Intel Foundry IDM 2.0: 20 Milliarden US-Dollar für Mega-Fab in Columbus (Ohio)

Update 4 Volker Rißka
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Intel Foundry IDM 2.0: 20 Milliarden US-Dollar für Mega-Fab in Columbus (Ohio)
Bild: Intel

Lokale Medien in Columbus im US-Bundesstaat Ohio berichten, dass Intel dort eine neue Fabrik errichten könnte. Umfangreiche Käufe von Ländereien seien demnach bereits in die Wege geleitet worden, die Bestätigung von Intel erfolgt durch ein Exklusivinterview.

Intel plant ein weltweites Netz aus Fabriken, wenngleich die USA der favorisierte Standort sind. Die Ankündigung für den Neubau einer oder gar zweier Fabrik-Komplexe in Europa steht weiter aus, hier sollte die Entscheidung zum Jahresende 2021 fallen und eine Ankündigung kurz darauf zu Beginn dieses Jahres folgen. Deutschland stand dabei als Standort nach letzten Gerüchten ganz hoch im Kurs.

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Laut Medienberichten zum Wochenende soll am 21. Januar eine Ankündigung erfolgen. Mehrere Milliarden US-Dollar sollen investiert werden, laut einigen Berichten sogar bis zu 20 Milliarden US-Dollar. Über 3.000 direkte Angestellte sollen dort einen Arbeitsplatz finden, Zulieferer und zuvor Baufirmen sind dort noch nicht inbegriffen. Diese Angaben sprechen für eine sehr große neue Fabrik, da es in dieser Region aber keine Vorleistungen gibt, entsteht das Projekt von Grund auf neu mit entsprechend hohen Kosten.

Offizielle Angaben gab es bisher aber weder vom Bundesstaat als auch nicht von Intel. Der Bundesstaat ist zum Teil berühmt-berüchtigt für seine steuerlichen Vorteile, ist einer von nur noch sechs Bundesstaaten, die keine Einkommenssteuer für Unternehmen einzieht.

Intel ist exakt auf der Suche nach diesem Umfeld, hatte zuletzt stetig deutlich gemacht, viel mehr Geld durch Regierungen und lokale Politik erhalten zu wollen, wenn sie sich denn in diesem Gebiet ansiedeln. Zudem hoffen sie beim Werk in den USA auf den dortigen Chips Act, der weitere Milliarden freigibt, damit die heimische Produktion gestärkt wird. Auch das Stichwort „Nationale Sicherheit“ kommt hier stets zum Vorschein.

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Gegenüber dem Magazin Time hat Intel das Vorhaben bestätigt und mit 20 Milliarden US-Dollar spezifiziert. Damit greift der Hersteller seiner eigenen Ankündigung am heutigen Abend voraus.

Intel-Fabrik
Intel-Fabrik (Bild: Intel)

Demnach wird ein komplett neuer Standort auf der grünen Wiese entstehen, der mindestens zwei Fabriken enthalten wird. Das Bauvorhaben ähnelt auch beim Investitionsvolumen dem in Arizona, wo ebenfalls für rund 20 Milliarden US-Dollar zwei Fabs entstehen, die dort aber einen bestehenden Campus erweitern. Insofern ist heute die Aussage von CEO Gelsinger interessant, dass Ohio am Ende der größte werden wird, denn es gibt weitreichende Optionen für bis zu acht Fabriken an dieser Stelle.

Our expectation is that this becomes the largest silicon manufacturing location on the planet

3.000 Angestellte sollen zum Start dort beschäftigt werden, 2025 soll der Produktionsauftakt in dieser Anlage erfolgen. Es ist letztlich der Konter von Intel zu TSMC Ankündigung, ebenfalls viel mehr ausgeben zu wollen.

Weitere Details werden in einem Webcast am heutigen Abend erwartet.

Update

Mittlerweile ging die Pressemitteilung von Intel online. Diese bestätigt alle Angaben, erklärt aber im Detail dann auch, dass erst nach einer möglichen Option für weitere Fab-Module und einer Investitionssumme von bis zu 100 Milliarden US-Dollar der Standort in die Reihe der weltgrößten aufgenommen werden könnte. Doch das dürfte Jahrzehnte dauern, der erste Schritt soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Gefertigt werden soll dort laut Intel in den besten Verfahrensweisen.

At full buildout, the total investment in the site could grow to as much as $100 billion over the next decade, making it one of the largest semiconductor manufacturing sites in the world.

Production is expected to come online in 2025, when the fab will deliver chips using the industry’s most advanced transistor technologies.

Vor dem eigenen Webcast wird US-Präsident Biden zusammen mit Intel-CEO Gelsinger die Bühne betreten, was gegen 17 Uhr deutscher Zeit geplant ist. Da es die erste große Intel-Fabrik in den USA an einem völlig neuen Standort seit 40 Jahren ist, wollen die Herren zeigen, wie sehr sie um die Chip-Produktion in den USA bemüht sind. Wie viel Geld dafür Intel vom Staat bekommt, wurde bisher nicht bekannt.

Update

Wie lokale Medien aus Intels anderem großen US-Standort in Oregon berichten, wird allein der Bundesstaat Ohio mindestens 2 Milliarden US-Dollar zu dem Projekt beisteuern. Steuern zahlen Unternehmen in diesem Staat ohnehin sehr wenig, weshalb die Entscheidung am Ende für Ohio statt einem der anderen 39 zur Auswahl stehenden Möglichkeiten gefallen sei, heißt es weiter. Auch aus dem in dieser Woche auf den Weg gebrachten US Chips Act dürfte Geld für Intel fließen.