Chip-Auftragshersteller: UMC schwimmt auf der Erfolgswelle mit
Voll ausgelastete Fabriken, mehr Geld für den Ausbau und höhere Preise: Der taiwanische Auftragsfertiger UMC schwimmt auf der Erfolgswelle mit. Dabei herausgekommen sind mehr Umsatz und große Pläne. 2024 soll erstmals die Jahresmarke von 10 Milliarden US-Dollar Umsatz überschritten werden.
2,14 Milliarden US-Dollar Umsatz hat die United Microelectronics Corporation (UMC) im letzten Quartal des Jahres 2021 erzielt, der Nettogewinn lag bei 576 Millionen US-Dollar. Das entspricht Steigerungen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres von 30 respektive 43 Prozent und zeigt, wie sehr UMC auf der Welle des Erfolgs der Halbleiterhersteller, die im Auftrag anderer Unternehmen Chips produzieren, schwimmt. Und das soll so bleiben: Die Kapazität soll im Jahr 2022 um 20 Prozent erhöht werden, das Capex steigt dafür auf 3 Milliarden US-Dollar an, nach 1,8 Milliarden USD im Jahr 2021 und lediglich 1,0 Milliarden USD im Jahr 2020. Zusammen mit höherem Durchschnittspreis liegen weitere Umsatzsteigerungen sprichwörtlich auf der Hand.
Interessant sind dabei die Details aus dem Quartalsbericht. UMC versucht nicht, mit TSMC oder anderen Fertigern im High-End-Bereich zu konkurrieren, weshalb die Kundschaft eine ganz andere ist. So nimmt die USA, die bei TSMC als Kunde Nummer 1 gesetzt ist, nur einen kleinen Stellenwert ein, der gesamte asiatische Markt ist viel wichtiger. Die Produktpalette ist dennoch umfassend, UMC baut Chips für unzählige Firmen und deckt dabei viele Bereiche ab.
Computer consists of ICs such as CPU, GPU, HDD controllers, DVD/CD-RW control ICs, PC chipset, audio codec, keyboard controller, monitor scaler, USB, I/O chipset, WLAN.
Communication consists of handset components, broadband, bluetooth, Ethernet, LAN, DSP, etc.
Consumer consists of ICs used for DVD players, DTV, STB, MP3/MP4, flash controller, game consoles, DSC, smart cards, toys, etc.
Die 28-nm-Fertigung (und geringer) als Aushängeschild wuchs beim Umsatzanteil im Jahr 2021 um 75 Prozent. Diese kommt ausschließlich bei den 300-mm-Wafer-Fabs zum Einsatz, genau hier sollen auch 90 Prozent der Gelder zum Ausbau investiert werden. Phase 5 der Fab 12A mit 10.000 Wafern pro Monat Kapazität soll in Q2 zur Verfügung stehen, Phase 6 der Ausbaustufe in der Fab 12A aufgrund von Lieferproblemen bei der Ausrüstung aber erst 2024 verfügbar sein, dann jedoch 32.500 Wafer pro Monat belichten können. Dies wird bereits mit verschiedenen wichtigen Vertragspartnern in Angriff genommen. Das Thema LTA (Long-term agreement), also langfristige Verträge, ist auch bei UMC ein Kernelement bei den Planungen für die Zukunft, rund 70 Prozent aller Verträge sind LTAs.
Da UMC zu 100 Prozent ausgelastet ist, wird der Umsatz in naher Zukunft erst einmal nur über den Preis zulegen können. Der Trend geht weiter klar nach oben, der Hersteller spricht diplomatisch von rund fünf Prozent im ersten Quartal 2022. Im Gesamtjahr 2022 wird die Kapazität an Wafern nur um sechs Prozent steigen können, erklärt UMC. Und 2023 wird das Wachstum ähnlich gelagert sein, da die großen Bauten erst 2024 zur Verfügung stehen werden. Deshalb gibt UMC für genau dieses Jahr das Ziel aus, mehr als 10 Milliarden US-Dollar Umsatz zu erwirtschaften.