MMX 100 & MMX 150 im Test: Guter Klang mit prägnanten Höhen
2/3Beide Headsets verfügen über 40 mm große Neodymium-Treiber, die laut Hersteller einen Frequenzgang von 5 Hz bis zu 30 kHz ermöglichen sollen. Der Klang präsentiert sich zunächst sehr ausgewogen, was die tiefen und mittleren Frequenzen angeht, und in einer räumlich breiten Bühne. Bei den Hochtönen kann es nicht selten zu einer gewissen überspitzten Darstellung der Frequenzen kommen, was besonders bei Sprachausgaben vor allem bei „s“-Lauten und sonstigen hohen Tönen wie Gläserklirren oder Ähnlichem auftreten kann. Manch einer würde hier schon vom berühmt-berüchtigten „Beyer-Peak“ sprechen, bei dem die Meinungen stark auseinandergehen: Während die einen darin eine wesentlich differenziertere und detailreichere Ausgabe und höhere Räumlichkeit sehen beziehungsweise hören, empfinden andere diese Umsetzung eher als störend, teilweise sogar als schmerzhaft. Bei beiden Headsets hält sich der Aspekt jedoch noch in Grenzen und kann zudem durch einen Equalizer leicht abgeschwächt werden. Dennoch ist der Charakter der beiden Modelle klar erkennbar.
Generell wirken beide Headsets in ihrer Ausgabe handzahm, können aber auch anders – wenn man sie loslässt. Werden beim MMX 100 über die Soundkarte oder beim MMX 150 über das System oder die jeweilige App (beyerdynamic stellt dem Headset keine eigene Software an die Seite) die tiefen Frequenzen angehoben, dann kann es auch gut „wummern“. Das von vielen anderen Herstellern gewohnte „Pumpen“, also Probleme mit der Dynamik, die mit einem Leiserwerden der restlichen Ausgabe bei Passagen mit tiefen Frequenzen einhergehen, bleiben aus. Zu viel sollten die Sporen aber nicht gegeben werden, denn auch die beiden MMX-Headsets neigen irgendwann zu Verzerrungen. Eine Möglichkeit zur physischen Anhebung des Tieftonbereiches per Sound-Patterns wie das Custom Game (Test) aus selbem Haus besitzen beide Probanden nicht.
Bei Spielen erhalten Nutzer ein gutes Bassfundament, was gerade bei epischen Titeln für eine gelungene Atmosphäre sorgen kann. Aber auch andersherum machen beide Headsets eine gute Figur: Wenn es bei Shootern um das Erkennen leiser Töne wie Schritte oder das Laden einer Waffe geht, spielt die Hochtonwiedergabe ihre Trümpfe aus. Auf Spielereien wie Raumklang und Ähnliches verzichtet beyerdynamic komplett – was eher positiv als negativ zu sehen ist.
Durch die genannten Klangeigenschaften kann sowohl das MMX 100 wie auch das MMX 150 ebenso bei Musik und Filmen Spaß machen. Selbst an einer guten Quelle angeschlossen, können beide aber nicht die Klangqualität liefern, welche von reinen Audio-Kopfhörern aus gleichem Haus gewohnt ist. Das wäre zu dem Preis vielleicht auch etwas zu viel verlangt.
Dennoch stellen Kopfhörer von beyerdynamic generell keine Klanggeber für jedermann dar, die universell einsetzbar sind. Hier verhält es sich ähnlich wie bei Epos beziehungsweise Sennheiser, die ebenso eine eher von Hochtönen dominierte Ausgabe bevorzugen: Entweder mag man es, oder man mag es nicht.
Mikrofon
Auch beim Mikrofon greifen beide Headsets auf die gleiche Technik zurück. Das mit einer Nieren-Charakteristik versehene Elektret-Kondensatormikrofon soll laut beyerdynamic einen Frequenzgang von 5 Hz bis 18 kHz ermöglichen. Diesen liefern beide Modelle auch, bei der analogen Verwendung ist der mögliche Frequenzumfang aber vor allem von der jeweils verwendeten Soundkarte abhängig.
Dafür, dass das Mikrofon einen so großen Spielraum bezüglich der Frequenzen besitzt, erfolgt die Stimmabbildung recht dumpf. Während der Kopfhörer für eine Ausgabe mit dominanten Höhen sorgt, lässt der Klangaufnehmer diese in weiten Teilen vermissen. Wer somit von teureren Headsets aus dem professionellen Bereich von beyerdynamic kommt, wird sich enttäuscht sehen. Dass es auch anders geht, belegen immer wieder vor allem kleinere Hersteller bei sogar günstigeren Vertretern ihrer Zunft.
Darüber hinaus zeigt sich das Mikrofon sehr störanfällig gegenüber Plosivlauten, die die Verständlichkeit der Stimme schon mindern können. Es macht dabei zudem keinen Unterschied, ob der Popschutz verwendet wird oder nicht, bei dem es sich am Ende gefühlt lediglich um einen dünnen Stoffüberzug handelt. Somit hat dieser auch Wind- oder Tastaturgeräuschen nur wenig entgegenzusetzen. Darüber hinaus löst er sich leicht und gerne vom Mikrofon, womit er beim Wegräumen schnell verloren gehen kann.
beyerdynamic MMX 150
beyerdynamic MMX 100
beyerdynamic Custom Game
Epos H3
Roccat ELO X Stereo
Roccat ELO 7.1 USB
Roccat ELO 7.1 Air
Mad Catz F.R.E.Q.4
Lioncast LX55
Lioncast LX55 USB
Speedlink Quyre
Speedlink Orios
Fnatic React
Turtle Beach Recon Spark
Lioncast LX 30
Der Pegel fällt je nach Verwendung unterschiedlich aus. Bei einer vernünftigen Soundkarte ist dieser sehr hoch, sodass hier auf eventuelle Übersteuerungen geachtet werden muss. Beim MMX 150 unter USB fällt er jedoch deutlich ab, sodass die Eingangslautstärke auf 100 Prozent gesetzt werden muss, um noch eine vernünftige Aussteuerung zu erreichen.