MMX 100 & MMX 150 im Test: Guter Klang mit prägnanten Höhen

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Michael Schäfer
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Beide Headsets verfügen über 40 mm große Neodymium-Treiber, die laut Hersteller einen Frequenzgang von 5 Hz bis zu 30 kHz ermöglichen sollen. Der Klang präsentiert sich zunächst sehr ausgewogen, was die tiefen und mittleren Frequenzen angeht, und in einer räumlich breiten Bühne. Bei den Hochtönen kann es nicht selten zu einer gewissen überspitzten Darstellung der Frequenzen kommen, was besonders bei Sprachausgaben vor allem bei „s“-Lauten und sonstigen hohen Tönen wie Gläserklirren oder Ähnlichem auftreten kann. Manch einer würde hier schon vom berühmt-berüchtigten „Beyer-Peak“ sprechen, bei dem die Meinungen stark auseinandergehen: Während die einen darin eine wesentlich differenziertere und detailreichere Ausgabe und höhere Räumlichkeit sehen beziehungsweise hören, empfinden andere diese Umsetzung eher als störend, teilweise sogar als schmerzhaft. Bei beiden Headsets hält sich der Aspekt jedoch noch in Grenzen und kann zudem durch einen Equalizer leicht abgeschwächt werden. Dennoch ist der Charakter der beiden Modelle klar erkennbar.

beyerdynamic MMX 100 & MMX 150 im Test
beyerdynamic MMX 100 & MMX 150 im Test

Generell wirken beide Headsets in ihrer Ausgabe handzahm, können aber auch anders – wenn man sie loslässt. Werden beim MMX 100 über die Soundkarte oder beim MMX 150 über das System oder die jeweilige App (beyerdynamic stellt dem Headset keine eigene Software an die Seite) die tiefen Frequenzen angehoben, dann kann es auch gut „wummern“. Das von vielen anderen Herstellern gewohnte „Pumpen“, also Probleme mit der Dynamik, die mit einem Leiserwerden der restlichen Ausgabe bei Passagen mit tiefen Frequenzen einhergehen, bleiben aus. Zu viel sollten die Sporen aber nicht gegeben werden, denn auch die beiden MMX-Headsets neigen irgendwann zu Verzerrungen. Eine Möglichkeit zur physischen Anhebung des Tieftonbereiches per Sound-Patterns wie das Custom Game (Test) aus selbem Haus besitzen beide Probanden nicht.

Bei Spielen erhalten Nutzer ein gutes Bassfundament, was gerade bei epischen Titeln für eine gelungene Atmosphäre sorgen kann. Aber auch andersherum machen beide Headsets eine gute Figur: Wenn es bei Shootern um das Erkennen leiser Töne wie Schritte oder das Laden einer Waffe geht, spielt die Hochtonwiedergabe ihre Trümpfe aus. Auf Spielereien wie Raumklang und Ähnliches verzichtet beyerdynamic komplett – was eher positiv als negativ zu sehen ist.

Durch die genannten Klangeigenschaften kann sowohl das MMX 100 wie auch das MMX 150 ebenso bei Musik und Filmen Spaß machen. Selbst an einer guten Quelle angeschlossen, können beide aber nicht die Klangqualität liefern, welche von reinen Audio-Kopfhörern aus gleichem Haus gewohnt ist. Das wäre zu dem Preis vielleicht auch etwas zu viel verlangt.

Beim MMX 150 setzt beyerdynamic auf eine eigene USB-C-Klinke-Lösung
Beim MMX 150 setzt beyerdynamic auf eine eigene USB-C-Klinke-Lösung
Das vierpolige analoge Klinkenkabel des MMX 100
Das vierpolige analoge Klinkenkabel des MMX 100
Für getrennte Anschlüsse legt beyerdynamic dem MX 100 keinen Splitter, sondern ein eigenes Kabel bei
Für getrennte Anschlüsse legt beyerdynamic dem MX 100 keinen Splitter, sondern ein eigenes Kabel bei

Dennoch stellen Kopfhörer von beyerdynamic generell keine Klanggeber für jedermann dar, die universell einsetzbar sind. Hier verhält es sich ähnlich wie bei Epos beziehungsweise Sennheiser, die ebenso eine eher von Hochtönen dominierte Ausgabe bevorzugen: Entweder mag man es, oder man mag es nicht.

Mikrofon

Auch beim Mikrofon greifen beide Headsets auf die gleiche Technik zurück. Das mit einer Nieren-Charakteristik versehene Elektret-Kondensatormikrofon soll laut beyerdynamic einen Frequenzgang von 5 Hz bis 18 kHz ermöglichen. Diesen liefern beide Modelle auch, bei der analogen Verwendung ist der mögliche Frequenzumfang aber vor allem von der jeweils verwendeten Soundkarte abhängig.

Sowohl das Mikrofon des MMX 100 wie auch das des MMX 150 liefert nur eine durchschnittliche Leistung
Sowohl das Mikrofon des MMX 100 wie auch das des MMX 150 liefert nur eine durchschnittliche Leistung

Dafür, dass das Mikrofon einen so großen Spielraum bezüglich der Frequenzen besitzt, erfolgt die Stimmabbildung recht dumpf. Während der Kopfhörer für eine Ausgabe mit dominanten Höhen sorgt, lässt der Klangaufnehmer diese in weiten Teilen vermissen. Wer somit von teureren Headsets aus dem professionellen Bereich von beyerdynamic kommt, wird sich enttäuscht sehen. Dass es auch anders geht, belegen immer wieder vor allem kleinere Hersteller bei sogar günstigeren Vertretern ihrer Zunft.

Darüber hinaus zeigt sich das Mikrofon sehr störanfällig gegenüber Plosivlauten, die die Verständlichkeit der Stimme schon mindern können. Es macht dabei zudem keinen Unterschied, ob der Popschutz verwendet wird oder nicht, bei dem es sich am Ende gefühlt lediglich um einen dünnen Stoffüberzug handelt. Somit hat dieser auch Wind- oder Tastaturgeräuschen nur wenig entgegenzusetzen. Darüber hinaus löst er sich leicht und gerne vom Mikrofon, womit er beim Wegräumen schnell verloren gehen kann.

beyerdynamic MMX 150

beyerdynamic MMX 150 - USB - Clean
beyerdynamic MMX 150 - USB - Störgeräusche
beyerdynamic MMX 150 - Klinke - Clean
beyerdynamic MMX 150 - Klinke - Störgeräusche

beyerdynamic MMX 100

beyerdynamic MMX 100 - Clean
beyerdynamic MMX 100 - Störgeräusche

beyerdynamic Custom Game

beyerdynamic Custom Game – Clean
beyerdynamic Custom Game – Clean, Popschutz
beyerdynamic Custom Game – Störgeräusche
beyerdynamic Custom Game – Störgeräusche, Popschutz

Epos H3

Epos H3 - Klinke - Clean
Epos H3 - Klinke - Störgeräusche

Roccat ELO X Stereo

Roccat ELO X Stereo - Clean
Roccat ELO X Stereo - Störgeräusche

Roccat ELO 7.1 USB

Roccat ELO 7.1 USB - Clean
Roccat ELO 7.1 USB - Clean - Rauschunterdrückung
Roccat ELO 7.1 USB - Störgeräusche
Roccat ELO 7.1 USB - Störgeräusche - Rauschunterdrückung

Roccat ELO 7.1 Air

Roccat ELO 7.1 Air - Clean
Roccat ELO 7.1 Air - Clean - Rauschunterdrückung
Roccat ELO 7.1 Air - Störgeräusche
Roccat ELO 7.1 Air - Störgeräusche - Rauschunterdrückung

Mad Catz F.R.E.Q.4

Mad Catz F.R.E.Q. 4 - Clean
Mad Catz F.R.E.Q. 4 - Störgeräusche

Lioncast LX55

Lioncast LX55 Clean
Lioncast LX55 Störgeräusche

Lioncast LX55 USB

Lioncast LX55 USB Clean
Lioncast LX55 USB Störgeräusche
Lioncast LX55 USB Analog Störgeräusche
Lioncast LX55 USB Analog Clean
Speedlink Quyre - Clean
Speedlink Quyre - Störgeräusche
Speedlink Orios - Clean
Speedlink Orios - Störgeräusche

Fnatic React

Fnatic React - 01 - Clean
Fnatic React - 02 - Störgeräusche

Turtle Beach Recon Spark

Turtle Beach Recon Spark - Clean
Turtle Beach Recon Spark - Störgeräusche

Lioncast LX 30

Lioncast LX 30 - USB - Clean
Lioncast LX 30 - USB - Störgeräusche
Lioncast LX 30 - Clean
Lioncast LX 30 - Störgeräusche

Der Pegel fällt je nach Verwendung unterschiedlich aus. Bei einer vernünftigen Soundkarte ist dieser sehr hoch, sodass hier auf eventuelle Übersteuerungen geachtet werden muss. Beim MMX 150 unter USB fällt er jedoch deutlich ab, sodass die Eingangslautstärke auf 100 Prozent gesetzt werden muss, um noch eine vernünftige Aussteuerung zu erreichen.