High Performance Computing: AWS startet Hpc6a-Instanzen mit AMD-Epyc-Prozessoren
Amazon Web Services (AWS) hat die neuen Hpc6a-Instanzen aktiviert, die viel Rechenleistung in der Cloud bereitstellen sollen. Für den neuen High-Performance-Computing-Instanztyp fiel die Wahl auf die Epyc-Prozessoren der dritten Generation (Milan-Familie) von AMD.
Die Hpc6a-Instanzen für Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) sollen auf eng gekoppelte HPC-Workloads ausgelegt sein, wobei Kunden von einem bis zu 65 Prozent besseren Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu ähnlichen rechenoptimierten Amazon-EC2-Instanzen profitieren sollen.
Dual-Sockel-System mit AMD Epyc 7643
Angetrieben werden Hpc6a-Instanzen von 96 Prozessor-Kernen, die CPUs des Typ AMD Epyc 7003 bereitstellen, wobei Amazon keinen exakten Prozessortyp nennt, denn dieser ist grundsätzlich mit 8, 16, 24, 28, 32, 48, 56 und 64 Kernen verfügbar. Bei den 96 Kernen soll es sich jedoch um physische Kerne handeln, was bei einem dann zwingend erforderlichen Dual-Sockel-System nur den AMD Epyc 7643 mit 48 Kernen und 96 Threads übrig lässt – und Amazon deaktiviert bei allen Systemen das Simultaneous Multithreading (SMT). Dazu passt auch die Taktangabe von Amazon von „bis zu 3,60 GHz“, denn der Epyc 7643 bietet einen Basistakt von 2,30 GHz, kann jedoch maximal auf 3,60 GHz im Turbo steigen. Der L3-Cache ist 256 MB groß. Die Leistungsaufnahme liegt bei 225 Watt. Den beiden Prozessoren stehen 384 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite – ob dieser als maximal möglicher Acht-Kanal-Speicher umgesetzt ist, ist zum Start noch nicht bekannt.
Interne EFA-Anbindung für 100 Gbit/s
Für die AWS-interne Anbindung kommt der bereits bekannte Elastic Fabric Adapter (EFA) mit einer Übertragungsrate von bis zu 100 Gigabit/s zum Einsatz. Nach außen sind die Systeme mit bis zu 25 Gigabit/s angebunden.
Amazon sieht den Einsatzbereich der neuen Hpc6a-Instanzen etwa in rechenintensiven Workloads im akademischen, wissenschaftlichen oder geschäftsrelevanten Umfeld wie in den Bereichen Genomik, rechnergestützte Strömungsmechanik, Molekulardynamik, rechnergestützte Chemie, für Wettervorhersagen, Finanzrisikomodellierung, computergestütztes Engineering und seismische Bildgebung.
In der Google Cloud waren bereits Mitte letzten Jahres T2D-Instanzen mit Epyc 7003 angekündigt worden und im dritten Quartal 2021 gestartet.
Vorerst nur Regionen in den USA verfügbar
Die Hpc6a-Instanzen sind im Pay-as-you-go-Modell ab sofort in den Regionen US East (Ohio) und AWS GovCloud (US-West) verfügbar, weitere Regionen sollen laut Amazon in Kürze folgen.