Cyberpower Kinetic Case: Das Gehäuse, das sich öffnet, wenn es zu warm wird
Der Systemintegrator Cyberpower arbeitet an einem Gehäuse, das an seiner Front 18 Öffnungen besitzt, die in Abhängigkeit der Innentemperatur automatisch öffnen oder schließen. Produkte der Kinetic-Serie sollen durch diesen Mechanismus „intelligenten Luftfluss“ ermöglichen.
18 individuell ansprechbare Öffnungen
Inspirieren lassen habe sich das Unternehmen durch kinetische Architektur, bei der Gebäude bewegliche Teile erhalten, mit denen eine Anpassung an Jahreszeit oder Lichteinfall möglich wird. Beim Kinetic Case erfolgt die Umsetzung durch 18 Luftlöcher in der Front, die über integrierte Motoren individuell gesteuert werden können. Dabei, betont der Hersteller, gehe es um eine genaue Anpassung, nicht bloß um vollständiges Öffnen oder Schließen. Jede Öffnung kann die dreieckigen Klappen in Zwischenstellungen fahren.
Ausschlaggebend für die Stellung der Klappen wird die Innentemperatur des Gehäuses sein: Je wärmer es wird, desto mehr Luft wird eingelassen. In der Theorie klingt das sinnvoll, denn im Leerlauf sinkt die Leistungsaufnahme stark ab. Da wenig Luft benötigt wird, kann eine geschlossene Front die Geräuschemissionen absenken. Unter Last hingegen steigt gerade mit aktuellen GPUs, die über 300 Watt, in naher Zukunft als GeForce RTX 3090 Ti eventuell sogar über 400 Watt elektrische Leistung aufnehmen, der Bedarf an Luft an. Eine offene Front kann dabei, wie Tests immer wieder aufzeigen, die Temperaturen und damit gleichzeitig die Lautstärke senken – insbesondere dann, wenn die Alternative schneller drehende Gehäuselüfter wären.
Nutzen muss sich zeigen
Bis zur Markteinführung wird aber noch viel Zeit ins Land gehen. Angepeilt wird, das Gehäuse im dritten Quartal 2022 anzubieten. Die Preisempfehlung beträgt 249 US-Dollar vor Steuern. Damit kostet das Ungewöhnliche einmal mehr Aufpreis, denn hinter der Front erinnert der Midi-Tower stark an die H-Serie von NZXT. Ob gegenüber einem Gehäuse mit Mesh-Front überhaupt messbare Vorteile entstehen, müssen Tests erst beweisen, schließlich werden die Lüfter von Komponenten und Gehäusen bereits intelligent, d.h. temperaturabhängig geregelt – und sind im Leerlauf im Idealfall auch mit Mesh-Vorderseite bereits unhörbar.
Neben der Idee an sich ist aber auch der Kontext spannend. Denn Cyberpower ist auf der CES 2022 nicht der einzige Systemintegrator, der ein Gehäuse vorstellt. Hyte, eine „Lifestyle-Marke“ des Konkurrenten iBuypower, hat mit dem ungewöhnlichen, auf größtmöglichen Panoramablick setzenden Quader Y60 ebenfalls ein Flaggschiff-Produkt vorgestellt.
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