. Die Segmentierungsmaßnahmen sorgen dafür, dass sich weniger Kabelkunden einen Knotenpunkt teilen müssen und dadurch eine zuverlässigere Leitung mit höherer Verfügbarkeit der beworbenen Geschwindigkeit für jeden Einzelnen entsteht oder aber überhaupt erst die größeren Kabeltarife mit 1 Gbit/s respektive FTTH-Zugänge angeboten werden können.
Vodafone pickt für das abgelaufene Jahr Hannover und Wiesbaden heraus, wo großflächige Segmentierungsmaßnahmen für mehrere zehntausend Haushalte durchgeführt wurden. Im Westerwald wurde der Glasfaserring verstärkt und im Sylter Land wurden mehrere Kilometer Glasfaser vergraben. Zusätzliche Reserven in der Bandbreite habe das Unternehmen außerdem in Heidelberg und Georgsmarienhütte mit neuen Leitungen geschaffen. Im vom Hochwasser betroffenen Ahrtal hat Vodafone mit Instandsetzungsarbeiten an über 1.500 Verstärkerpunkten und 104 Glasfaser-Knotenpunkten über 30.000 Haushalte wieder ans Internet angeschlossen.
Regionen neu mit Glasfaser anbinden
Bislang noch nicht versorgte Regionen benennt Vodafone ebenfalls. Der Konzern zählt Baggerarbeiten in 20 Städten und Landkreisen für rund 100.000 Haushalte auf, wo das Kabelglasfasernetz neu gebaut oder zusätzliche Netze in Betrieb genommen wurden. Darunter befinden sich Projekte auf Rügen, Herrenchiemsee und in Montabaur. In 14 weiteren Regionen seien mit Vertragsunterzeichnungen und Vorvermarktungsstarts Anbindungen für 85.000 Haushalte geplant. In Gronau sollen in Kooperation mit den Stadtwerken 22.000 Haushalte Gigabit-Anschlüsse erhalten.
Uplink soll in Pilotregionen steigen
Schnellere Downloads sind eine Sache, vielfach gewünscht werden aber auch schnellere Uploads. Der Uplink verharrt bei Vodafone seit geraumer Zeit bei maximal 50 Mbit/s für Kabelanschlüsse. Bereits im Sommer 2020 gab es die Aussage vom Netzbetreiber, dass 100 Mbit/s grob angepeilt Mitte bis Ende 2021 marktreif sein könnten. Gegenüber Golem hieß es jetzt von Vodafone-Sprecher Thorsten Höpken, dass 100 Mbit/s im Uplink bald in ersten Pilotregionen getestet werden soll.