Eve Room 3 im Test: Automationen und Fazit

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Frank Hüber
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Automationen und Warnungen bei schlechter Luft

Im Zusammenspiel mit anderen Komponenten wie beispielsweise der smarten Steckdose Eve Energy können an diese Werte gekoppelt Automationen erstellt werden, um andere Geräte zu aktivieren, wenn ein bestimmter Schwellenwert erreicht oder über- oder unterschritten wird. Für Automationen wird zwingend eine Steuerzentrale wie HomePod mini oder Apple TV benötigt. Alle Automationen aus der Home-App werden auch in der Eve-App angezeigt und andersherum.

Interessant ist beispielsweise die Kopplung mit einer farbigen Leuchte, da man im Alltag die Luftqualität selten im Blick hat und Eve auf die Benachrichtigungen angewiesen ist, die Apple über HomeKit bereitstellt – eine Benachrichtigung aufs Smartphone bei schlechter Luftqualität bietet HomeKit bislang nicht. Wenn die Luftqualität schlechter wird, kann jedoch eine Leuchte beispielsweise auf Rot gestellt werden, so dass man sofort weiß, dass man mal wieder stoßlüften sollte. Auf dem HomePod mini lässt sich zudem ein Ton abspielen, wenn die Luftqualität schlecht ist, um sich so informieren zu lassen, ohne das Display von Eve Room im Blick behalten zu müssen. Im Alltag durchaus nützliche Einsatzzwecke, wenn man über entsprechende weitere Komponenten verfügt.

Die Automation lässt sich wahlweise über das Menü des jeweiligen Geräts, auf das sie sich bezieht, oder im Reiter „Automation“ in der Eve-App anlegen. Um eine Lampe aufleuchten zu lassen, muss eine Regel erstellt werden. Über „Regel hinzufügen“ wird ein Auslöser hinzugefügt. Dabei kann es sich um Daten eines Sensors eines Eve-Geräts, den Standort oder eine Uhrzeit bzw. den Sonnenauf- oder -untergang handeln. Für den beschriebenen Zweck wird die Luftqualität gewählt. Gibt es mehrere Sensoren, die einen Messwert wie die Temperatur liefern, werden diese unter der Eigenschaft „Temperatur“ gebündelt, was die Auswahlliste im ersten Schritt angenehm klein hält und erst im nächsten Schritt die Auswahl des konkreten Geräts erforderlich macht.

Nun muss ausgewählt werden, welche Werte des Auslösers zu einer Aktion führen sollen. Im Fall der Luftqualität kann die Sterne-Skala von 0 bis 5 des Sensors genutzt werden, es muss sich also auch hier nicht mit konkreten Messwerten herumgeschlagen und diese mit „gleich oder besser“, „ist“ und „gleich oder schlechter“ verknüpft werden. Um eine sinnvolle Auswahl zu treffen, sollte man die Luftqualität im Raum am besten schon ein paar Tage beobachtet haben, um einschätzen zu können, in welchen Bereichen sie sich wann bewegt und wie oft es zu einer Auslösung kommt. Auf Wunsch können einer Automation auch mehrere Auslöser zugeordnet werden, etwa wenn mehrere Sensoren in einem großen Raum an unterschiedlichen Stellen platziert sind.

Im nächsten Schritt kann eine Bedingung für die Automation hinzugefügt werden. So lässt sich etwa prüfen, ob schon ein anderes Gerät läuft, das vielleicht manuell aktiviert wurde, indem Eve Energy keinen Verbrauch melden darf, und die Auslösung auch von zeitlichen Aspekten abhängig machen. Wenn man nachts nicht wegen schlechter Luftqualität geweckt werden möchte, kann die Automation auf den Tag beschränkt werden.

Im letzten Schritt muss eine Szene hinzugefügt werden, also beispielsweise das Aufleuchten der mit dem System verbundenen Lampe und das Einschalten eines Luftreinigers.

Wer nun informiert werden möchte, wenn die Luftqualität wieder gut ist, kann über eine weitere Automation die Lampe auf Grün stellen und den Luftreiniger wieder ausschalten. Da die Lampe nun dauerhaft grün leuchtet, muss man sich wieder selbst behelfen, sie auszuschalten. Direkt in der Automation lässt sich keine Laufzeit einstellen, nach der die Szene abläuft und wieder auf ihre Ausgangswerte gestellt wird. Eine solche Laufzeit direkt einstellen zu können, wäre bei einigen Szenen durchaus hilfreich. Abhilfe schafft Apples Home-App, in der die Automationen aus der Eve-App auch landen. Dort lässt sich einstellen, dass durch eine Szene aktivierte Geräte nach einer einstellbaren Zeitspanne wieder deaktiviert werden.

Auf Wunsch lässt sich mit einer smarten, farbigen Glühbirne so aber wunderbar ein Ampelsystem für die Luftqualität umsetzen, das gute, mittelmäßige und schlechte Luftqualität anzeigt.

Da Eve Room nicht nur die Luftqualität misst, sondern ebenso die Luftfeuchtigkeit, lässt sich aber auch ein Luftbefeuchter oder -entfeuchter über Eve Energy und eine Automation steuern. Verlässt die optimale Luftfeuchtigkeit den Bereich zwischen 40 und 60 Prozent, kann die Automation passende Geräte aktivieren. Um die Luftfeuchtigkeit in dem Bereich zu halten und weder zu trocken noch zu feucht werden zu lassen, müssen erneut jeweils zwei Szenen erstellt werden, die die Geräte entsprechend ein- und eben auch rechtzeitig wieder ausschalten.

Fazit

Eve Room dient zur Erfassung der Daten zur Luftqualität, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Diese werden zuverlässig fortlaufend erfasst und in der Eve-App sehr anschaulich visualisiert. Es liegt am Nutzer und seinen anderen Geräten im Smart Home, was er mit diesen Werten anstellt und welche Automationen er darüber steuert. Grenzen setzt ihm Eve Room nicht, denn auf alle Daten besteht Zugriff und alle drei Werte können für Automationen genutzt werden.

Eve Room: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität
Eve Room: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität

Der Sensor mit Aluminium-Rahmen und E-Ink-Display überzeugt und auch bei der Akkulaufzeit gibt es Entwarnung: Nach drei Wochen durchgängiger Nutzung liegt sie noch bei 70 Prozent. Die angegebene Akkulaufzeit von 6 Wochen wird somit im Test überschritten. Dass Eve Room noch auf Micro-USB setzt, mag zwar nicht mehr aktuell sein, hat im Alltag aber außer auf die Kabelwahl beim Laden keine Auswirkung und ist kein K.-o.-Kriterium – auch wenn das Micro-USB-Kabel den Nutzer so noch die nächsten Jahre verfolgen wird. Die Touchtasten neben dem E-Ink-Display zum Durchschalten der Oberfläche erweisen sich im Test als etwas wankelmütig, da sie manchmal nicht sofort reagieren. Wenn man einmal die favorisierte Oberfläche gewählt hat, nutzt man sie in der Regel aber ohnehin nicht mehr. Eine Auswahl der Ansicht in der App und ein Verzicht auf die Tasten am Gerät zur Preissenkung wären durchaus eine Option.

Eve Room
Eve Room

Wirklich sinnvoll lassen sich Eve Room und die anderen Eve-Komponenten ins Smart Home nur in Verbindung mit einem Border Router integrieren, so dass der Vorteil, dass kein Hub benötigt wird, geschmälert wird. Bei Eve hat dieser Hub aber wenigstens eine zusätzliche Funktionalität und der ein oder andere hat ihn mit HomePod mini oder dem aktuellen Apple TV 4K ohnehin schon im Haus.

Fragt man Siri nach aktuellen Messwerten von Eve Room, braucht die Antwort mitunter einen Moment, weshalb die erste Antwort des Sprachassistenten manchmal „einen Moment“ oder eine „Sekunde“ lautet. Dennoch reagiert die 3. Generation von Eve Room über Thread weitaus schneller als die 2. Generation über Bluetooth. Positiv ist, dass Siri dann aber nicht mit Prozent- oder VOC-Werten um sich wirft, mit denen der Nutzer unter Umständen gar nichts anfangen kann, sondern schlicht sagt, dass die Luftqualität beispielsweise „sehr gut“ und die Luftfeuchtigkeit mit 50 Prozent „normal“ ist. Eine Alexa-Anbindung wird wahrscheinlich durch Matter möglich, sobald Eve und Amazon entsprechende Updates für die Komponenten bereitstellen.

Das durchgängig zuverlässig agierende und ohne jegliche Probleme laufende Eve-System mit Thread-Netzwerk zeigt aber auch zwei Dinge. Erstens, dass 2022 mit Thread und Matter ein spannendes Smart-Home-Jahr wird. Und zweitens, dass Apple HomeKit immer noch nicht alle Anforderungen bedient. Denn Benachrichtigungen müssen von HomeKit unterstützt werden, was bei der Luftqualität nicht der Fall ist, und historische Daten können nicht über die Home-App von Apple eingesehen werden. Dafür muss immer auf die Eve-App zurückgegriffen werden, obwohl die Daten auch Home zur Verfügung stehen. Eve bietet zudem die Option, Daten zu migrieren. Wird in ein paar Jahren auf einen neuen Sensor gewechselt, gehen die alten Daten nicht verloren, sondern können einfach übernommen werden.

Sehr lobenswert ist der Ansatz, dass Eve auf die Erhebung persönlicher Daten des Nutzers generell verzichtet und auch nicht alles in eine eigene Cloud schickt. Die Dienste von Apple sind durch die Bindung an das Ökosystem aber noch obligatorisch – auch dies könnte sich mit Matter aber ändern und Eve das Android-Ökosystem eröffnen.

Eve Room
Eve Room

Eve Room ist der derzeit einzige HomeKit-Luftqualitätssensor mit Thread, was ihn zwar allein schon für alle HomeKit-Nutzer interessant macht, aber erst der problemlose und zuverlässige Betrieb und die Erfassung der Daten machen ihn zu einer sinnvollen Erweiterung des Smart Homes.

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