Gaming-Notebooks 2022 im Test: Benchmark-Ergebnisse
3/4Synthetische Benchmarks
Von der Redaktion in Grafikkarten-Tests seit über einem Jahrzehnt nicht mehr genutzt, kommen „synthetische“ Tests bei Gaming-Notebooks in Zukunft wieder als Ergänzung zum Einsatz.
Darum auch 3DMark und Co.
Der Grund ist leicht erklärt: Gaming-Notebooks gehen in der Regel zurück zum Leihgeber. Später neue Spiele-Benchmarks zu erstellen, ist daher oft keine Option. Dabei sind insbesondere Spiele-Benchmarks zumeist nur von geringer Halbwertszeit, Spiele-Patches und Treiber-Updates machen alte Ergebnisse schnell zunichte.
Konfiguration | GPU Power F1 2021 | ||
---|---|---|---|
GPU | TGP | Dynamic Boost | FHD/UHD |
RTX 3080 Ti Laptop GPU | 150 Watt | 25 Watt | 166/161 Watt |
RTX 3080 Ti Laptop GPU | 150 Watt | – Watt | 149/149 Watt |
RTX 3080 Laptop GPU | 150 Watt | 15 Watt | 161/161 Watt |
RTX 3080 Laptop GPU | 150 Watt | – Watt | 146/149 Watt |
RX 6800M, „Turbo“ | „125–179 Watt“ | 144/166 Watt |
3DMark oder auch Superposition ermöglicht es hingegen, ein einmal erstelltes Ergebnis auch Monate und selbst Jahre später noch einem neuen Modell gegenüberzustellen. Daher werden sie bei Notebooks ab sofort wieder vermehrt mit erhoben.
Darüber hinaus liefert 3DMark Time Spy für sich genommen ein erstes interessantes Ergebnis: Die GeForce RTX 3080 Ti Laptop GPU gewinnt durch den höheren erlaubten Boost nur 1 bis 2 weitere Prozentpunkte gegenüber der GeForce RTX 3080 Laptop GPU hinzu. 12 von 14 Prozentpunkten der in diesem Test erzielten Mehrleistung sind auf den Chip zurückzuführen.
In FireStrike verhält es sich ähnlich. Interessanter ist in diesem Benchmark vielmehr das Abschneiden der Radeon RX 6800M, das im Forum über die letzten Monate schon mehrmals Thema war: AMDs mobiles Flaggschiff schlägt in diesem Benchmark selbst die neue Top-Ti. Time Spy – und im weiteren Verlauf auch alle anderen Benchmarks – bestätigen diese Reihenfolge nicht.
Der Superposition Benchmark von Unigine bestätigt wiederum rund 15 Prozent Vorsprung der neuen schnellsten Ti-Konfiguration im Vergleich zur alten schnellsten Non-Ti-Konfiguration.
Spiele-Benchmarks
Kern jedes Grafikkarten-Tests auf ComputerBase bleiben Spiele-Benchmarks auf Basis eigener Savegames. Vier Spiele hat die Redaktion in diesem Fall zum Vergleich herangezogen, für mehr blieb in Anbetracht der kurzen Teststellung des MSI Raider GE76 keine Zeit.
Anzumerken ist: Beide mobilen GeForce RTX sowie alle Gaming-PC-Grafikkarten in den folgenden Diagrammen wurden mit CPUs von Intel getestet, nur die Radeon RX 6800M im Asus ROG Strix G15 nutzt einen Ryzen 5900HX. Und dem schmeckt Guardians of the Galaxy offensichtlich überhaupt nicht. Ein Blick in die Einzelwerte oder eine Anpassung des Ratings lohnt sich daher gleich doppelt.
Benchmarks in UHD
In Ultra HD bildet die GPU den Flaschenhals, die CPU spielt im Testparcours hingegen eine eher untergeordnete Rolle. 16 Prozent bei den FPS und 13 Prozent bei den Frametimes legt die GeForce RTX 3080 Ti Laptop GPU mit 150+25 Watt in diesem Umfeld gegenüber der GeForce RTX 3080 Laptop GPU mit 150+15 Watt zu.
Damit kommt das mobile Flaggschiff bis auf 6 Prozent an die GeForce RTX 3070 für Gaming-PCs heran. Der Vorsprung der GeForce RTX 3080 Ti für Desktop-PCs beträgt 54 Prozent. Das sind 4 Prozent weniger als die Differenz mobile RTX 3080 mit maximaler Leistungsaufnahme zur RTX 3080 FE für Desktop-PCs.
AMDs noch aktuelle High-End-Gaming-Notebook-Konfiguration im Asus ROG Strix G15 (Ryzen 9 5900HX und Radeon RX 6800M) erreicht 80 Prozent des Niveaus der GeForce RTX 3080 Ti Laptop GPU im MSI Raider GE76. Auf Raytracing-Benchmarks in UHD hat die Redaktion verzichtet, die Leistung der mobilen Grafikchips reicht dafür nicht aus.
Benchmarks in WQHD
In WQHD bleibt der Vorsprung der neuen Ti gegenüber dem Vorgänger quasi unverändert, auch die Radeon RX hält das 80-Prozent-Niveau im Blick. Das gilt nicht für den Fall, dass in den Spielen Raytracing aktiviert wird, denn dann sinkt das Leistungsniveau auf 65 Prozent des Nvidia-Flaggschiffs.
Benchmarks in FHD
Die Ergebnisse in FHD sind auf den ersten Blick eine kleine Überraschung: Vor einem Jahr hatte Ampere im Notebook gezeigt, dass das auch auf dem Desktop vorherrschende Problem der Auslastung auf niedrigerem TDP-Niveau noch gravierender ist, ein großer Chip also viel Potential verschenkt.
In Kombination mit dem Core i9-12900HK ist das offensichtlich nicht mehr derart eklatant der Fall: Auch in Full HD legt das MSI Raider GE76 um 15 Prozent (FPS) respektive 13 Prozent (Frametimes) gegenüber der Non-Ti mit vergleichbarem Verbrauch, aber nur Tiger-Lake-H-CPU zu. Dass der Leistungszuwachs in diesem Fall („CPU Limit“) im Wesentlichen auf die CPU zurückzuführen ist, zeigt auch der Vergleich mit der Radeon RX 6800M: Sie fällt stärker zurück, während der Abstand zum Core i7-11800H in allen drei Auflösungen quasi gleich geblieben ist. Alder Lake macht an dieser Stelle offensichtlich den Unterschied.
Render-Benchmarks
Nvidias GeForce-RTX-Grafikchips eignen sich nicht nur zum Spielen, sondern dank CUDA auch in immer mehr Anwendungen zur Hardware-Beschleunigung von Aufgaben wie Rendern, Encoding oder auch Echtzeit-Video-Filter. Darüber hinaus machen immer mehr Anwendungen auch von den RT-Kernen (Raytracing-Renderer) oder Tensor-Kernen (Mustererkennung) Gebrauch.
Wie eklatant die Leistungsvorteile durch den Einsatz der RT-Kerne ausfallen können, zeigen nachfolgend exemplarisch Benchmarks der Raytracing-Renderer Octane Render und Blender Render. Die Mehrleistung der GeForce RTX 3080 Ti Laptop GPU 150+25 Watt gegenüber der GeForce RTX 3080 Laptop GPU 150+15 Watt liegt mit maximal 10 Prozent etwas unterhalb des Niveaus in Spielen.
Für eine gewisse Zielgruppe nicht zu verachten ist wiederum das Speichervolumen der neuen RTX 3080 Ti Laptop GPU: 16 GB gepaart mit Ampere gibt es als GeForce sonst nur mit der GeForce RTX 3090, im Desktop ist ansonsten bei 12 GB Schluss. Wer eine GeForce RTX 3000 benötigt und von mehr als 12 und maximal 16 GB profitieren kann, findet von Nvidia vorerst also im Notebook das passende Angebot – wenngleich mit Abschlag in der reinen GPU-Rohleistung.